ELEFANTEN - die größten, noch lebenden Landtiere
Die Tragzeit ist mit 20 - 22 Monaten die längste aller Landsäuger. Der älteste Elefant, dessen Alter bestimmt werden konnte, lebte 86 Jahre. Ein ausgewachsener Elefant wiegt zwischen zwei und fünf Tonnen.Was für ein Koloss! Elefanten begeistern Groß und Klein seit Ewigkeiten. Ihre gutmütige, ruhige Art findet bei vielen Menschen Anklang, trotz ihrer atemberaubenden Größe. Das größte Exemplar war ein Bulle mit 4,21 m Höhe und 10,39 m Länge.
Man unterscheidet heute nur noch drei existierende Arten: den Afrikanischen Elefant, den Asiatischen Elefant und den Waldelefant.
Der Asiatische Elefant ist heute noch in Indien, Sri Lanka sowie auf einigen der großen Sundainseln zu finden.
Den Afrikanischen Elefant kann man heute in freier Wildbahn nur noch von Südafrika bis zum Sudan antreffen. Einst bewohnte er ganz Afrika. Heute gibt es nur noch rund 300.000 Tiere seiner Gattung in Afrika.
Der Waldelefant lebt in den Regenwäldern Westafrikas.
Alle drei Arten haben eines gemeinsam: ihr Bestand ist stark gefährdet. Ihr Lebensraum schrumpft ständig und nach wie vor werden sie wegen ihrem wertvollen Elfenbein gejagt.
Was kann man zum Körperbau sagen? Es ist sehr interessant, dass die verschiedenen Arten unterschiedlich viele Wirbel haben, sodass sich ihr Skelett aus 326 - 351 Knochen zusammensetzt. Dabei haben die zirka 400 Skelettmuskeln die Aufgabe, den Koloss zu bewegen. Sie gehören mit Delfinen und Affen zu den intelligentesten Säugern. Das Gehirn wiegt 4 - 5 kg, das Herz 12 - 21 kg. Es schlägt aller 2 Sekunden. Die lederne Haut ist zirka 2 cm stark und trotzdem sehr empfindlich.
Schon gewusst? Das Gesäuge bei den Elefantenkühen befindet sich - wie bei den Walen - zwischen den Vorderbeinen. Damit das Kalb bei der Geburt nicht zu hart fällt, befindet sich die Geburtsöffnung zwischen den Hinterbeinen, statt unter dem Schwanzansatz. Dies verkleinert die Fallhöhe um rund 1 m.
Elefanten haben zwei verschiedene Arten Zähne. Da gibt es die Stoßzähne und die Backenzähne. Letztere werden nur zum Kauen genutzt. Sind diese abgenutzt, wachsen von hinten neue Zähne nach vorn. Es kommt vor, dass Elefanten im Laufe ihres Lebens bis zu 6 Mal (!) zahnen. Da können wir Menschen nicht mal mit den Dritten mithalten. Ein Elefant verhungert, wenn er alle 6 Zahnschübe verbraucht hat. Dagegen soll Zahnersatz für Elefanten helfen. Daran forschen derzeit einige Tierschützer und Wissenschaftler. Die Stoßzähne nutzen Elefanten zum Entrinden von Bäumen und zur Abwehr von Feinden. Dabei muss man ehrlich sagen, dass die Stoßzähne mehr dem Imponiergehabe dienen, als dem wirklichen Kampf. Die Stoßzähne eines Elefantenbullen können bis zu 3 m lang und 200 kg schwer werden. In Trockenzeiten graben Elefanten mit ihren Stoßzähnen tiefe Löcher, um an Wasser zu gelangen. Solche Löcher bieten anderen Tieren nach ihnen sogar noch Gelegenheit, ihren Durst zu löschen.
Elefanten schwitzen, indem sie mit den Ohren fächeln. Da diese gut durchblutet sind, sind sie am besten zum Schwitzen geeignet. Das regelmäßige Bad ist dabei unerlässlich.
Im fortgeschrittenen Alter sind die Kniegelenke der Elefanten für Arthrose anfällig. Die marklosen Knochen sind extrem schwer. Der Elefant bewegt sich quasi auf Zehenspitzen. Die Füße bestehen aus Knochen und Fetteinlagerungen, sowie Bindegewebspolstern. Sie hinterlassen kaum Spuren im Sand und können selbst im Schlamm laufen, ohne einzusinken. Die vier Füße bedecken mehr als 1 m².
Elefanten gehen in der Regel 5 km/h im Passgang. Bei Gefahr bringen sie es aber sogar bis auf 40 km/h.
Bei Elefanten ist der Rüssel ein äußerst feinfühliges und langes Organ, das aus 40.000 Muskeln besteht. Er hat keinerlei Knochen. Er dient sowohl als Waffe, wie auch als Greifhand beim Fressen oder als Saugpumpe beim Trinken. Pro Zug passen zirka 8 - 10 l in den Rüssel. Danach spritzen sie sich das Wasser ins Maul. Sie können bei Gefahr oder Aufregung auch schrill mithilfe des Rüssels trompeten. Beim Baden nutzen Elefanten ihren Rüssel auch zum Schnorcheln. Mit diesem wunderbaren Werkzeug kann er sogar Pflanzen und Äste in 7 m Höhe erreichen. Einfach genial! An der Rüsselspitze wachsen winzige Tasthaare, die selbst geringe Unebenheiten wahrnehmen. Der Afrikanische Elefant hat zwei fingerartige Fortsätze an der Rüsselspitze, der Asiatische Elefant dagegen nur einen. Der Kopf des Elefanten wiegt oft 1/4 des Körpers.
