Sehenswürdigkeiten

Die Piazza Vittorio Emanuele ist der zentrale Platz von Enna. An ihm stehen das Kloster und die Kirche San Francesco. Hier beginnt die Via Roma, die Hauptstraße der Stadt.

Die Kirche Maria SS. della Visitazione ist die Stadtkirche von Enna. Sie wird auch als "Duomo" (Dom) bezeichnet, ist aber keine Bischofskirche. Sie wurde 1307 von Eleonora, der Frau von Friedrich II. gestiftet. 1446 wurde sie durch Feuer zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Vom Anfang des 18. Jahrhundert stammt die barocke Fassade aus Tuffstein. Die anderen Wände zeigen sich in Formen der Renaissance. Die dreischiffige Kirche prägt eine Holzkassettendecke. Die Schiffe sind durch mächtige Säulen aus schwarzem Basalt getrennt. Die linke Apsis hat noch ihr ursprüngliches Kreuzrippengewölbe. In der rechten Apsis gibt es Malereien und Stuckarbeiten aus dem 18. Jahrhundert. Beim Altar steht eine Statue der Maria SS. della Visitazione, der Schutzpatronin der Stadt, aus dem Jahr 1412. Maria SS. della Visitazione ist die Schutzpatronin von Enna. Sehenswert ist auch ein Gemälde von Guglielmo Borremans.

Im Museo Alessi sind der Domschatz, eine Münzsammlung und mittelalterliche Kunstwerke zu entdecken.

Das Castello di Lombardia war eines der größten Kastelle Siziliens. Es erhebt sich am Ortsrand von Enna auf einer Höhe von etwa 980 Metern über dem Meer auf einem nur von Westen her zugänglichen Felssporn. Die Burg hat eine Fläche von rund 27.000 Quadratmetern und ist eine der größten Burgen Europas. Von den ursprünglich vorhandenen 20 Türmen stehen noch sechs. Die Höfe sind erhalten. Der größte Burghof wird als Freilichttheater genutzt. Von der Plattform des Torre Pisana, des höchsten Turms, reicht die Sicht bis zum Ätna im Osten, die Monti Nebrodi und die Monti Madonie im Norden, auf den Lago di Pergusa und bei guter Sicht bis auf das Mittelmeer im Süden.

Am Fuß der Burg liegt der Demeterfelsen. Auf dem stand ein Heiligtum der griechischen Göttin Demeter.

Auf dem Rocca di Cerere (Ceres-Felsen) gab es vermutlich ein Heiligtum der Demeter/Ceres.

Der Torre di Federico II. im Stadtpark ist ein achteckiger Wohnturm von Friedrich II. Von diesem Turm führte früher ein Tunnel zum Castello di Lombardia.

Blick auf Enna (Bild: haros)

Ziele in der Umgebung

Bei Enna gibt es die außergewöhnliche Landschaft des "Kalk-Schwefel-Plateaus" und der Quarzsandstein Kuppen in der "Numidischen Flysch Region". Hier gibt es viele Zeugnisse des früheren Bergbaus. Die sind Teil eines Schutzgebietes aus vier Naturschutzgebieten und dem Geopark "Rocca di Cerere".

Die Bergbaugeschichte dieses Gebiets reicht zurück bis in prähistorischen Zeiten. In der Neuzeit drangen die Bergwerke in die Tiefe des Schwefel-Plateaus vor. Sizilien war um 1900 der wichtigste Produzent von Schwefelmineralen auf der Welt. Doch mit dem Niedergang der Sizilianische Bergbau Gesellschaft (EMS) wurden die letzten Bergwerke am Ende des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Diese wirken noch heute so, als hätten die Bergleute, die "Carusi" nur eine Pause eingelegt.

Westlich von Enna gibt es das Museum "Treno Museo Vilarosa" im ehemaligen Bahnhof von Vilarosa. Das kleine Museum erinnert in Eisenbahnwagen an die Zeiten, als hier Schwefelzüge passierten und Auswanderer ihrer Reise nach Nordamerika begannen.

Geschichte

Archäologische Funde belegen eine Besiedlung in prähistorischer. Vor der Zuwanderung von Griechen lebten hier Sikanen und Sikuler. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde Enna von den Herrschern über Syrakus erobert.

Im Verlauf der Punischen Kriege wurde Enna erst von den Karthagern und dann von den Römern besetzt. Den Römern folgen die Byzantiner. 859 eroberten die Araber nach mehrjähriger Belagerung die Stadt. Sie nannten die Stadt Qasr Yannah. Daraus wurde auf Italienisch der Name Castrogiovanni. 1088 eroberten die Normannen die Stadt. 1314 erhielt Friedrich II. von Sizilien den Titel König von Trinacria.

1926 wurde Castrogiovanni Provinzhauptstadt und erhielt den antiken Namen Enna zurück. 2004 wurde die Universität Enna gegründet.

Literatur

  • Caterina Mesina: Sizilien. DuMont Reiseverlag Ostfildern, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-7701-7275-7
  • Brigit Carnabuci: Sizilien. Griechische Tempel, römische Villen, normannische Dome und barocke Städte im Zentrum des Mittelmeeres. 6. aktualisierte Auflage. DuMont Reiseverlag Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-4385-6

 

Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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