Die Tier- und Pflanzenwelt unserer Erde
Ein wahres Dokumentarfilmereignis steht uns bevor. Bis zur Jahreswende zeigen BBC und ZDF die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt aller sieben Kontinente: "Sieben Kontinente - Ein Planet"Die Sendezeiten der 7 Dokumentationen im ZDF
Sonntag, 24. November um 19.30 Uhr "Antarktika – Kontinent der Überlebenskünstler".
Sonntag, 01. Dezember 2019 um 19.30 Uhr "Asien – Kontinent der Vielfalt".
Sonntag, 08. Dezember 2019 um 19.30 Uhr "Südamerika – Kontinent des Artenreichtums".
Sonntag, 15. Dezember 2019 um 19.30 Uhr "Australien – Kontinent der Isolation".
Sonntag, 22. Dezember 2019 um 19.30 Uhr "Europa – Kontinent der Wandlung".
Sonntag, 29. Dezember 2019 um 19.30 Uhr "Nordamerika – Kontinent der Wetterextreme".
Mittwoch (!), 01. Januar 2020 um 19.15 Uhr "Afrika – Kontinent der Wildtiere"
Für ganz Neugierige stehen die ersten drei Folgen bereits ab Sonntag, 24. November 2019, in der ZDFmediathek unter terra-x.zdf.de zur Verfügung. Später sind auch die restlichen Folgen zu sehen.
Antarktika – Kontinent der Überlebenskünstler
Die erste Sendung ist dem kältesten und lebensfeindlichsten Kontinent der Erde gewidmet, der Antarktis. Sie wird am Sonntag, den 24. November um 19.30 Uhr gesendet.
98 Prozent des Festlandes der Antarktis sind mit Eis bedeckt, und dennoch hat sich hier eine Lebensfülle entwickelt, die ihre Existenz dem reichen Ozean verdankt. Die Antarktis ist der kälteste und lebensfeindlichste Kontinent der Erde. Hier können nur die Härtesten wie die Weddellrobben überleben, die das Eis für ihre Atemlöcher ständig mit den Zähnen bearbeiten müssen, um atmen zu können.
Und dennoch hat sich hier eine unglaublich reiche Fülle des Lebens entwickelt, die ihre Existenz dem Ozean verdankt. Die stärksten Strömungen der Welt bringen Nährstoffe an die Oberfläche, von denen sich der antarktische Krill ernährt. Mit durchschnittlich 500 Millionen Tonnen ist dessen Gesamtgewicht größer als bei jeder anderen Spezies der Welt und lockt eine Vielzahl von Interessenten an. Bisweilen entstehen kilometerlange Krillschwärme, an denen sich Tausende von Pinguinen (Foto © ZDF und BBC/Fredi Devas), Robben, Albatrossen und Finnwale laben können.
Unter dem Meereis sind die Bedingungen seit Jahrtausenden stabil. Das Leben, das sich hier entwickelt hat, ist vielfältig. Bunte Seesterne, Seespinnen und drei Meter lange Raubwürmer bevölkern den Meeresboden in einer überraschenden Buntheit.
Die Antarktis wurde erst vor 200 Jahren entdeckt, aber der Mensch übt seit dieser Zeit einen enormen Einfluss auf den Kontinent aus. In der Walfangindustrie wurden dort über 1,5 Millionen Wale getötet, was viele Arten an den Rand des Aussterbens brachte. Seit dem Verbot der kommerziellen Jagd im Jahr 1986 kehren die Wale zurück. Darüber hinaus ist der Antarktisvertrag beispielhaft dafür, dass Länder aus der ganzen Welt sich zum Schutz der Tierwelt zusammenschließen können. Allerdings: Aufgrund des Klimawandels erwärmt sich der Südliche Ozean, das Eis schmilzt, und der Meeresspiegel steigt. Vielleicht noch beunruhigender ist, dass eine Erwärmung der kältesten Region der Erde tiefgreifende Auswirkungen auf die globalen Wetterverhältnisse haben wird. Obwohl die Antarktis weit weg scheint, betrifft das, was dort passiert, die gesamte Erde.
Asien – Kontinent der Vielfalt
Asien ist der größte und geografisch vielfältigste Kontinent der Welt. Es erstreckt sich vom Polarkreis bis zum Äquator. Die Tiere dort sind mit den heißesten Wüsten, dem größten Dschungel und den höchsten Bergen der Welt konfrontiert. Diese Welten entstanden, als Indien vor 30 Millionen Jahren mit dem Rest Asiens zusammenstieß und den Kontinent, wie wir ihn heute kennen, prägte. Die Tiere haben sich auf fast unglaubliche Weise an die harten Bedingungen angepasst.
