Edith Piaf - kleine Frau mit großer Stimme
Zum 50. Todestag von Edith Piaf fand in Sulzbach am Main eine fulminante musikalisch-literarische Hommage mit Christa Platzer und ihrer Band statt. Am 10.10.2015 gab es ein Wiedersehen.Non, je ne regrette rien - Christa Platzer lebt die Piaf. (Bild: Ruth Weitz)
"Non, je ne regrette rien" - ein Abend der großen Gefühle
"Non, je ne regrette rien", so der lautet der Programmtitel mit einer hinreißenden Christa Platzer und sensibel agierenden Musikern. Der Abend in Sulzbach am Main war mehr als eine Hommage an Edith Piaf, es war ein Erlebnis, das zu Tränen rührte. Es wurde eine Show präsentiert, die sich nicht nur auf hohem künstlerischem Niveau bewegte, sondern auch emotional berührte. "Ich war bezaubert", hatte Veranstalterin Birgitte Funk über ihre erste Begegnung mit der der Sängerin und Schauspielerin Christa Platzer gesagt. In der Tat, ihr gelang es, das von vielen Tiefschlägen und von gesundheitlichen Problemen sowie von Alkohol- und Dogensucht behaftete Leben der Piaf nachzuzeichnen und das Publikum intensiv daran teilhaben zu lassen. Es war ein Abend der tiefen Gefühle, bei dem die Protagonistin die wichtigsten Stationen im Leben der berühmten Sängerin in einer Lesung beleuchtete und mit unvergessenen Liedern umrahmte. Christa Platzer sang nicht nur die Chansons der Piaf, sie wurde zur Piaf. Mit ihrer hervorragenden Stimme traf sie im wahrsten Sinne genau den Ton, den der "Spatz von Paris" so berühmt gemacht hatte, das schnurrende "R" inbegriffen.
Bürgersaal in ein Cabaret verwandelt
Wer Christa Platzer während ihres Auftritts genau beobachtete, konnte miterleben, wie subtil sie den körperlichen Verfall der Piaf nachzeichnete. Zunächst mit straffer Körperhaltung und auf die Hüften gelegten Hände agierend wurde ihr Gang zusehends gebeugter, mit zur Faust verkrampften Händen und leidendem Blick. Den eher nüchtern und technisch wirkenden Bürgersaal verwandelte sie durch ihre starke Präsenz in ein Cabaret. Das Publikum fing bereits nach dem ersten Lied, "La vie en rose" Feuer und flankierte den Applaus mit "Wow"-Rufen und Beifallspfiffen. Bei "Milord", "Non, je ne regrette rien" und "Padam, padam" hielt es viele nicht mehr auf den Stühlen. Zum Schluss des Programms gab es stehende Ovationen und minutenlangen Beifall.
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Hochkarätige Musiker
Zwar war Christa Platzer unbestritten der Star des Abends, aber erst durch ihre Combo, die den instrumentalen Hintergrund lieferte, wurde der künstlerische Genuss vervollkommnet. Hervorragende Musiker an Piano, Kontrabass, Percussion und Akkordeon gestalteten gemeinsam mit Christa Platzer eine zweistündige Vorstellung, die bei den Zuschauern noch lange im Gedächtnis haften bleibt. "Toll, einfach sagenhaft, ein sehr schöner Abend…", solche und ähnliche Kommentare waren beim Verlassen des Saals zu hören.
(c) Ruth Weitz, freie Journalistin, Autorin, Texterin, Bildjournalistin
Ein Wiedersehen als Hommage an Edith Piaf zum 100. Geburtstag
Zum 100. Geburtstag der Piaf gab es ein Wiedersehen mit Christa Platzer und Band in der Braunwarthsmühle in Sulzbach am Main. Weitere außergewöhnliche Events, die auf hohem künstlerischen Niveau angesiedelt sind, holt Veranstalterin Birgitte Funk das Jahr über auf die Bühnen am bayerischen Untermain. Die demnächst anstehenden sind auf ihrer Homepage zu finden: www.stilvolle-gastkunst.de
Bildquelle:
Stele Heiz Mack in Mönchengladbach
(Der Maler und Bildhauer Heinz Mack in Mönchengladbach)