Die Sehnsucht nach dem eigenen Kind

Die Sehnsucht nach dem eigenen Kind

Ab 35 Jahren geht es mit der Fruchtbarkeit bergab

Genaugenommen ist das bei Frauen schon ab 25 Jahren der Fall. Die Qualität der Eizellen nimmt ab und  gibt es auch schon Zyklen in denen kein Ei springt.

Richtig abwärts geht es mit der Fruchtbarkeit ab 35, denn jetzt fängt der Körper langsam an seine Hormonproduktion einzustellen und die Frauen brauchen häufiger medikamentöse Unterstützung um schwanger zu werden.

Bei Frauen ab 40 Jahren sind dann etwa 80% der Eizellen durch Umweltfaktoren geschädigt und somit nicht mehr fortpflanzungsfähig. Außerdem steigt die Rate ein behindertes Kind zu bekommen massiv an.

Aus diesem Grund steigt auch die Fehlgeburtsrate ab Mitte 30 stark an und liegt dann mit Anfang 40 bei ca. 50%.

Deshalb überlegen sich manche Frauen ab 40 Jahren, ob sie nicht eine Eizellspende oder eine Embryonenadoption in Anspruch nehmen wollen.

Was ist eine Eizellspende und eine Embryonenadoption?

Bei einer Eizellspende kommt die Eizelle von einer anderen Frau, meistens sind die Frauen zwischen 20 und 30 Jahre alt und haben schon ein Kind. Die Eizellspenderin wird dafür hormonell stimuliert, damit mehrere befruchtungsfähige Eizellen heranreifen. Diese werden dann in einer OP entnommen und im Reagenzglas mit dem Samen des Mannes der Empfängerin oder mit Spendersamen befruchtet. Die Empfängerin bekommt den so entstandenen Embryo in einem passenden Zeitraum ihres Zyklus eingesetzt.

Dieser gesamte Vorgang ist in Deutschland und in einigen anderen Ländern verboten. Vermutlich gibt es zu viele moralische Bedenken. Denn die Spenderin ist einem nicht unerheblichen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Durch die hormonelle Stimulation kann es zu einem Überstimulationssyndrom kommen. Im schlimmsten Fall kann das auf der Intensivstation enden, da Organe versagen. Aber es sind auch Langzeitschäden zu befürchten, aus denen sich zum Beispiel Krebs entwickeln kann.

In einigen Ländern wie zum Beispiel in den USA oder in Spanien gibt es aber auch die Möglichkeit der Embryonenadoption. Wenn  ein Pärchen durch künstliche Befruchtung schon ein oder mehrere Kinder bekommen hat und noch einige Embryonen übrig hat, kann es diese zur Adoption freigeben oder sie vernichten lassen.

Das Problem der Anonymität

Ein weiteres Problem bei der Eizellspende und der Embryonenadoption ist die Anonymität der Spenderin oder des Pärchens. Bei Samenspenden gibt es in den meisten Ländern beide Optionen, das heißt, das Kind wird nie erfahren, wer sein genetischer Vater ist oder es kann mit 18 Jahren die Identität des Spenders herausfinden. In Deutschland sind seit einigen Jahren nur noch offene Samenspenden möglich.

Bei der Eizellspende gibt es im Moment nur in Groß Britannien für ein Kind Möglichkeit Kontakt zu der Spenderin aufzunehmen.

 

 

Studien haben allerdings gezeigt, wie wichtig es für die eigene Identität ist, seine genetischen Wurzeln zu kennen. Viele Samenspenderkinder bekommen große Lebenskrisen dadurch, von denen sie es nicht mehr schaffen sich zu erholen. Es wird nie Antworten auf bestimmte Fragen zu ihrer Person geben. Über Kinder, die aus einer Eizellspende oder einer Embryonenadoption entstanden sind, gibt es noch keine repräsentativen Studien.

Vor dem Gesetz (auch dem deutschen Gesetz) ist die Mutter diejenige, die das Kind geboren hat, auch wenn sie nicht die genetische Mutter ist. Für viele Mütter ist das in Ordnung so, aber für einige kann auch das zu einem Konflikt werden.

 

Sich sein eigenes Traumkind basteln

Sein eigenes Traumkind wollen sich sicher nur sehr wenige Frauen basteln, die eine Eizellspende in Anspruch nehmen. Es ist eher davon auszugehen, dass sich Frauen und Paare aus einer Notsituation heraus für eine Eizellspende oder eine Embryonenadoption entschließen. Sie haben vielleicht jahrelang versucht durch künstliche Befruchtung schwanger zu werden und es hat nicht geklappt. Die Sehnsucht nach einem Kind aber, die ist geblieben. Häufig wird auch versucht ein Kind zu adoptieren, was ab einem Alter von 35 Jahren aber auch schwierig wird.

Viele Frauen und Paare wollen einfach nur die Zeit zurückdrehen, in eine Zeit, in der schwanger werden in der Regel noch einfach möglich ist. 

Autor seit 12 Jahren
109 Seiten
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