Auf der Halbinsel Kamtschatka in Russland leben Bären an den Hängen aktiver Vulkane. Und an der sibirischen Küste zeigt sich im Sommer für einige Wochen ein bemerkenswertes Schauspiel: Zehntausende Walrosse ziehen an den Strand und bilden dort eine der größten Säugetieransammlungen der Welt. In China gehen mysteriöse blauhäutige Affen aufrecht durch einige der am wenigsten erforschten Wälder der Erde, während die Wüsten des Iran die wohl bizarrste Schlange der Welt beherbergen. Ihre Schwanzspitze ist geformt wie ein appetitliches Insekt. Doch wer es schnappen will, auf den wartet eine böse Überraschung. Und auf den kargen Hochebenen Indiens kämpfen grellfarbige Eidechsen wie Miniatur-Kung-Fu-Meister, die versuchen, eine Partnerin zu finden, bevor sie sterben (Foto © ZDF und Emma Napper).
Die Asien-Dokumentation zeigt das ZDF am Sonntag, den 1. Dezember 2019, um 19.30 Uhr unter dem Titel "Asien – Kontinent der Vielfalt".
Südamerika – Kontinent des Artenreichtums
Südamerika ist der artenreichste Kontinent der Erde. Von den knochentrockenen Wüsten der Atacama, wo Pinguine sich ihren Weg durch ein "Minenfeld" aus zuschnappenden Seelöwen bahnen, bis hin zu den üppigen Nebelwäldern der Anden, wo Andenbären dreißig Meter hohe Bäume auf der Suche nach schwer greifbaren Früchten erklimmen, ist Südamerika voll von Außergewöhnlichem und Überraschendem.
Im äußersten Süden des Kontinents durchstreifen Raubtiere die zerklüftete patagonische Landschaft. Unter senkrechten Felstürmen muss eine Pumamutter all ihre Erfahrung und Kraft einsetzen, um eine gewaltige Beute zu besiegen: Ein Guanaco (Foto © ZDF und BBC/Chadden Hunter), ein Verwandter des Kamels, ist dreimal so schwer wie ein Puma und kann ihn im Kampf sogar in die Luft schleudern.
Östlich der Anden am Amazonas liegt der größte Regenwald der Welt. Um sich von der Masse abzuheben, haben dort männliche Blaubrustpipra, wunderschöne Vögel aus der Familie der Sperlinge, aufwendige und komische Tanzroutinen entwickelt. Pfeilgiftfrösche schützen auf ganz einzigartige Art ihre Jungen: Die Väter tragen ihre Kaulquappen Huckepack zu einzelnen Wassertaschen im ganzen Wald, wo jede Einzelne heranwächst. Allerdings ist es gar nicht so leicht für den sorgenden Vater, sich an alle Wassertropfen zu erinnern. Im Süden Brasiliens sprudeln kristallklare Süßwasserquellen. Piraputanga-Fische tummeln sich hier im türkisfarbenen Wasser und folgen Kapuzineraffen, die sich am Rande des Flusslaufs von Obst ernähren. Wird es fallen gelassen, schnappen sich die Fische die köstliche Nahrung. Zur Not springen die hungrigen Fische sogar weit aus dem Wasser heraus, um an die verlockenden Früchte zu gelangen.
Doch die Regenwälder Südamerikas sind durch Brandrodung und die Beschneidung des Lebensraumes stark bedroht. Ein paar kleine Flecken des kolumbianischen Waldes bilden die letzte verbleibende Zuflucht einer der seltensten Affenarten der Welt, der Lisztaffen. Schauplatz eines bizarren Schauspiels sind auch die Iguazu-Wasserfälle auf der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Große dunkle Mauersegler fliegen gefährlich nahe an die Gischt heran und verschwinden dann auf mysteriöse Weise. Sie nisten hinter der Wasserwand, um ihre Küken vor Raubtieren zu sichern – eine atemberaubende, gefährliche Strategie. Damit die Kleinen ihren Erstflug überleben, müssen sie sich irgendwie durch die mächtigsten Wasserfälle der Welt kämpfen.
Mit dem Thema der dritten Folge "Südamerika – Kontinent des Artenreichtums" widmet sich das ZDF am Sonntag, den 8. Dezember 2019, dem artenreichsten Kontinent der Erde.
Australien – Kontinent der Isolation
Der Kontinent Australien, der auch Landmassen des heutigen Ozeanien umfasst, driftete vor Millionen Jahren in die Abgeschiedenheit. Hier leben die sonderbarsten und prächtigsten Tiere, getrennt vom Rest der Welt. Über 70 Prozent von Australien ist heute trockenes Land. In der sonnigen, verbrannten roten Mitte regieren Reptilien die Wüste. Doch im Norden dieses Inselkontinents liegt Daintree, einer der ältesten tropischen Wälder der Erde – Rückzugsgebiet eines Boten aus der Dinosaurier-Zeit, des Kasuars. Dieser Laufvogel wird bis zu 1,80 Meter groß und gilt als stark gefährdet. Vater Kasuar sichert das Überleben, indem er seine kleinen gestreiften Küken streng umsorgt und beschützt. Im Landesinneren steckt der Kontinent voller weiterer Überraschungen.
