Die Wahrheit über günstige Kredite

Die Konditionen bei Krediten sind "bonitätsabhängig"

In Wahrheit sind die beworbenen Zinsen bei günstigen Krediten" bonitätsabhängig". Das günstige Angebot bekommt nur der ideale Bankkunde, also der, der ohnehin genügend Geld hat und der Bank so viele Sicherheiten bieten kann, dass sie ihm ihr Kapital zu dem beworbenen Zinssatz auch verleiht. Selbstverständlich gibt es den günstigen Kredit auch nur bei entsprechend langen Laufzeiten, was im Endeffekt höhere Kosten bedeutet. Besonders im Internet werben Banken mit Superkrediten und Sofortdarlehen für 4 % und weniger. Auch Kredite ohne SCHUFA Anfrage und mit Sofortzusage in wenigen Sekunden sind angeblich möglich. Das alles soll es zu Zinssätzen geben, von denen die meisten Menschen nur träumen können. Verbraucherschützer haben jedoch festgestellt, dass fast kein Bundesbürger tatsächlich den Kredit zum beworbenen Zinssatz bekommt. Die meisten Kunden zahlen mindestens das Dreifache. Der effektive Zins beträgt für die meisten Kunden zwischen 8 und sogar 15% bei den so genannten günstigen Krediten aus dem Internet. Einen Überblick über die aktuellen Kreditangebote finden Sie zum Beispiel bei www.kredite.net

Kredite sind heute individuell

Früher gab es Ratenkredite zu einem einheitlichen Zinssatz für alle. Damit ist schon lange Schluss, Banken berechnen den Zinssatz für ein Kreditangebot heute ganz nach dem Profil des Kunden. Da wird der Kredit sozusagen auf den Leib geschneidert. Konkret bedeutet dies: je ärmer der Kunde, desto teurer der Kredit. Günstige Kredite gibt es nur für Kunden mit sehr gutem, geregelten Einkommen und ausreichenden Sicherheiten wie zum Beispiel Immobilienbesitz. Banken sind heute viel weniger bereit, ein Risiko bei der Kreditvergabe einzugehen, als früher. Außerdem ist diese Kreditpolitik für sie auch noch lukrativ. Denn es sind besonders Kunden mit schwachem Einkommen, die einen großen Kreditbedarf haben. Mit diesen lässt sich also das meiste Geld verdienen. In der Not zahlen Kunden auch die viel zu hohen Zinsen für einen Kredit, weil sie einfach keine andere Wahl haben. Wenn Sie also im Internet nach "günstige Kredite" suchen, denken Sie immer daran, dass es die vermeintlich günstigen Kredite eigentlich gar nicht gibt.

Kritik der Verbraucherzentralen an teuren Krediten

Die Verbraucherzentralen kritisieren die Politik der Kreditvergabe durch die Banken schon seit Jahren. Die im Internet beworbenen Zinssätze gebe es laut Aussage der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nur für ca. 5 % der Kreditnehmer. Alle anderen Kunden zahlen deutlich mehr. Besonders wenn hinter dem Kreditangebot ein kleines Sternchen steht, sollten Sie vorsichtig sein. In der Fußnote wird meistens darauf hingewiesen, dass es sich nur um einen Mindestzinssatz oder um ein fiktives oder sogar als "repräsentativ" bezeichnetes Fallbeispiel handelt.

Psychologische Strategien der Kreditverkäufer erkennen

Leider wird vielen Kunden erst klar, dass sie im Endeffekt viel mehr zahlen müssen, wenn sie bereits in der Bankfiliale sitzen oder den Kreditantrag schon unterschrieben haben. Lassen Sie sich von absichtlich kompliziert formulierten Klauseln nicht einschüchtern und verunsichern! Fragen Sie so lange nach, bis Sie alle Bedingungen des Kreditvertrages verstanden haben und unterschreiben Sie nie sofort, sondern lesen Sie den Vertrag zuhause in Ruhe. Sie können mit dem Kreditangebot auch zur Verbraucherzentrale gehen, dort werden Sie unabhängig beraten.

Es gehört auch zu den Praktiken der Banken, Kreditverträge so zu formulieren, dass sich Verbraucher verunsichert fühlen. Die Verträge werden absichtlich so unverständlich formuliert, Fachbegriffe dienen oft dazu, Ihnen das Gefühl zugeben, nicht gebildet genug zu sein, um den Vertrag zu verstehen.

_{Angela Michel}