Ein erschreckendes Massenleiden
Depression entwickelt sich zum Massenleiden. Eine Depression zu verhindern wird dadurch zu einer sinnvollen Aufgabe.Depression - ein Problem unserer Zeit
Immer öfter wird in den Medien über die Probleme in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft gesprochen oder geschrieben. Dabei wird auch immer dringlicher über Themen wie Born-Out, Unzufriedenheit und Depression diskutiert.
Betrachtet man die Entwicklungen der letzten Jahre, so ist festzustellen, dass Depression als Krankheitsbild immer häufiger auftritt. Zwischen 2000 und 2004 ist die Zahl der Krankheitstage aufgrund von Depression um 40% gestiegen. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich die Zahl der auf Kassenrezept verschriebenen Antidepressiva nahezu verdreifacht! Bereits heute kann die Depression als Massenleiden bezeichnet werden. Für die Zukunft wird von vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine weitere Verschärfung der bereits bestehenden bedenklichen Situation vorhergesagt.
[David Servan-Schreiber: Die Neue Medizin der Emotionen - Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente Taschenbuch (Gebraucht - Akzeptabel) Goldmann 2006 9. Auflage]
Depression - warum gerade jetzt?
Diese Fakten betrachtend, muss man fragen, warum sich gerade in den letzten Jahren die Zahl der an Depression erkrankten Menschen so dramatisch erhöht hat? Liegt dies wirklich an den Lebensumständen? Depression kann ihre Ursache in traumatischen, unverarbeiteten Erlebnissen aus der Kindheit haben. Manchmal reaktivieren aktuelle Konflikte längst vergangene und nahezu vergessen geglaubte Ereignisse. Bei einer solchen Depression liegen die Gründe in der persönlichen Lebensgeschichte der betroffenen Person verborgenen. Als Auslöser für eine Depression können aber auch eine Vielfalt an äußeren Gründen angeführt werden, die sich auf das Leben und Erleben der Menschen in unserer Zeit und unserer Gesellschaft beziehen.
Depression und Globalisierung
So leben wir in einer Zeit, die von der zunehmenden Globalisierung geprägt ist. Dies birgt Herausforderungen, die in dieser Form wohl niemals zuvor an die Menschheit gestellt wurden. Kein Staat und kein Volk kann es sich erlauben, ausschließlich innerhalb der eigenen Staatsgrenzen zu denken. Die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, ist zur Notwendigkeit geworden. Doch nicht nur Staatsmänner und –frauen oder weltweit agierende Wirtschaftsfachleute werden mit den global bedingen Neuerungen konfrontiert. Nein, jede einzelne Person in unserer Gesellschaft wird auf die eine oder andere Weise von den Veränderungen in ihrem ganz persönlichen Leben beeinflusst.
Der Text als You Tube Clip
Leider fallen nicht alle Aspekte der Beeinflussung sofort ins Auge und manches wird deshalb viel zu spät wahr genommen. Aus diesem Grund erscheint es notwendig, sich mit den unterschiedlichsten Aspekten zu befassen, die das moderne Leben bereithält.
Dabei sind die Veränderungen unserer Zeit nicht neu – sie sind nicht über uns gekommen, wie ein plötzlicher Regenschauer im Sommer. Nein, ganz schleichend haben sie sich etabliert und wir haben uns an alles gewöhnt, es hingenommen und einen scheinbar selbstverständlichen Umgang damit gefunden. Wer hat sich nicht vor nur 20 Jahren noch gegen den Computer gesträubt und kauft heute ganz selbstverständlich im Internet ein? Wer hat nicht vor wenigen Jahren noch leise in sich hinein gelächelt oder gar laut gelästert, wenn im Bus ein Handy klingelte und besitzt nun selbst ein vermeintlich unentbehrliches eigenes solches Gerät? Ganz allmählich, nahezu unmerklich, hat sich die Welt verändert und wir haben es hingenommen, uns damit arrangiert und all zu lange ausschließlich das Positive, das damit verbundene Angenehme, beachtet. Doch inzwischen ist Angst auch zum Thema geworden.
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