Diversität im Studium und ihre Ursachen

Diversität und demografischer Wandel

Wie oben bereits angedeutet, ist der demografische Wandel ein wichtiger Einflussfaktor in Bezugnahme auf Diversität im Studium. Darunter versteht man die Tatsache, dass sich im Laufe der Zeit ein oder mehrere Merkmale innerhalb der Gesellschaft verändert haben. Offensichtlich wird dies an der Altersstruktur unserer Gesellschaft. Der demografische Report der European Commission aus dem Jahr 2010 ergab, dass die Bevölkerung in der EU ein immer höheres Lebensalter erreicht. Für Hochschulen bedeutet dies eine erhöhte Nachfrage nach jenen Programmen, die älteren Menschen ein Studium beziehungsweise ein weiteres Studium ermöglichen, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben oder um sich noch einmal neu orientieren zu können.

Diversität und zunehmende Internationalisierung

Die zunehmende Internationalisierung dagegen unterstützt mithilfe offener Grenzen sowie bestimmter Programme den Austausch von Studierenden. So bietet das Erasmus-Programm aus dem Jahr 1987 eine finanzielle Unterstützung von Auslandsaufenthalten Studierender. Gleichzeitig sind im Ausland erworbene Studienqualifikationen dank des neuen einheitlichen Leistungspunktesystems (ECTS) im Inland leichter anrechenbar. Aktuell ist eine Erweiterung dieses Programms geplant: es nennt sich "Erasmus für alle", kostet 19 Milliarden Euro und soll zwischen 2014 und 2020 in die Realität umgesetzt werden. Ein weiterer Schritt im Zuge der zunehmenden Internationalisierung ist die Vereinheitlichung von Abschlüssen sowie von Aus- und Weiterbildungen durch den Bologna-Prozess aus dem Jahr 1999. Ziel hiervon ist die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums. Dies führte in Österreich und Deutschland zur Umstellung auf das Bachelor- und Master-System.

Diversität an der FernUniversität Hagen

Um der Herausforderung des lebenslangen Lernens gerecht werden zu können, bedarf es eines effektiven Umgangs mit Heterogenität sowie Diversität in formalen Bildungsinstitutionen. Die FernUniversität Hagen zählt aktuell 80 Prozent berufstätige Studierende, die durchschnittlich 30 Jahre alt sind. Damit gilt die FernUniversität Hagen als deutsche Universität nicht-traditioneller Studierender. Im Rahmen der Berufsbildungshochschulzugangsverordnung ist es seit dem 8. März 2010 dort sogar beruflich Qualifizierten ohne Hochschulreife möglich, ein Studium aufzunehmen. Damit gibt die FernUniversität Hagen auch jenen Personen eine Chance, die von traditionellen Hochschulen bis heute ausgeschlossen werden, da der Nachweis von Abitur / Matura dort zwingend erforderlich ist. Aktuell sind es 2.384 Personen dieser Gruppe, die an der FernUniversität Hagen eingeschrieben sind und ihre Chance nutzen. Der Vorteil eines Studiums an der FernUniversität Hagen besteht vor allem in der zeitlichen Flexibilität und der örtlichen Ungebundenheit. Allerdings muss man auch bedenken, dass ein Fernstudium auch eine anspruchsvolle Herausforderung darstellt, denn dort ist ein hohes Maß an Selbstorganisation und Zeitmanagement erforderlich. Des Weiteren muss man über hohe Medienkompetenz und digitale Bildung verfügen, um den dort üblichen Studienalltag zu überstehen.

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