Sehenswürdigkeiten in Domodossola

Verschlungenen Gässchen prägen das Stadtzentrum. Viele Häuser haben Laubengänge aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Besonders interessant ist die Via Briona mit dem gleichnamigen Turm aus der Zeit um 1300.

Weitere Zeugnisse der Vergangenheit bietet das Stadtviertel Motta. Dessen Mittelpunkt ist die Piazza Fontana mit ihrem prachtvollen achteckigen Brunnen.

Der Sacro Monte di Domodossola ist ein Berg mit einer Wallfahrtskirche. Dieser Heilige Berg wurde 1656 von Mönchen des Kapuziner-Ordens geplant. Ziel war die Anlage eines Kreuzweges von Domodossola bis zum Gipfel des Monte Mattarella. Die Wallfahrtskirche wurde 1690 geweiht. Der Berg gehört mit den Sacri Monti seit 2003 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Sehenswert ist die Kollegiatskirche S. Gervasius and Protasius. Sie wurde auf den Grundmauern eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Von dem ist das Portal mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert erhalten. In der Kirche gibt es Gemälde der Schule von Ossola. Vor allem die Werke von Lorenzo Peretti und Mattia Borgnis sind beachtenswert.

Aus dem 14. Jahrhundert stammt der Palazzo Silva. DasGebäude aus der Renaissance wurde 1519 von dem Heerführer Paolo della Silva erweitert. In ihm finden sich Kunstwerke aus Holz, Funde aus etruskischer und römischer Zeit, Fragmente von ägyptischen Mumien, verschiedene Stiche, Trachten aus dem Ossola-Gebiet und Waffen. Beachtenswert ist die steinerne Wendeltreppe. An der Fassade sind die Einfassungen sehenswert, die aus Marmor aus Crevoladossola entstanden.

Eine Kirche romanischen Ursprungs ist S. Francesco. Sie wurde zu in einen Palast umgebaut und heute vom Naturwissenschaftlichen Museum genutzt.

Die Kapelle S. Carlo birgt das dem Maler Tanzio da Varallo zugeschriebene Werk "Der Heilige spendet den Pestkranken die Kommunion" neben den Fresken des Heiligen Bergs von Varallo.

Bahnhof in Domodossola (Bild: haros)

Museen in Domodossola

Das Museo sempioniano (Simplonmuseum) berichtet mit seinen Exponaten vor allem vom Bau des Simplontunnels zwischen 1898 und 1921. Dazu wird die Geschichte des Passes vor dem Tunnelbau beleuchtet und der Flug von Geo Chavez über die Alpen im Jahr 1910 dokumentiert.

Das städtische Museum Civico Museo di Scienze Naturali (Naturwissenschaftliches Museum) zeigt eine Sammlung von botanischen, paläontologischen, zoologischen, mineralogischen und geologischen Exponaten der Stiftung Galletti. Zu sehen ist in diesem Haus das erste Flugzeug des Alpenüberfliegers Geo Chavez.

Das Museo di Scienze Naturali "Mellerio Rosmini" (Naturwissenschaftliche Museum Mellerio Rosmini) präsentiert Tiere, Pflanzen und Mineralien. In der mineralogischen Abteilung sind Gesteine von der Baustelle des Simplontunnels zu sehen.

Die Centovallibahn

Ziel vieler Bahnfreunde ist die Centovallibahn. Sie führt von Domodossola nach Locarno im schweizerischen Kanton Tessin. Die Strecke verläuft durchs Valle Vigezzo und dann durch das Centovalli. Diese Schmalspurbahn verbindet die Bahnstrecken durch den Gotthardt und den Simplon.

Zug der Centovallibahn im Bahnhof Domodossola (Bild: haros)

Zur Geschichte von Domodossola

In der Antike wurde Domodossola nach dem hier lebenden Volk der Lepontierner Oscella Lepontiorum genannt. Später wurde daraus Domus Ossulae. Die Lage am Weg zum Simplon machte die Stadt in römischer Zeit zu einem bedeutenden Zentrum. Die strategisch wichtige Lage führte aber auch dazu, dass die Stadt häufiger belagert und teilweise zerstört wurde. So ging ein beachtlicher Teil ihrer historischen Zeugnisse verloren.

Mit der Eröffnung der Simplonstraße 1805 gewann Domodossola wieder an Bedeutung. Seit 1888 besteht die Bahnstrecke nach Novara. Der Betrieb des Simplontunnels seit 1906 bescherte der Stadt weitere Wachstumsimpulse. Heue leben rund 18.000 Menschen in der Stadt.

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