Auf einer Mission

Iz stammt aus einer musikalischen Familie; Schon als Teenager machte er Musik mit der Band "The Makaha Sons of Ni'ihau", deren insgesamt 15 veröffentlichen Alben zur Popularität beitrugen und für Iz‘ in den 90iger Jahre gestartete Solokarriere eine gute Vorlage boten, sich in die Herzen der Leute zu singen. Er genoss großer Beliebtheit vor allem wegen seines sozialen Engagements, das darin bestand, für den Erhalt der hawaiianischen Sprache einzutreten. Hawaiianisch gehört zwar neben Englisch zur Amtssprache Hawaiis, aber durch die eingetretene Amerikanisierung in den 60iger Jahren (1959 wurde Hawaii erst zum 50. Bundesstaat der USA erklärt), büßte die einheimische Sprache enorm ein. Amerikaner aus dem Festland konnten einfacher Bürger Hawaiis werden und brachten ihre Kultur mit. Trotzdem sind viele Straßenschilder und Bezeichnungen auf Hawaiianisch. Iz trug seinen Teil der kulturellen Identität bei. Durch kostenlose, für jeden zugängliche Konzerte am Strand teilte er seine großen Anliegen: Die Liebe zu Hawaii und die Förderrung der Sprache der Ureinwohner. Fragt man heute Einheimische, wer zur Wiederbelebung der Sprache beigetragen hat, fällt immerzu Israels Name. Heute gibt es rund 25.000 Sprecher des Hawaiinische, das bei einer Bevölkerung Hawaiis mit 1 eineinhalb Millionen ein zwar kleiner, aber wichtiger Teil bildet. Der Staat selbst versucht mit traditionellen Touristenprogrammen die Sprache zu schützen und die hawaiianische Kultur zu präsentieren. Hula-Shows und kleine Konzerte auf hawaiianischer Sprache sorgen für ein ständiges Interesse auf beiden Seiten: Die Hawaiianer können ihre Sprache erhalten und weitergeben, die Touristen sehen dies als abwechslungsreiches, exotisches Programm während ihres Hawaiiurlaubes.

Andere Welten

Die Statue befindet sich im Westen Oahus, rund 90 Minuten Autofahrt von dem Touristenmagnet Waikiki entfernt. Mit diesem hat es wenig zu tun: Touristen verlaufen sich hier eher selten, in dieser Gegend wohnen die Einheimischen und jene, die in Obdachlosensiedlungen ihr Zuhause haben. An einer Straßenecke, beim Waianae Neighborhood Community Center, steht das Denkmal Iz‘ ganz unauffällig. Im Hintergrund türmen sich die Waianae Berge. Warum diese Gegend, warum nicht in Waikiki, dort wo sich die meisten Leute tummeln? Hier ist Israel aufgewachsen, in der Nähe des nicht weit entfernen Makua Beach. Weißer Strand, sachte Wellen, blaues Wasser, wie man es von Hawaii gewohnt ist. Doch leidet der Strand unter enormen Müllproblemen, verursacht durch Events und der Benutzung als Campingplatz. Diverse Aufräumaktionen sollen dem Strand helfen, genauso sauber zu sein wie der Kilometer weiter entfernte Waikiki Beach. Dennoch ist das Leben hier ein anderes und das sieht jeder, der am Makaha Beach richtung Makua Beach entlang fährt. Aber auch dies ist das "reale" Leben, von dem Iz singt. Die Sonne scheint zwar, aber das Leben spielt trotzdem nach seinen Spielregeln.

 

Tunnels/Makua Beach (Bild: TrishN / Flickr)

(K)ein Abschied

An diesem Strand fand Iz‘ Beerdigung statt, mehr als 10.000 nahmen an der Zeremonie teil, in der Iz‘ Asche im Meer verstreut wurde, umringt von Kanu Booten. Einige Szenen der am Juli 1997 stattgefundenen Beerdigung lassen sich im Musikvideo zu "Over the rainbow" wiederfinden. Wie bedeutsam Israel für die Hawaiianer war, ist auch daran zu sehen, dass sein Sarg im State Capitol Building von Honolulu liegt; als eine nichtpolitische Persönlichkeit. Das gab es vorher noch nie. Es wird ihm eine Ehre zuteil, von denen andere nur träumen können. Als Gegenleistung jedoch brachte er viel mehr als einen Nummer 1 Hit; nämliche die Förderung des hawaiianischen kulturellen Erbes und dafür sind ihm die Einwohner Hawaiis auf ewig dankbar.

 

"Mit sanfter Stimme sprach er durch seine Musik zu Hawaii..." - Die Schrift an seinem Denkmal.

"Durch seine sanfte Stimme sprach er durch seine Musik zu Hawaii..."

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