Der Wombat, ein kurzbeiniges Beuteltier, durchstreift Australiens Gebirgszüge und überlebt eisige Schneestürme. Und in den weiten, offenen Graslandschaften jagt der Dingo, Australiens Wildhund, nach Kängurus. Jäger und Gejagte sind ausdauernde Langstreckler, so dass sich eine Jagd über viele Kilometer hinziehen kann.
Der Inselkontinent wird von der Kontinentaldrift nach Norden geschoben und liegt heute teilweise wieder in warmem, tropischem Wasser. Das beherbergt ein vielfältiges Spektrum von winzigen farbenfrohen Fischen und die größte Ansammlung von Haiarten der Welt. Etwa alle zehn Jahre versammeln sich Tausende von Haien, um ein erstaunliches Schauspiel zu veranstalten. Auf einer vorgelagerten Insel hat eines der ungewöhnlichsten Säugetiere überlebt: Der rätselhafte tasmanische Teufel, ein kämpferischer Raubbeutler, hat hier eine seiner letzten Festungen.
Doch auch Australiens Tiere stehen durch den Menschen vor einer riesigen Herausforderung. Mehr Säugerarten sind hier ausgestorben als irgendwo sonst auf dem Planeten. Tausende von außergewöhnlichen alten Steinzeichnungen sind Zeugnisse einer reichen Flora und Fauna und alles, was von einigen Arten übrig geblieben ist.
"Australien – Kontinent der Isolation", zeigt am Sonntag, 15. Dezember 2019, die getrennt vom Rest der Welt lebenden sonderbaren und prächtigen Tiere.
Europa – Kontinent der Wandlung
Europa ist der Kontinent, den die Menschen am meisten verändert haben. Die Tiere haben sich anpassen müssen und sich an teils ungewöhnliche Orte zurückgezogen.
Hoch über der Stadt Gibraltar leben Berbermakaken, Europas einzige Primaten. Immer wieder kommt es innerhalb der Gruppen zu Entführungsdramen, wenn kinderlose Weibchen sich am Nachwuchs der anderen vergreifen. Der Kampf um die Rückeroberung der Babys ist dramatisch – und nicht immer geht er gut aus.
Auf den Friedhöfen von Wien werden europäische Hamster zu Grabräubern und kämpfen um skurriles Diebesgut. Das Wachs der Grableuchten ist ein schmackhafter Leckerbissen, das die Hamster nur ungern ihren Artgenossen überlassen.
Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Wälder im Umkreis alter italienischer Bergdörfer zum Jagdgebiet für Wölfe, während tief unter der Erde in den Höhlen Sloweniens bis zu hundert Jahre alte "Babydrachen", sogenannte Olme, im Tiefschwarz lauern.
Am äußersten nordöstlichen Rand des Kontinents, versteckt in den riesigen Wäldern Finnlands, leben Braunbären, und im Norden, am Rande des Polarkreises, hallen über die offene Tundra Klänge titanischer Schlachten: Moschusochsenbullen gehen aufeinander los, um für ihr Zuchtrecht zu kämpfen.
Das warme stabile Klima in Europa und die langen warmen Sommertage tragen dazu bei, eines der spektakulärsten Naturschauspiele des Kontinents in Szene zu setzen. In Ungarn tauchen im Juni für wenige Tage Millionen von riesigen Eintagsfliegen aus der Theiß auf. Sie alle konkurrieren jetzt um einen Partner – Massen von Männchen stürzen sich auf die Weibchen – ein Leben wie im Rausch. Der Höhepunkt ihres ganzen kurzen Daseins. Innerhalb weniger Stunden sind sie dem Tod geweiht, und das Schauspiel ist für ein weiteres Jahr vorbei.
Europa ist Heimat für 850 Millionen Menschen. Und dennoch offenbart dieser überfüllte Erdteil eine unerwartete Tierwelt in den verbliebenen Refugien und Städten. "Europa – Kontinent der Wandlung" ist am Sonntag, 22. Dezember 2019, im ZDF zu sehen (Foto "Pelikane in Rumänien", © ZDF und BBC/Jo Haley).
Nordamerika – Kontinent der Wetterextreme
Nordamerika ist geprägt von Wetterextremen. Tornados donnern über die Prärie, arktische Luft fegt bis zu den südlichen Sümpfen. Der sechste Film, "Nordamerika – Kontinent der Wetterextreme", zeigt am Sonntag, 29. Dezember 2019, 19.30 Uhr, wie Tiere und Pflanzen mit den außergewöhnlichen Bedingungen umgehen.
