Die Sonnenfinsternis - ein beeindruckendes Naturschauspiel
Jahr 2009: Wieder einmal schob sich der Mond vor die Sonne, und mit sechs Minuten und 39 Sekunden war sie die längste totale Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts.Der Mond verdeckt die Sonne
Selten ist das Himmelsspektakel zu bewundern – erst wenn die Sonne, der Erdtrabant und unser Planet sich in einer Linie befinden, was sich durch bestimmte Konstellationen in der Umlaufbahn ergibt, kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Dabei schiebt sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne. In Regionen unseres Planeten, wo sich der Kernschatten des Mondes bildet, erleben die Beobachter ein totales Verdecken unseres Zentralgestirns, wobei seine Korona sichtbar wird. Jener Schatten ist aber nur einige 100 Kilometer breit, weshalb die Bereiche außerhalb davon nur vom Halbschatten markiert werden. Deren Ausmaße erstrecken sich über mehrere 1.000 Kilometer, sodass Bewohner eines ganzen Viertels der Erdoberfläche dann wenigstens eine partielle Sonnenfinsternis erleben können.
(Bild: M. Fernholz)
Die Natur ist während einer Sonnenfinsternis im Ausnahmezustand
Erstaunlich ist nicht nur das unmittelbare Ereignis hoch oben am Himmel, sondern auch die Atmosphäre in den jeweiligen Erdteilen, welche von der totalen Sonnenfinsternis betroffen sind. Sobald der Kernschatten des Mondes naht, verdunkelt sich die Umgebung merklich, wobei sie zugleich bleifarben wirkt. Der Horizont färbt sich schlagartig in unterschiedlichen Nuancen türkis bis orange, wenn das Firmament von königsblauer Farbe überzogen wird.
Auch die Natur ist während des sich nähernden Mondschattens im Ausnahmezustand. Vögel werden ruhig, setzen sich schweigsam auf Bäumen nieder. Selbst andere Tiere sind wie aus dem Takt geraten und werden still oder kommen heraus, wie etwa nachtaktive Fledermäuse. Pflanzen reagieren ebenso auf die plötzliche Helligkeitsveränderung ihrer Umgebung und neigen sich, Blumen schließen ihre Blüten. Weiterhin nimmt die Temperatur im Laufe der gesamten Sonnenfinsternis spürbar ab – das können mehrere Grad Celsius sein.
Noch viele Sonnenfinsternisse können genossen werden
Sollte kein unvorhergesehenes Unglück mit der Erde oder unserem Trabanten geschehen, können Menschen rein theoretisch noch hunderte Millionen Jahre lang Sonnenfinsternisse beobachten. Der Mond, der sich jährlich zwar um 3,8 Zentimeter von der Erde entfernt, bleibt der Erdumlaufbahn nämlich noch 600 Millionen Jahre erhalten, was bedeutet, dass eine Sonnenfinsternis noch rund 900 Millionen mal betrachtet werden kann.
Filter und spezielle Sonnenfinsternisbrillen verwenden
Bei Beobachtungen der Sonne sollte stets darauf geachtet werden, das stark leuchtende Himmelsgestirn niemals mit bloßem Auge zu betrachten. Dies gilt ebenso bei der Sonnenfinsternis – immer sollten spezielle Brillen verwendet werden, um keine Augenschäden davonzutragen. Auch Beobachter, die das astronomische Naturschauspiel mit Ferngläsern oder einem Teleskop verfolgen, müssen sicher gehen, geeignete Filter zu nutzen.
Bildquelle:
a.sansone
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