Sehenswürdigkeiten

Die Herren von Hrabischitz ließen im 13. Jahrhundert in ihrer Marktsiedlung Hrabišin, aus der sich Dux entwickelte, eine Festung bauen. Nach 1570 entstand unter Wenzel Popel von Lobkowitz an der Stelle der Festung ein Renaissanceschloss nach Plänen des Baumeisters Ulrico Aostalli. 1642 erwarben die Grafen von Waldstein das Schloss und bauten es 1675–1685 nach Plänen des Architekten Jean Baptiste Mathey im Stil des Barocks um. Es folgte eine Erweiterung des Schlosses um die beiden Seitenflügel. Nach 1720 kam es zu weiteren Umgestaltungen nach Plänen des Architekten František Maximilian Kaňka. Ab 1812 wurde die Schlossfassade klassizistisch überformt. Bekannt wurde das Schloss Dux vor allem durch Giacomo Casanova. Der wirkte hier von 1785 bis zu seinem Tod 1798 als Bibliothekar und schrieb seine Memoiren "Histoire de ma vie".

Der zwischen 1716 und 1728 von dem Landschaftsarchitekten Johann Ferdinand Schor angelegte barocke Schlosspark wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. Der fiel nach dem Zweiten Weltkrieg zur Hälfte dem Braunkohletagebau zum Opfer. Dabei wurde 1958 auch das barocke Spital abgerissen. Einige Teile wurden in den 1960er Jahren anhand alter Pläne in barocken Formen wieder hergestellt.

Im Schlosspark steht der Pavillon für Reiners Fresko. 1728 beauftragte Johann Josef von Waldstein den Maler V. V. Reiner mit der Ausmalung der Kuppel im Duxer Spital. Das entstandene Fresko "Mariä Himmelfahrt” wurde 1956 abgenommen. Denn 1958 fiel das Spital dem Braunkohleabbau zum Opfer. 1967 wurde es auf der Weltausstellung in Montreal präsentiert. 1973 wurde mit dem Bau eines neuen Pavillons nach einem Entwurf des Professor Jan Sokol begonnen. In diesem wurde das wertvolle Fresko von 1980 bis 1982 wieder angebracht.

Das Schloss ist heute ein Museum mit einer historischen Möbelsammlung. Weiter ist die Gemälde- und Ahnengalerie der Waldsteiner, zu der ein Porträt des Herzogs von Friedland von Anthonis van Dyck gehört, zu sehen. Ein Raum ist Giacomo Casanova gewidmet.

Die Schlosskirche Mariä Verkündigung wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet. Die Pläne stammen von Jean Baptiste Mathey. 1722 wurde die Kirche 1722 durch Bischof Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz geweiht. Den Hochaltar mit einem Tabernakel aus rotbraunem Marmor und einem Altarbild von Wenzel Lorenz Reiner stiftete Eleonore von Waldstein. Andere Teile der Einrichtung sind seit einem Brand am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren.

Sie evangelische Lutherkirche beim Barbarteich ist ein Zeugnis für den Jugendstil. Geplant wurde sie von den Dresdner Architekten Schilling & Graebner. Sie wurde 1902 eingeweiht. In der Sommerzeit kann der Kirchturm nach Absprache mit der Touristeninformation in Duchcov erklommen werden. Es bietet sich eine tolle Aussicht über das nordböhmische Becken.

Duchcov gehört zu den Orten, die sich als Geburtsort des mittelalterlichen Minnesängers Walther von der Vogelweide betrachteten. Daher wurde ihm hier ein Denkmal gesetzt. Neuere Forschungen verneinen den Geburtsort Dux.

Bei der Barbarakapelle erinnert ein Grabstein an Giacomo Casanova. Die Lage seines Grabes selbst ist nicht mehr bekannt.

Schloss, Stadtseite (Bild: haros)

Geschichte

Von 1240 stammt die erste Erwähnung des Ortes "Tockczaw". In der Mitte des 14. Jahrhunderts blühte hier der Bergbau und immer mehr deutsche Bergleute ließen sich hier nieder. die bisher tschechische Stadt. Neben der romanischen Kirche St. Georg stifte 1318 Agatha von Schumburg ein Dominikanerkloster.

Bis 1398 gehörte Dux den Herren von Riesenburg. Dann kaufte es Wilhelm von Wettin von dem überschuldeten Borso VI. 1412 fiel die Stadt nach langem Streit an den böhmischen König Wenzel IV. In einem Friedenvertrag zwischen den Markgrafen von Meißen und der böhmischen Krone wurde die Stadt 1417 wieder an die Wettiner übergeben.

Im Verlauf der Hussitenkriege wurde die Stadt nach der Schlacht zwischen Andreas Prokop und Friedrich von Sachsen niedergebrannt. Die Streitigkeiten zwischen der böhmischen Krone und den Markgrafen von Meißen um die Stadt hielten an. 1459 wurde sie durch den Vertrag von Eger endgültig an Böhmen abgetreten.

1512 errichteten die neuen Herren von Sulewitz im Ort ein Rathaus in Formen der Renaissance.

1527 wurde Dux an Depolt Popel von Lobkowitz verkauft. Wenzel Popel von Lobkowitz baute die Festung zu einem Schloss aus.

Während des Dreißigjährigen Krieges brannte die Stadt 1634 zu großen Teilen ab.

1642 fiel die Stadt durch Heirat an den Grafen Maximilian von Wallenstein. Sein Nachfolger wurde der Königgrätzer Bischof Johann Friedrich von Waldstein.

1709 brannte ein Großteil der Stadt einschließlich des alten Rathauses ab. Danach erlebte die Stadt ihren größten Aufschwung. Das Schloss wurde um zwei Seitenflügel erweitert. 1722 wurde die Marienkirche geweiht. 1723 wurde die Kirche St. Barbara und 1728 das Schlosshospital mit der Kirche Mariä Himmelfahrt fertig.

Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt durch das preußische Heer geplündert. 1763 wurde mit der Förderung von Braunkohle begonnen.

Im Krieg von 1866 zwischen Preußen und Österreich Krieg brachten die durchziehenden Heere die Cholera nach Dux. 1867 wurde die Eisenbahn eröffnet und Dux entwickelte sich zu einer wichtigen Industriestadt. Der Bergbau war die Basis dazu. Aber der Bergbau zerstörte immer wieder Teile der Stadt.

1902 wurde die evangelische Kirche geweiht, die von den Dresdner Architekten Schilling & Graebner entworfen wurde. 1911 entstand das Bezirkskrankenhaus und 1914 das Gymnasium.

Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1920 lag die Wirtschaft darnieder. Nach der Besetzung des Sudentenlandes durch das Deutsche Reich floh ein großer Teil der tschechischen Bevölkerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner enteignet und vertrieben.

Der Bergbau führte weiter zu Zerstörungen von Kulturdenkmälern. Der größte Teil des Schlossparks, das Hospital und die Kirche Mariä Himmelfahrt mussten der Braunkohle weichen. Erst nach 1990 kam es zur Restaurierung von Kulturschätzen und Denkmalen.

Seit 1960 hat die Stadt Miltenberg die Patenschaft für den "Heimatkreis Stadt und Kreis Dux" übernommen. Dieser folgte 2005 die Aufnahme einer Städtepartnerschaft zwischen Miltenberg und Duchcov. Im Miltenberger Museum hat der Heimatkreis-Verein die beiden Duxer Räume gestaltet.

Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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