Im kanadischen Yukon-Territorium kann der Winter brutal sein, bis zu zwei Meter Schnee fallen bisweilen an einem einzigen Tag. Doch der Luchs hat einen Weg gefunden, um dort zu überleben, wo andere nicht überwintern können. Ihm ist es gelungen, weiter nach Norden vorzudringen als jede andere Katzenart der Erde.
Da es keine Ost-West-Bergkette gibt, die Nordamerika durchquert, kann die arktische Luft ungehindert bis in die südlichen Sümpfe strömen. Dann passiert Ungewöhnliches: Alligatoren werden in der Eisdecke eingefroren, und Seekühe müssen fliehen auf der Suche nach wärmerem Wasser.
Wenn der Frühling kommt, verwandeln sich viele Regionen der Rocky Mountains in ein Meer aus Wildblumen und gefrorene Bäche in reißende Ströme. In den Flüssen von Tennessee scheut das Döbelfisch-Männchen keine Anstrengung, um eine Gefährtin anzulocken. Er bewegt Tausende von Steinen, um eine imposante Pyramide zu bauen. Und wenn die Temperaturen stimmen, erleuchten Millionen von Glühwürmchen die Wälder von Mississippi.
In den Präriegebieten bringt der Sommer ein außergewöhnliches Wetter. Warme Luft aus dem Golf von Mexiko trifft auf arktische Luft und wirbelt sich zu bedrohlichen Tornados auf. Diese schießen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Meilen pro Stunde über die Great Plains und gehören damit zu den schnellsten Stürmen der Welt. Präriehunde retten sich in die Erde, doch es sind nicht nur Tornados, die sie bedrohen. Amerikanische Dachse schleichen sich durch das lange Sommergras auf der Jagd nach Eulen und arglosen Präriehundewelpen.
Mit dem Klimawandel werden die Sommer in der Arktis im Norden immer länger und heißer. Eisbären haben in der Note eine raffinierte Methode gefunden, die mageren Monate zu überwinden. Eine Gruppe hat gelernt, die steigende Flut zu nutzen, um von Felsen auf den Rücken ahnungsloser Beluga-Wale zu springen.
Afrika – Kontinent der Wildtiere
Afrika ist der Kontinent der großen Wildtiere. Noch – denn auch dort steht die Natur vor extremen Herausforderungen. Für die Tiere Afrikas ist die größte Bedrohung der Mensch. In der Natur haben sie ihre eigenen Strategien.
Der große afrikanische Grabenbruch, das "Great Rift Valley", ist ein wahres Paradies für Tiere. Er entstand vor 30 Millionen Jahren, als eine Masse aus geschmolzenem Gestein das Land nach oben drängte und schließlich die Erdkruste auseinanderriss. Als die tieferen Flüsse des Tals die Ebene überfluteten, entstanden atemberaubende Seen. Sie sind die reichsten Süßwasserlebensräume der Welt. Die Konkurrenz in diesen tropischen Gewässern ist groß. Der Kuckuckswels hat sich dort einen besonderen Trick angeeignet. Er platziert seine Eier so, dass sie von maulbrütenden Buntbarschmüttern aufgenommen werden. Den Job der Brutpflege übernehmen ab dann die Buntbarsche.
Afrikas reiche Serengeti-Graslandschaft ist die Heimat der größten Antilopen-, Gnu- und Zebra-herden. Ihren Wanderungen folgen stets die Raubtiere, die auf Beute aus sind. Um ihre Chancen auf einen erfolgreichen Tötungsangriff zu erhöhen, tut sich eine Gruppe von fünf Geparden-Brüdern zusammen. Erstaunlich, denn eigentlich sind Geparden Einzelgänger.
Die Wüsten Afrikas nehmen ein Drittel des Kontinents ein. Das Leben in diesen trockenen Gebieten ist unvorstellbar rau. In der Namib, der ältesten Wüste der Welt, findet eine braune Hyäne mit ihren Kleinen Zuflucht in einer verlassenen Geisterstadt. Weiteste Strecken legt die ausgehungerte Mutter zurück, um Nahrung für ihre Familie am entfernten Strand zu ergattern. Und in der Kalahari gräbt sich das bizarr anmutende Erdferkel weit in die Tiefe, um überhaupt eine kleine Mahlzeit zu finden.
Bildquelle:
Bild: BR/Bewegte Zeiten Filmproduktion /
("Verrückt nach Meer" mit 70 neuen Folgen)
© Rainer Sturm / pixelio.de
(Marzipan aus Lübeck – eine Erfolgsstory)