Wir lieben oder verabscheuen Düfte - das kommt ganz auf die Nase an.

Jeder von uns weiß, dass Liebe durch den Magen geht. Das sagt zumindest ein Sprichwort, und die haben meist nach jahrelanger erprobter Praxis recht. Sehen, schmecken, tasten und hören spielen in jedem Aspekt unseres Lebens eine wichtige Rolle. Vergessen wird dabei gerne der Geruchsinn. Dabei ist gerade dieser neben dem Hautkontakt der erste Sinnesreiz, der Babys hilft, ihre Mutter zu erkennen.

Nicht selten verbinden wir mit einem plötzlich auftretenden Geruch Erinnerungen, meist positive, so wie ich zum Beispiel immer an Urlaub bei meiner Oma denke, wenn mir irgendwo Kernseifenduft in die Nase steigt. Mein Geruchsorgan ist ziemlich empfindlich, aber nicht zimperlich. Ich mag kein Parfum, schon gar nicht an Männern, weil sich mir dann der Verdacht aufdrängt, man hätte mal schnell die morgentliche Dusche vergessen und übertüncht den Schweißgeruch von gestern Nacht mit Eau de Cologne. Allerdings - ersterem wäre ich gar nicht so abgeneigt. Ich habe es lieber, wenn man(n) natürlich duftet. Dezent, ja, aber den Geruch nach ein bisschen ungewaschener Baumwolle ziehe ich Old Spice auf jeden Fall vor. Irgendwie wirkt das ja auch ziemlich männlich.

Olfaktorische Wahrnehmung - Wie Gerüche unser Handeln und Denken beeinflussen

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Wichtig ist, dass wir uns "gut riechen können". Und zwar unseren Partner, Freunde und uns selbst. Duftsprays oder sogenannte "Textilerfrischer" helfen da nicht wirklich weiter, denn das Empfinden, wie wir etwas riechen - ob es uns gefällt oder nicht - hängt vom individuellen Geschmack und nicht zuletzt der Kultur und dem Umfeld ab, in dem wir aufwachsen. Wirklich etwas wunderlich kommt da der sogenannte "scatman" daher, der gern mit Fäkalien spielt und sich an deren Gerüchen bis zur Ekstase berauschen kann. In anderen Worten, das, was hinten rauskommt, wird zum Fetisch. So unterschiedlich die Menschen und ihre jeweilgen Vorlieben sind, so unterschiedlich werden Gerüche aufgefasst.

Vielleicht bringt es den einen oder anderen zum Lachen, aber ich selbst kann Zwiebel- oder Knoblauchgeruch etwas Positives abgewinnen, solange er nicht aus dem Mund meines Gesprächspartners kommt. Andere wiederum atmen auf, wenn ihre Toilette zitronisch-chemikalisch riecht, sei das durch Sanitärreiniger oder Raumsprays; mich veranlasst so ein Duft dazu, fluchtartig das stille Örtchen hinter mir zu lassen. Allerdings, ich gebe es zu: in meinem Bad sammeln sich gelegentlich ebenfalls eindeutig unangenehme Gerüche. Bisher wusste ich keine andere Lösung als das Fenster zu kippen. Meine Yankee-Candles verbreiten zwar bis zu neunzig Stunden einen phantastischen Duft, aber ehrlich, fürs Badezimmer war mir offenes Feuer dann doch zu riskant und außerdem das Wachs zu schade.

Bei einem Stadtbummel fielen mir dann die Produkte der Firma Pajoma auf, die wie meine heißgeliebten Kerzen ohne chemische Zusätze hergestellt werden. Es handelt sich um getränkte Bambushölzer in verschiedenen Duftvarianten. Von Granatapfel bis Fresh Cotton kann man aus geschmackvollen Aufmachungen wählen, die in jedes Zimmer passen und dort nach Belieben auch unaufällig platziert werden können. Wer's intensiver mag, steckt einfach ein paar Hölzer mehr in den Flakon. Ich bin jedenfalls glücklich, dass ich etwas gefunden habe, was niemanden im Haus stört, da der Duft wirklich sehr angenehm und unaufdringlich ist. Denn was für mich gut riecht, muss noch lange nicht für andere eine olfaktorische Offenbarung sein. Wenn ich's mal bonbonartig oder fruchtig mag, habe ich ja immer noch mein Arbeitszimmer. Das betritt so gut wie niemand außer mir...

Autor seit 14 Jahren
77 Seiten
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