Vom Strand zum Hafen

Der Strand von Barceloneta ist sozusagen der Stadtstrand. Entsprechend hat man immer die teils nicht sehr schönen Gebäude im Hintergrund und man muss natürlich auch damit rechnen, dass dieser Strand sehr gut besucht ist. Ständig laufen hier Verkäufer umher, die ihre Ware an den Mann oder die Frau bringen möchten: Sonnenbrillen, Handtücher, Massagen usw.

An den Strand schließt sich erst einmal der Olympia-Hafen an - für Sportfans mit Sicherheit interessant. Um nun zu dem Port Vell zu gelangen, führt der Weg erst einmal an zahlreichen Restaurants und Cafés vorbei. Hier ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Man findet Restaurants für das Studentenportmonnaie wie auch die gehobenere Klasse.  Informationen über das Angebot erhält man zur Genüge: die Speisekarten liegen meistens in fünf Sprachen aus (Katalanisch, Kastilianisch, Französisch, Englisch, Deutsch, oft auch in Holländisch und Italienisch); hilfsbrereite Kellner kommen sofort angeeilt, wenn man nur den Hauch eines Interesses zeigt.

Auf dem Weg zum Hafen kommt man auch an dem Gebäude vorbei, in dem das Museum der katalanischen Geschichte untergebracht ist (Museu d'Historia de Catalunya). Von hier aus geht es zur Hafenpromenade, die zur Christoph-Coumbus-Säule führt. Die Hafenpromenade führt auch am Hafen vorbei. Es  handelt sich um eine mit Palmen bestandene Allee, auf der bei schönem Wetter wahrer Hochbetrieb herrscht.

Wenn man nach links auf die Moll d'eSpanya abbiegt, nähert man sich dem Hafen und dem Maremagnum. Die zahlreichen Bänke laden zum Niederlassen ein. Bevor unser Spaziergang uns jedoch direkt zum Hafen führt, kommen wir noch zu etwas anderem: dem Ictíneo II.

Hafenpromenade (Bild: Selbst aufgenommen)

Ictíneo II

Es handelt sich um den Nachbau eines der ersten U-Boote mit maschinellem Antrieb. Am 2. Oktober 1864 wurde das Boot in Dienst gestellt, von dem Katalanen Narcís Monturiol als Nachfolgemodell der Ictíneo I gebaut. Das Vorgängerboot tauchte 1859 zum ersten Mal und ein Nachbau kann ebenfalls in Barcelona vor dem Schifffahrtsmuseum bewundert werden.

Ihre Jungfernfahrt startete am besagten 2. Oktboer 1864 von Barcelona aus. Ein weiteres U-Boot mit maschinellem Antrieb war neben der Inctíneo II die französische Plongeur. Sie war ein relativ kleines Boot: 14 m lang, 2 m breit, 3 m hoch. Ihr Gewicht betrug ungefähr 46 Tonnen. Gebaut wurde sie aus massivem Olivenholz und durch Eichenholz verstärkt.

Besonders brillant wurde das Problem gelöst, das man in jedem U-Boot hat: Wie bekommt man Sauerstoff zum Atmen in das Boot? Der Motor erzeugte durch Hitze Wasserstoff. Dabei fiel als Abfallprodukt Sauerstoff an, der natürlich in Tanks aufgefangen und zum Atmen verwendet wurde. Die Nachbildung zeigt natürlich, dass die Ictíneo nicht so beeindruckend aussieht wie heutige U-Boote, denn immerhin war das Original ziemlich klein. Aber die Leistung, die dahinter steckt, kann auch heute noch beeindrucken, denn immerhin sehen wir im Hafen von Barcelona praktisch den Prototypen für die heutigen U-Boote. Die Ictíneo II absolvierte übrigens 54 Tauchfahrten in Tiefen bis zu 20 m.

Ictineo II (Bild: Selbst aufgenommen)

Port Vell, Barcelona, Spain (Bild: Jon Arnold)

Maremagnum (Bild: Selbst aufgenommen)

Maremagnum

Der Blick aufs Meer wird von einigen großen Gebäuden verdeckt. Darin befindet sich eni 3D-Kino und ein bekanntes Aquarium, in dem der Besucher alle möglichen exotischen Meerestiere bewundern kann. Besonders interessant ist ein Glastunnel, der durch ein Becken mit Haien führt.

Das eigentliche Maremagnum ist ein großes Einkaufszentrum mit verschiedenen Geschäften und u.a. auch einem McDonald's. Hier befindet sich auch der Yachthafen. Die unendlich erscheinende Menge an Masten, die in die Luft ragen, wirkt schon sehr beeindruckend. Über den Wald aus Masten hinweg ist die Strandpromenade zu sehen. Der Yachthafen ist also ein Hafenbecken zwischen dem Maremagnum und der Strandpromenade.

Die Rambla del Mar

Am Yachthafen vorbei gelangt man schließlich zur Rambla del Mar. Dies ist eine Brücke, die zurück zum Festland führt. Wie die richtigen Ramblas, die sich kurz danach anschließen, ist die Rambla del Mar bei gutem Wetter sehr viel besucht. Von hier aus kann man die großen Kreuzfahrtschiffe beobachten, wenn sie in den Hafen einlaufen.
Man sieht auch die Türme Torre Jaume I und Torre Sant Sebastà. Diese beiden Türme verbinden die Hafenseilbahn miteinander, mit der man den Hafen noch von einer anderen Perspektive aus betrachten kann. Nicht weit entfernt sieht man den Montjuic, einen nahen Berg, auf dem auch das Kastell zu erkennen ist.

Von der Kolumbus-Säule auf der Hafenpromenade zurück

Den Abschluss stellt die Kolumbus-Säule dar. Sie steht am Placa del Portal und auf der Spitze der 60m hohen Statue steht eine Statue von Christoph Kolumbus. Er thront majestätisch über der Stadt und deute mit ausgestrecktem Arm aufs Meer hinaus. Von hier aus gelangt man auch zu dem neuen Hafen, dem Industriehafen. Er bietet jedoch keine besonderen touristischen Attraktionen. Statt dessen möchten wir über die Hafenpromenade zurückgehen, also auf der anderen Seite des Yachthafens.

Nun sehen wir das Maremagnum hinter den Mästen der Boote. Hier folgen Brücken, Boote, Restaurants und Palmen. In Hafennähe können einige alte Prachtbauten bewundert werden, die noch aus der Zeit stammen, als Spanien eine Seemacht war. Hier kann man auch eine große, lachende Hummerfigur sehen.

Der alte Hafen von Barcelona bietet sich für einen gemütlichen Spaziergang bei schönem Wetter an. Man kann sich hier ausruhen, entspannen. Der Hafen ist voller Leben. Es gibt einiges zu sehen und man kann sich hier wunderbar auf den Bänken niederlassen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen.

Autor seit 12 Jahren
68 Seiten
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