Größte freitragende Halle der Welt

Beeindruckende Halle

Check-In im Tropical Islands

Schon am Eingang hat man das Gefühl, sich plötzlich unter einer Glocke zu befinden und in eine andere Welt abzutauchen. Besonders krass erscheint dieser Umstand wohl in der kalten Jahreszeit. Der Einlass erfolgt über mehrere Kassen relativ schnell. Eine eingebaute Wartezone lässt allerdings vermuten, dass man besonders in Ferienzeiten auch mit Wartezeiten rechnen muss. Jeder bekommt ein Chip-Armband, dessen Farbe der Farbe des jeweiligen Umkleidebereiches entspricht. Es trägt außerdem die Nummer des Umkleideschrankes und wird innerhalb der Halle bequem zum bargeldlosen Zahlen genutzt. Für Kinderarmbänder gibt es dabei eine Höchstgrenze von 35 Euro, für Erwachsene jeweils 150 Euro. Gleich hinter dem Kassenbereich befinden sich Fächer, in die man seine Wertsachen ebenfalls mit Hilfe des Chip-Armbandes einschließen kann. Die Umkleideräume an sich sind sehr schmal, eine große Sporttasche kann man darin kaum unterbringen. Man muss nicht ständig in Badekleidung herumlaufen, empfohlen wird leichte Sommerkleidung. Zwischen den Umkleideräumen und der Tropenhalle kann man jederzeit pendeln.

Tropische Atmosphäre mitten in Deutschland

Beim Betreten der Tropenhalle spürt man dann sofort die tropischen Temperaturen. Wir wollten natürlich zuerst alles erkunden und dann einen gemütlichen Platz zum Ausspannen suchen. Alle Wege sind gut ausgeschildert. Empfangen wurden wir gleich vom Tropischen Regenwald und standen kurze Zeit später mitten im Mangrovensumpf. Inzwischen war das Klima schon so bedrückend, dass wir uns auf den Weg zur Südsee machten. Ein Meer von Liegen auf einem 200 Meter langen Strandabschnitt erwartet die Besucher. Eigentlich auch wieder nicht, denn fast alle Liegen waren mit Handtüchern, Taschen, Mützen - selten mal tatsächlich von Menschen – belegt. Keine guten Aussichten. Nachdem wir eine Weile umhergeirrt waren und nur noch einzelne freie Liegen aufspüren konnten, beschlossen wir, heimlich einfach ein paar herrenlose Handtücher umzuplatzieren, damit wir wenigstens zwei zusammenstehende Liegen für fünf Personen belegen konnten. Jetzt mussten wir also erst einmal die Liegen schützen, also blieben zwei vor Ort und die anderen drei gingen weiter auf Erkundungstour.

An der Südsee

perfekte Illusion

Tropical Islands erkunden

Vorbei an Deutschlands höchstem Rutschenturm, der bei einer Gesamthöhe von 27 Metern vier unterschiedliche Rutschen beherbergt, und einer Minigolfanlage näherten wir uns langsam den Attraktionen der Erlebniswelt. In den Restaurants und Bars herrschte noch verhaltener Betrieb, was wohl auch daran lag, dass die meisten erst um die Mittagszeit öffnen. Die Preise schreckten ebenfalls ab (z.B. Crepes ab 4,20 Euro), so dass wir uns damit erstmal nicht weiter beschäftigten. Unser Weg führte uns zum Tropino Kinderclub, dessen Nutzung eigentlich im Eintrittspreis enthalten ist. Dafür kann man wohl aber nicht viel mehr als das Klettergerüst benutzen, denn für einige Angebote wie Mini-Kart oder Boot fahren muss extra bezahlt werden. Allerdings finden zu bestimmten Zeiten Kinderspiele statt. Empfehlenswert ist der Kinderclub wohl etwas für kleinere Kinder bis zum Alter von etwa 11 Jahren. Im zugehörigen Restaurant gibt es Kindermenüs ab 7,50 Euro, die vor allem aus Pommes, Nuggets, Schnitzel und Co. bestehen. 

