Die verrücktesten Gesetze in Amerika (Bild: bykst / Pixabay)

Darwins Evolutionstheorie durfte in Tennessee nicht mehr gelehrt werden

Eines der umstrittensten Gesetze stammt aus dem US-Bundesstaat Tennessee. Dort wurde 1925 der "Butler-Act" verabschiedet. Das Gesetz besagte, dass es von nun an strafbar war, wissenschaftliche Theorien zu lehren, die nicht im Einklang mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel standen. Hauptsächlich ging es um Charles Darwins Evolutionstheorie. Im Juli 1925 wurde John Scobs verhaftet, weil er weiterhin den Darwinismus unterrichtet hatte. Staatsanwalt Jennigs Brians, der dafür bekannt war, das er Darwins Theorie ablehnte, bot unentgeltlich seine Dienste an. Die Verteidigung von Scobs übernahm Clarence Darrow. Scobs wurde für schuldig befunden und zu einer Zahlung von 100 US-Dollar Bußgeld verurteilt. Ein Jahr später wurde das Urteil im Revisionsprozess widerrufen.

Berühmtheit erlangte auch der Konflikt zwischen der Stadt Bristol in Virginia und der Nachbarstadt Bristol in Tennessee. Die Staatsgrenze verlief genau entlang der Hauptstraße. Im Jahr 1889 wurde ein Einwohner Tennessees verhaftet, als er versuchte, ein Wasserrohr auf einem Stück Land zu legen, das offiziell zu Virginia gehörte. Beide Staaten hatten bereits ihre Bürgerwehren in Stellung gebracht, als der Kampf schließlich vom Obersten Gerichtshof entschieden wurde. Die Grenze blieb, wo sie war. Beide Bristols errichteten daraufhin ein großes Schild auf der in "Statestreet" umbenannten Straße. Die eine Hälfte befindet sich in Virginia, die andere in Tennessee.

Das Ende der Rassentrennung an staatlichen Schulen

Aufsehen erregte auch ein Prozess in Topeka, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Kansas. Im Jahr 1950 wurde es dem Pfarrer Oliver Brown verwehrt, seine Tochter Linda in der örtlichen Grundschule anzumelden. Als Begründung gab man an, dass die Schule nur für weiße Kinder zugänglich sei. Die Browns und zwölf weitere Familien sowie der "Nationale Verband für die Förderung farbiger Menschen" zogen vor Gericht und verklagten die Schulbehörde.

Lindas Vater war der Hauptkläger in diesem Verfahren, das bis vor den Obersten Gerichtshof ging. Dieser gab einstimmig den Klägern recht. Einrichtungen für Schüler, die nach Hautfarbe getrennt sind, widersprechen dem Gleichheitsgrundsatz der Verfassung der Vereinigten Staaten. Mit dem Grundsatzurteil hob der Oberste Gerichtshof eine über Jahrzehnte geltende Rechtssprechung auf. Die Entscheidung markierte das Ende der rechtlich sanktionierten Rassentrennung an staatlichen Schulen in den gesamten USA.

BerndT, am 03.05.2016
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