Herkunft und Geschichte der Zwiebel

Die Zwiebel (Allium Cepa), auch Küchenzwiebel oder Hauszwiebel genannt, stammt vermutlich aus dem Gebiet des heutigen Afghanistans. Die Zwiebel war schon in der Antike den Ärzten als Heilpflanze bekannt. Im alten Ägypten spielte sie als Nahrungs- und Heilmittel für die Arbeiter beim Bau der großen Pyramiden eine große Rolle und Pharao Tutenchamun erhielt Zwiebel als Grabbeigabe. Auch bei den Römern kamen sie als Grundnahrungsmittel auf die Tafel, hauptsächlich für die Legionäre. In Europa wurde die Zwiebel zunächst wegen der ihr zugeschriebenen Heilwirkung und ihrer desinfizierenden Kraft gegen Pest und Cholera eingesetzt. Erst später kam sie auch bei uns als Gemüse auf den Tisch. In Großmutters Hausapotheke war die Küchenzwiebel ein fixer Bestandteil. Aber erst in heutiger Zeit sind die Inhaltstoffe der Zwiebel biochemisch erforscht und die Heilwirkung bestätigt.

Gesundheitsfördernde Inhaltstoffe der Zwiebel

Zwiebeln haben relativ wenig Kalorien, dafür sind sie reich an Kalium, Vitamin B und C, Phosphor, Kieselsäure, Fluor, Glukokinine, Panthothensäure, Nicotinsäure, Carotin, Calcium, Eisen, und Schwefel. Die schwefelhaltige Aminosäure Isoalliin ist es, die beim Zwiebelschneiden die Tränen fließen lässt. Sie ist neben den Phytohormonen, Enzymen und Flavonoiden hauptverantwortlich für die heilende Wirkung der Zwiebel. Isoalliin ist ähnlich dem Alliin des Knoblauchs und für die antibiotische und antiseptische Wirkung von Zwiebel maßgeblich. Die in Zwiebeln enthaltenen Enzyme wirken anregend auf die Verdauung.

Bild: Küchenzwiebel, Monika Unger

Die Zwiebel als Heilmittel

  • Antibiotische Wirkung: Rohe Zwiebel haben bei äußerlicher Anwendung eine antibiotische Wirkung bei Wunden, Hautentzündungen, Abzessen, Akne und Insektenstichen. Die antibiotischen Wirkstoffe werden beim Kochen zerstört.
  • Krebsvorbeugung mit Zwiebel: Untersuchungen haben gezeigt, dass sich eine zwiebelreiche Ernährung positiv auf die Vorbeugung von Magen- und Darmkrebs auswirken kann. Zwiebeln regen die Magensaftproduktion an. Durch ihre antiseptische Wirkung wird die Darmflora reguliert. Gärungs-, Fäulnis-, Entzündungs- und Eitererreger im Darm werden abgetötet.
  • Blutdruck: Zwiebeln senken den Blutdruck, haben eine blutverdünnende Wirkung ähnlich dem Aspirin und verbessern die Durchblutung. Sie eignen sich daher zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose.
  • Erkältungen der Atemwege (Husten und Bronchitis): die antibiotische, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung von Zwiebel kann man sich bei Beschwerden der Atemwege am besten mit einem Sirup aus rohen Zwiebeln und Honig zu Nütze machen. 
  • Anregung des Stoffwechsels: Zwiebeln wirken bei innerer Anwendung verdauungsfördernd, sie regen die Nierentätigkeit an und haben eine entschlackende und entwässernde Wirkung (Blutreinigung). Zwiebeln regen die Produktion der Verdauungssäfte in Magen und Bauchspeicheldrüse an und fördern die Entgiftungsarbeit der Leber. Das enthaltene Glukokinin senkt den Blutzuckerspiegel, wodurch weniger Insulin benötigt wird. Diesen Effekt kann man bei Diabetes nützen.
  • Darreichungsform und Dosierung: Die meisten Inhaltstoffe sind in rohen Zwiebeln enthalten. Daher entfaltet der Verzehr roher Zwiebeln die größte medizinische Wirkung. Eine Menge von 50 g täglich wird empfohlen. Es gibt auch Fertigpräparate in Kapselform, als Zwiebelöl oder als Zwiebelpresssaft.

Zwiebel in der Küche

  • Sorten: Die Küchenzwiebel mit der braunen Schale schmeckt in allen Zwiebelgerichten und ist das ganze Jahr über erhältlich. Rote Zwiebeln sind milder im Geschmack und daher für Rohkost und Salate geeignet. Bei den Frühlingszwiebeln kann man die grünen Teile mitessen. Und die großen Gemüsezwiebeln werden solo als Gemüsebeilage gegessen oder für Zwiebelkuchen und Zwiebelsuppe verwendet. Sie sind besonders mild im Geschmack.
  • Kauf und Lagerung: nur trockene, feste Zwiebel kaufen. Bei Licht beginnen Zwiebel auszutreiben, daher dunkel und möglichst kühl (6 bis 10 Grad sind ideal) lagern.
  • Zubereitung: Angeschnittene Zwiebel sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden. Zwiebel werden daher erst unmittelbar vor Verwendung geschnitten, denn die ätherischen Öle verflüchtigen sich sehr rasch. Durch Kochen, Braten oder Dünsten wird Zwiebel süßer und bekömmlicher. Ein Teil der wertvollen Inhaltstoffe geht dabei jedoch verloren.
  • Fleischzartmacher: Zwiebelsaft macht Fleisch zart und weich. Dazu wird das Fleisch für 12 Stunden mit frischem Zwiebel oder Zwiebelsaft mariniert.
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