Deutschlands größter Rutschenturm

Weiter führt der Weg dann über den Shopping-Boulevard. Wer neue Badesachen braucht, wird hier ebenso fündig wie der Souvenirjäger. Zum Chillen gibt es Knabberzeug, Süßigkeiten und Lektüre. Oder man gönnt sich nach einer Wellness- und Stylingbehandlung noch ein Airbrushtattoo. Vorausgesetzt natürlich, man hat einen großen finanziellen Rahmen.

Shopping-Boulevard

Ballon fliegen im Tropical Islands

Auch für Freunde des besonderen Kicks stehen Angebote bereit. Am African Jungle Lift kann man sich für einen Unkostenbeitrag von 3 Euro zwanzig Meter in die Höhe ziehen und anschließend wieder abkippen lassen. Etwas gemütlicher geht es bei der fantastischen Reise im Ballon zu. Bei einem etwa 20-minütigen Rundflug in einem Korbballon erreicht man Höhen zwischen 15 und 22 Meter, wobei der Ballon von einer Person vom Boden aus durch die Halle gezogen wird. Basisflugpreis sind 25 Euro zuzüglich 5 Euro pro Erwachsener bzw. 2,50 Euro für Kinder. Wem das noch nicht hoch genug ist, der kann vom Regenwald aus zu einem atemberaubenden Höhenflug ansetzen. In einem Fesselballon können jeweils zwei Personen bis in eine Höhe von 60 Metern aufsteigen, für 10 Minuten nahe am Hallendach verweilen und die imposante Aussicht genießen. Dieser Flugspaß kostet 12 Euro für Erwachsene und 7 Euro für Kinder bis 14 Jahre. 

Ballon-Impressionen

Warten auf Fluggäste

Expedition in den Regenwald

Doch auch am Boden gibt es noch einiges zu entdecken. Auf einem etwa 1 Kilometer langen Regenwaldpfad erfährt man an 12 Stationen Wissenswertes rund um das Tropical Islands bzw. rund um den Regenwald, kann 600 verschiedene Pflanzenarten bestaunen und begegnet hin und wieder einem Pfau, Fasan oder ein paar Zwergwachteln. Zahlreiche Schildkröten und farbenfrohe Fische tummeln sich im Mangrovensumpf und in anderen kleinen Teichen, die immer wieder die Landschaft unterbrechen. Erwähnenswert ist, dass die Pflege des Regenwalds im Tropical Islands, der ein eigenes Biotop darstellt, ausschließlich auf natürlichem Wege ohne Einsatz von Chemikalien erfolgt. Um Schädlinge zu reduzieren werden regelmäßig nützliche Insekten eingesetzt.

Auf dem Regenwaldpfad

Regenwaldpfad

Baden im Tropical Islands

Der größte Badebereich ist die Südsee. Bei einer Wassertemperatur von 28 Grad findet man Erfrischung von der ungewohnten tropischen Atmosphäre. Obwohl durch das Aufspannen eines riesigen sommerlichen Himmels die perfekte Illusion erreicht werden soll, will das Südseefeeling nicht so recht aufkommen. Zum einen sind natürlich immer viele Menschen im Wasser, zum anderen fehlen Wind- und Wellengang, so dass es in diesem Becken schnell langweilig wird. Interessanter ist es da in der im gegenüberliegenden Teil der Halle befindlichen Bali-Lagune. Dort ist es mit einer Wassertemperatur von 31-32 Grad nicht nur etwas wärmer, sondern es sorgen auch Wasserspiele, Massagedüsen oder Whirlpool für Abwechslung. Für Kinder gibt es hier auch zwei Rutschen, für die nicht extra bezahlt werden müssen. Wer nämlich den Rutschenturm benutzen möchte, der muss sich noch einmal 5 Euro pro Tag auf seinem Armband zubuchen. Zwischen den beiden Badebereichen kann man durch einen Tunnel pendeln. Es gibt keine Schwimmerbecken, Erwachsene können überall stehen. In der Südsee befindet sich ein extra Bereich für kleinere Kinder mit zahlreichen Wasser-Spielmöglichkeiten. Wer keine Liege ergattert hat, der kann es sich auch auf dem Sandstrand an der Südsee bequem machen. Der Übergang zum Sandstrand erfolgt zum größten Teil über zwei holprige Stufen, die noch dazu viel zu hoch sind. Besonders ältere Menschen werden hier Schwierigkeiten haben und sollten den flachen Zugang am Ende des Strandes benutzen.

