Shwedagon Pagode

Shwedagon Pagode

"Da tauchte ein goldenes Mysterium am Horizont auf, ein wunderschön funkelndes Wunder, das in der Sonne glänzte."

Rudyard Kipling – "Briefe aus dem Orient"

Shwedagon Pagode

Die Legende der Shwedagon Pagode

Der Legende nach wurden unter der Stupa acht Haare Buddhas vergraben. Als ein reicher Kaufmann zu Zeiten des Buddhas Gautama vor ca. 2500 Jahren von einer Hungersnot erfuhr, schickte er seine beiden Söhne mit einer Schiffsladung Reis in das Krisengebiet. Die beiden Brüder erreichten die Mündung des Ganges und luden dort den Reis auf Ochsen- und Pferdekarren. Auf dem Weg ins Landesinnere trafen sie auf einen Nat (einen Schutzgeist), der sie mit einer Frage auf die Probe stellen wollte. Er fragte sie, ob sie eher nach Gold und wertvollen Steinen oder nach himmlischen Gaben streben. Natürlich antworteten die Brüder, dass sie nach himmlischen Gaben streben und der Nat schickte sie zum Bodhibaum, unter dem Buddha Gautama meditierte. Ehrfürchtig boten sie Buddha Reis und andere Dinge zum Essen an, die er dankbar annahm. Als Dank schenkte er den beiden 8 seiner Haare. Stolz kehrten die Kaufmannssöhne mit ihrer Haar-Relique ins heutige Yangon zurück. Sie übergaben das Kästchen mit den Haaren Buddhas dem König Ukkalapa, der sie auf dem Singuttara Hügel in einen goldenen Stupa einmauern ließ. Im Laufe der Jahrhunderte wurde immer mehr dazugebaut, bis die heutige Form der Shwedagon Pagode entstand.

Shwedagon Pagode

Besichtigung der Shwedagon Pagode

Zur Shwedagon Pagode gelangt man über einen der 4 Treppenaufgänge, die von Verkaufsständen für Opfergaben, Buddhas, Blumen, Kerzen, Rosenkränze, religiöse Bücher, u.s.w. gesäumt sind oder per Aufzug, der sich neben dem Südaufgang befindet. Für Touristen kostet der Eintritt 5,- US-Dollar.

Heute hat die Shwedagon Pagode eine Höhe von fast 100m erreicht. Sie steht auf einer ca. 275m x 215m großen Marmorplattform und ist von einer 15m hohen Mauer umgeben. Rund um die Shwedagon Pagode auf der Plattform befinden sich 64 weitere Pagoden, Gebetshallen und religiöse Bauwerke. Die Shwedagon Pagode ist aus Ziegelsteinen gemauert und außen komplett vergoldet. Der Goldstaub aus dem Regenwasser wird aufgefangen und wiederverwendet. Beachtenswert ist auch der auf der Sitze der Pagode aufgesetzte 5m hohe eiserne Hti (Schirm), der über und über mit Gold, Edelsteinen, Schmuckstücken und Glöckchen verziert ist. Den Abschluss der Spitze bildet ein 76 Karat schwerer Diamant, der das Nirwana darstellt und per Fernrohr von der Plattform aus angeschaut werden kann.

Shwedagon Pagode

Pilger, Betende und viele Touristen

Die Shwedagon Pagode wird täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang von Tausenden von Pilgern und Besuchern aufgesucht, um in den Gebetshallen oder vor schmucken Schreinen zu beten, zu meditieren oder einfach nur Ruhe zu suchen. Sie ist das religiöse Zentrum der tief gläubigen Bewohner Myanmars und eine Pilgerstätte für alle Buddhisten. Betritt man die Plattform, so befindet man sich in einer komplett anderen Welt, in einer wunderbaren friedvollen Atmosphäre. Beim ersten Besuch ist man von den vielen Eindrücken, Einzelheiten und den glanzvollen Farben fast überfordert. Nur nach und nach erfasst man die Einzigartigkeit dieses monumentalen Bauwerks. Man staunt über die vielen gläubigen Menschen, die überall ins Gebet versunken sind und sich von den Touristen nicht stören lassen. Man lässt sich treiben, mehrmals um große goldene Pagode, vorbei an den vielen verschiedenen Statuen, wunderschönen Malereien, glitzernden kleinen Pagoden und Türmchen, prunkvollen Gebäuden, um bei jeder Umrundung wieder so viel Neues zu entdecken.

Ins Auge fallen sofort die nach den acht Himmelsrichtungen ausgerichteten Schreine, die Planeten, Sternzeichen und den acht Wochentagen zugeordnet sind. Die 8-Tage-Woche ist auf die alte birmanische Astrologie zurückzuführen. Der Mittwoch gilt als zwei Tage, der erste Tag bis mittags um 12 Uhr und der zweite Tag bis Mitternacht. Jeder Wochentag hat seine eigene Tierfigur. Zum Beispiel ist für den Montag eine Tigerfigur zu finden, die dem Mars und dem Südosten zugeordnet wird. Die Gläubigen gehen zu ihrem Wochentag, an dem sie geboren sind, schlagen zuerst die Glocke, zünden Räucherstäbchen an und schütten über die Statuen soviel Wasserbecher wie sie Lebensjahre zählen, was Glück bringen soll. Rund um die Shwedagon sieht man unzählige Gläubige dieses Ritual ausführen.

Shwedagon Pagode Planetenpfosten

Abendstimmung an der Shwedagon Pagode

Gegen Abend wird es noch einmal voll. Viele Gläubige kommen nach der Arbeit mit der ganzen Familie, um den Tag an der Shwedagon Pagode ausklingen zu lassen. Kurz vor Sonnenuntergang sieht man oft junge Burmesen in einer langen Reihe die Plattform fegen, was als gute Tat gilt. Atemberaubend wird es, wenn die Beleuchtung eingeschaltet wird und sich die 100 m hohe goldene Pagode vor dem tief blauen Nachthimmel abhebt. Man kann Stunden an der Shwedagon Pagode verbringen, sie umrunden. sich niedersetzten und die Atmosphäre genießen.

Auch wenn man irgendwann schweren Herzens aufbrechen muss, so wünscht man sich, bald an diesen friedvollen Ort zurückkehren zu können.

Fotostrecke Shwedagon Pagode Yangon

Shewdagon Pagode Yangon

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Mein Reiseblog

Reisende, am 09.04.2011
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Bildquelle:
Reisefieber (Dezember in Goa, Indien)

Autor seit 13 Jahren
13 Seiten
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