Sehen und Hören gehört übrigens nicht zu seinen Stärken. Dagegen sind Geruchs- und Tastsinn sehr scharf ausgeprägt.
Elefanten sind ausnahmslose Pflanzenfresser, die zirka 200 kg Grünfutter aufnehmen. Sie fressen 17 h täglich. Allerdings verwerten sie nur 40 % ihrer Nahrung. Wasser trinken sie 70 - 150 l pro Tag. Ein Elefant benötigt täglich 250.000 Kilokalorien.
Zum Vergleich: Die empfohlene Tagesdosis an Kalorien liegt bei uns Menschen bei 2000.
Elefanten haben fast keine Feinde, außer uns Menschen. Nur Löwen oder Tigern gelingt es manchmal, ein junges Elefantenbaby zu erlegen.
Elefanten sind Herdentiere. Eine solche Herde setzt sich aus 20 - 30 Kühen und Kälbern zusammen. Eine alte erfahrende Kuh wird als Leittier eingesetzt. Die Größe und das Wanderverhalten der Herde variiert mit dem Nahrungsangebot. Wenn wenig Nahrung vorhanden ist, benutzt die Herde "Elefantenstraßen", die schon seit ewigen Zeiten bestehen und auf denen schon tausende Elefanten vor ihnen wanderten. Sie haben ein sehr gutes Gedächtnis. Noch Jahre nach einem Vorfall können sie sich detailliert an Vorfälle erinnern.
Elefantenbullen verlassen mit 12 Jahren ihre Herde. Sie sind ab diesem Zeitpunkt Einzelgänger oder leben in losen Gruppen und stoßen nur zur Brunftzeit zu den Herden. Bilden sie eine lose Gruppe, sind sie oft sehr aggressiv. Ursache dafür könnten Zusammentreffen mit Wilderern sein - eine Art posttraumatische Belastung.
In einem Test fand man zudem heraus, dass Elefanten in der Lage sind, sich in einem Spiegel selbst zu erkennen. Sie könnten sogar zählen. Diese Fähigkeit erlaubt es ihnen womöglich, die Vollständigkeit der Herde zu prüfen.
Elefanten trauern. Das dürfte nicht neu sein. Sie erkennen Knochen von verstorbenen Artgenossen. Selbst für den Verbleib ihrer toten Artgenossen scheinen sie sich zu interessieren, da sie Dörfer aufsuchen, deren Bewohner ihre Artgenossen töteten. Zur Verständigung zwischen ihren Artgenossen nutzen sie Infraschalllaute. Menschen können dies nicht hören, doch Elefanten können diese noch über dutzende Kilometer weit hören.
Asiatische Elefanten sind oft Nutztiere und werden zum Lastentransport gehalten. Natürlich kennen die meisten von uns sie aus dem Zirkus oder Zoo, wo sie wegen ihrer Intelligenz gern als Dressurtiere eingesetzt werden. Dennoch ist die Haltung problematisch, da Unfälle zwischen Mensch und Tier keine Seltenheit sind. Seit 1980 sind 38 tote Menschen und 50 verletzte Menschen in Parks zu verzeichnen. Zudem ist die artfremde Haltung in menschlicher Gefangenschaft ein Grund, warum viele Elefanten Verhaltensstörungen aufweisen, wie das Hin- und Herbewegen des Kopfes (Weben).
Weltweit werden über 500 Menschen durch Elefanten in freier Wildbahn getötet, davon allein 300 in Indien. Gleichzeitig werden auch hunderte Elefanten durch Menschen getötet. Meist sind Wilderer dafür verantwortlich, aber auch Bauern, die ihre Felder schützen oder als Racheakt für einen Menschen, der einem Elefanten zum Opfer wurde. Auch durch Landminen kommen Elefanten um.
Ist ein Junges geboren, trinkt es vier Jahre lang Muttermilch. Dabei saugt es jedoch mit dem Maul und nicht mit dem Rüssel. Die Stoßzähne entwickeln ab dem ersten Lebensjahr und wachsen pro Jahr rund 10 cm. Deren Wachstum endet erst mit dem Tod des Tieres. Zwischen 12 und 20 Jahren ist ein Elefant erwachsen und geschlechtsreif. In der Wildnis hat eine Kuh zirka 10 Geburten oder mehr. Mit 40 Jahren kommen die Kühe in die Wechseljahre. Damit endet ihre Gebärfähigkeit. Das sind ähnliche Merkmale, wie wir auch beim Menschen beobachten können.
Der kritische, ständig sinkende Bestand der Elefanten weltweit ist bedrohlich. Nutzen wir die Zeit, die wir haben, indem wir uns ein Bild von diesen schönen Tieren machen - vielleicht sogar einmal ganz hautnah!
Elephas maximus
Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
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(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)