Baden in Südsee und Lagune

Kinderbadeland an der Südsee

Essen und Trinken im Tropical Islands

Es ist aus hygienischen Gründen nicht erlaubt, Essen und Getränke mit ins Tropical Islands zu nehmen. Daran haben wir uns gehalten, mussten später aber feststellen, dass die meisten am Strand ihren Proviant dabei hatten. Für eine fünfköpfige Familie ist es auch nahezu finanziell grenzwertig, sich ein gemeinsames Essen zu gönnen. Zum Glück haben wir in der Lagunenbar ein paar leckere Baguettes für unter 4 Euro gefunden, die auch recht sättigend waren. Die Kugel Eis kostet 1,20 Euro und wer jetzt an eine faustgroße Portion denkt, hat weit gefehlt. Man sollte hier nur Tischtennisballgröße erwarten. Während die meisten Restaurants nur spezielle Angebote präsentieren, hat man im "Mondial" die Auswahl zwischen amerikanischer, italienischer und asiatischer Küche. Kurz gesagt, von Currywurst, Burger, Nudeln und Pizza ist alles dabei. Ein Menü mit einem 0,3 l-Getränk kostet hier so um die 10 Euro. 

Zahlreiche Restaurants warten auf Kundschaft

Spezialitätenrestaurants

Übernachten im Tropical Islands

Für Gäste mit weiterem Anreiseweg besteht auch die Möglichkeit, gleich direkt im Tropical Islands zu übernachten. Dabei besteht die Auswahl zwischen einem einfachen Zelt oder komfortablen Zimmern und Lodges. Letztere liegen romantisch inmitten exotischer Umgebung und weisen zum Teil liebevolle Details wie kleine romantische Balkone auf. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es außerdem rund um das Tropical Islands herum auf Camping- und Caravanstellplatz sowie in zahlreichen Ferienwohnungen. Informationen dazu gibt es hier.

Übernachten in Zelten
Zelte an mehreren Stellen im ...

Zelte an mehreren Stellen im Tropical Islands

Nacht im Tropical Islands

Das Tropical Islands hat 24 Stunden geöffnet. Man könnte also die ganze Nacht am Strand liegen, muss aber wissen, dass um 3 Uhr ein sogenannter Nachtzuschlag in Höhe von 15 Euro pro Person fällig wird. Ab 22 Uhr wird es dann auch sehr ruhig und man kann nun auch ohne Probleme fünf nebeneinander stehende Liegen bekommen. Allerdings hatten wir daran wenig Freude, denn ab 22 Uhr wurde schonungslos mit Reinigungsarbeiten begonnen und nachdem man uns den Sand fast ins Gesicht gefegt hatte, beschlossen wir, dann doch lieber zu gehen. Beim Auschecken kam dann der große Schock. Für fünf Personen waren knapp 300 Euro fällig. 

 

Fazit: Tropical Islands sehenswert, aber eindeutig zu teuer

Das Tropical Islands ist ein einmaliges Erlebnis. Soll heißen: Für viele wird es ein einmaliger Ausflug bleiben. Soll aber auch heißen, dass es in Deutschlands nichts Vergleichbares gibt. Wer sich einen Ausflug in die Tropen nicht leisten kann oder will, der kann hier mal für einen Tag Tropenluft schnuppern und wird einen entspannten Tag erleben. Wer allerdings nur zum Baden kommt, ist, vor allem wenn Kinder dabei sind, mit einem Spaßbad besser beraten. Dort kostet eine Tageskarte für eine ganze Familie ungefähr genauso viel, wie eine Tageskarte für eine Person im Tropical Islands. Hinzu kommt noch, dass für jede Attraktion wie Rutsche, Ballon fliegen, Kart fahren extra bezahlt werden muss. Im Preis enthalten dagegen ist die täglich um 15 Uhr stattfindende Tagesshow, die etwa eine halbe Stunde dauert. Die Abendshow muss extra bezahlt werden. Prüfen Sie auch sorgfältig die Endrechnung beim Auschecken. Wir hatten am Ende 35 Euro zuviel bezahlt, aber erst zu Hause bemerkt. Nach zwei Emails hat man allerdings das Geld anstandslos zurück überwiesen. 

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