Eisbären in der Arktis (Bild: skeeze / Pixabay)

In arktischen Gewässern leben Wale, Robben und Fische

Darum findet man nur an den Küsten, an abgetauten Felsen, einigen primitiven Pflanzenwuchs. Auf der vorgelagerten Halbinsel Graham-Land existieren im Sommer sogar zwei Arten kleiner Blütenpflanzen. Doch wo es offenes Meerwasser gibt, ist auch Leben im Ozean. Und wo es Fische gibt, leben auch Seevögel. Eine Tierfamilie aber belebt die antarktischen Küsten und ist dort beheimatet: Die Pinguine.

Während das Festlandeis der Antarktis auch im Sommer kaum an der Oberfläche schmilzt, steht das Nordpolarmeer mit wärmeren Wassern in Verbindung, sodass es im Sommer an den Rändern ganz abtaut. In arktischen Gewässern leben Wale, Robben, Walrosse und viele Fische. Auf den Inseln und auf dem arktischen Festland gedeihen im Sommer viele Pflanzen, die auch Tieren Lebensmöglichkeiten bieten. Dort lebt das Ren, der Polarfuchs, der Polarwolf, der Polarhase und der Lemming. In der Luft surren Insekten, segeln Möwen und Albatrosse. Gänse und Enten brüten an den Küsten.

Der Polarhase erreicht eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern

Manche Tiere überstehen auch den Winter in der Arktis. Es sind vor allem die Winterschläfer. Der Eisbär zum Beispiel gräbt sich eine tiefe Schneehöhle. Als eines der größten an Land lebenden Raubtiere ist er nicht nur eine stattliche Erscheinung, sondern auch eine wandelnde optische Täuschung. Sein Fell wirkt nur durch die Reflexion des Sonnenlichts weiß, besitzt allerdings selbst keine Farbpigmente. Die in Wahrheit durchsichtigen und hohlen Haare haben dafür eine überlebenswichtige Funktion. Sie leiten wärmende Sonnenstrahlen direkt auf die Haut des Bären - welche sie dank der schwarzen Farbe bestens speichert.

Der Polarfuchs ist im Sommer kaum wiederzuerkennen. Als weltweit einziger Wildhund wechselt er sein Fell in zwei schneelosen Monaten von Weiß zu Braun. Doch damit nicht genug. Auch der winterliche Pelz ist etwas Besonderes unter den Säugetieren und zwar in puncto Isolationseigenschaften. Mit etwa 70 Prozent Unterwolle lässt den Fuchs selbst bei eisigen Temperaturen von minus 80 Grad nichts so leicht erzittern. Auch der Polarhase ist mit seinem schneeweißen Fell bestens getarnt. Sollte ihn trotzdem ein Polarfuchs entdecken, kann sich das Langohr auf seine Schnelligkeit verlassen.

Dank zweier starker Hinterläufe springt der Polarhase mit einem Satz zwei bis drei Meter weit und erreicht auf kurzen Strecken eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern in der Stunde. Andere Tiere - Vögel vor allem - verbringen den Winter in wärmeren Gebieten und kehren im Frühling zurück. Zu den Dauerbewohnern der Arktis gehört auch der Mensch. Etwa 70.000 Inuit leben dort, von Grönland bis Alaska. Einige sind noch Halbnomaden und leben von der Jagd und vom Fischfang. Schlittenhunde sind ihre treuen Begleiter. Der überwiegende Teil wohnt mittlerweile jedoch in festen Siedlungen.

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