Sie fressen die Blätter und die grüne Rinde

Es ist eigentlich ein Schmetterling aus der Familie der Zünsler mit einer Flügelspannweite von 25 bis 30 Millimetern. Dieser Falter fliegt normalerweise ab Juni und legt seine gelblichen Eier an Blätter, und zwar in Form kleiner Eigelege. Die daraus schlüpfenden grüngestreiften Raupen mit schwarzen Fleckchen leben in lockeren Gespinsten. Sie werden bis zu fünf Zentimeter lang. Sie fressen die Blätter des Buchsbaumes, zur Not auch die grüne Rinde des Stammes. So sind sie in der Lage, ihre so genannten Wirtspflanzen vollständig zu entlauben – die danach absterben. Nach der Überwinterung beginnt die Nahrungsaufnahme normalerweise von Mitte März bis Anfang April. In diesem Jahr 2016, wohl aufgrund der schlechten Witterung, haben die gefräßigen Schädlinge verspätet begonnen, Buchsbäume ratzekahl zu fressen.

Wie erkennt man die Raupe des Buchsbaumzünslers?

Mit seiner grünen Farbe und den schwarzen Punkten ist der gut getarnte, je nach Alter zwischen neun Millimeter und fünf Zentimeter große Schädling auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Er lässt sich auf den Blättern oder den Ästchen des Buchsbaums nieder.

Anfangs spinnt die Raupe des Buchsbaumzünslers größere Blätter oder kleinere Zweige zusammen, später hält sie sich zeitweilig in einem selbst gesponnenen Sack auf. In diesem Zustand versteckt sich die Raupe in Gespinsten, manchmal in Verbindung mit gelben Kotkrümeln.

Wenige Tage nach der Verpuppung schlüpfen die Schmetterlinge. Die Flügel des ausgewachsenen Falters sind weiß mit einem breiten schwarzen Rand. Der Buchsbaumzünsler legt seine Eier an der Pflanze ab, aus der dann die nächste Raupen-Generation schlüpft. Dieser Zyklus vollzieht sich oft drei- bis viermal im Jahr.

Häufig werden Buchsbaumzünsler-Falter in Gärten und auf Friedhöfen noch bis Anfang Dezember gesichtet. Ein Schmetterling bringt bis zu vier Generationen hervor, in der Folge können an einer einzigen Buchsbaum-Pflanze an die 100 Raupen ihr Unwesen treiben.

Hoffnung auf die Schlupfwespe

Lange Zeit haben Gärtnereien und Landwirte versucht, für Vögel gute Bedingungen für Nistplätze zu schaffen in der Hoffnung, man könne einen natürlichen Feind der Raupe finden. Aber das schlug fehl. Experten dazu: "Der Buchsbaum ist giftig, deshalb wollen die Vögel nicht an die Raupen. Meisen wird richtig schlecht, wenn sie die Raupen fressen". Neuerdings wird auch Hoffnung auf Schlupfwespen gesetzt, die diese Raupen als Futter entdecken könnten. Außerdem ist, nach mannigfachen Erprobungen, ein Instektizid unter dem Namen XenTari entwickelt worden, das bei der selektiven Bekämpfung von Schmetterlingsraupen gute Dienste leistet. Beispielsweise auch bei biologischem Gemüseanbau. In den meisten Fällen indessen bleibt den "Buchsbaumwächtern", auch in den Parks und auf Friedhöfen, bislang nichts anderes übrig, als die Pflanzen regelmäßig auf Befall zu untersuchen und die Raupen abzusammeln. Oder mit Seifenwasser einzusprühen. Ein oft erfolgreiches "Hausmittel".

 

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