Erster Band: Die Hüterin Midgards

Im ersten Band geht es um Svenya, die sich als Waisenkind mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, bis sie in der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag von einem Wolf durch Dresden gejagt und von drei unheimlichen Gestalten in den Untergrund entführt wird. Dort, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt – Burg Elbenthal. Sie leben im Exil, nachdem sie vor 2000 Jahren in ihrer ursprünglichen Heimat Alfheim – wie Midgard eine der Neun Welten der nordischen Mythologie – den Krieg gegen die Dunkelelben verloren haben. Die Lichtelben leben in tödlicher Bedrohung, weil der Schwarze Prinz der Dunkelelben immer näher rückt. Svenya ist die letzte Hoffnung, denn sie ist die Auserwählte – ein Teenager als die Hüterin Midgards.

Ivo Pala nennt seine Elbenthal-Saga "ein wildes, raues Märchen – wie alle Märchen auch philosophisch" und erklärt dazu: "Svenyas Geschichte erzählt im Kern von der Suche nach einem Zuhause und nach Freiheit – auf mehreren Ebenen, denn Svenya ist nicht die Einzige, die sich nach einem Zuhause und nach Freiheit sehnt und nach einem Platz in der Welt. Das haben tatsächlich alle Hauptfiguren gemein – die Helden wie die Schurken. Daraus erwachsen die Konflikte des Abenteuers, die Herausforderungen, denen Svenya sich stellen muss, so, wie ihren eigenen Ängsten, und dem Geheimnis um ihre Herkunft."

Zweiter Band: "Der Schwarze Prinz"

Im zweiten Band hat Svenya an der Seite Hagens, dem General der Lichtelben, turbulente und gefährliche Situationen zu meistern. Drei der fünf verborgenen Schwerter des Schicksals wurden bereits gestohlen. Wenn auch die letzten beiden Zauberklingen in die falschen Hände geraten, könnte es gefährlich werden für die Menschenwelt, denn derjenige, der alle fünf Zauberschwerter besitzt, könnte ein weiteres Tor in eine der anderen Welten öffnen. Ist Laurin hinter den Schwertern her? Wie gefährlich ist er wirklich? Immer wieder kommt es zu irritierenden Begegnungen mit Laurin. "Schau mich an, Schwanentochter", fordert er Svenya einmal auf. "Was siehst du?" "Ich sehe den Anführer derer, die die Freiheit dieser Welt bedrohen", antwortet sie ihm. Weiter heißt es: " Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihm jemals begegnet zu sein. … aber dennoch: Je länger Svenya Laurin jetzt anschaute, umso mehr hatte sie tatsächlich das Gefühl, ihn irgendwo schon mal gesehen zu haben. Sie konnte ihn nur nicht einordnen. Seine Züge kamen ihr auf merkwürdige Weise, ganz wie er sagte, vertraut vor …"

"Der Schwarze Prinz" ist wie auch der erste Band voller Action. Lebensbedrohende Kämpfe, hoffnungsvolle Dialoge und romantische Szenen wechseln sich ab – es geht um große Gefühle, um Hass, Macht, Liebe und um Unsterblichkeit. Die anhaltende Spannung des Buches wird über eine längere Passage auch einmal in ruhigeres Fahrwasser übergeleitet, während Svenya Hagens Schilderung der Geschichte lauscht. Dabei werden Legenden, Mythen und Namen erklärt, die für das Verstehen der Elbenthal-Saga von Bedeutung sind. Der Roman nimmt danach wieder an Fahrt auf und endet in einer schier unerträglichen Spannung, von der die Leserinnen und Leser im dritten Band befreit werden – und der wird schon 2014 erscheinen.

Autor Ivo Pala (Bild: Christa Kaddar)

Ivo Pala schreibt anschaulich und bildhaft

Die "Elbenthal-Saga" wird für Leser ab 14 Jahren empfohlen, ist aber für erwachsene Fantasy-Fans gleichermaßen geeignet. Dank des flüssigen und bildhaften Erzählstils Ivo Palas lesen sich die bisher erschienen beiden Bücher zwar leicht, es handelt sich dennoch nicht um "leichte Kost", sondern um anspruchsvolle Fantasy-Literatur – also kein Stoff, um nur mal "so nebenbei" zu lesen. Faszinierend ist die Mischung aus Realität und Phantasie und die Verwobenheit von Menschen und Technik der "Jetzt-Zeit" mit den magischen Wesen aus Mythen und Legenden anderer Epochen, die mühelos Werwölfe, Drachen und andere magischen Wesen integrieren – alles ist mit allem verbunden.

Beide Fantasy-Romane könnte man sich gut als Kinofilm vorstellen. Als "Kino für die Ohren" gibt es sie bereits: Sowohl "Die Hüterin Midgards" als auch "Der Schwarz Prinz" sind als gekürzte Hörbuch-Fassung erhältlich – gelesen von Torsten Michaelis.

Beim Zuhören wie auch beim Lesen entsteht echtes "Kopfkino", was an der anschaulichen Erzählweise Ivo Palas liegt, die schon aus seinem ersten Roman "Die Lazarus-Formel" bekannt ist. Wer weiß – vielleicht bleiben die "Lazarus-Formel" und die drei Folgen der Elbenthal-Trilogie nicht nur "Kopfkino", sondern werden eines Tages über die Kinoleinwand oder den Fernsehbildschirm flimmern?

"Die Hüterin Midgards" und "Der Schwarze Prinz" sind als gebundene Ausgabe bei Sauerländer erschienen; jeder Band kostet 19,99 Euro. Die Hörbuch-Version mit sieben CDs kostet 24,99 Euro.

Die Elbenthal-Saga hat eine eigene Homepage, auf der die beiden Bände, die zugehörigen Schauplätze und Figuren und außerdem Leserstimmen vorgestellt werden.

Laden ...
Fehler!