Eine dieser Richtungen war der Symbolismus, eine sogenannte avantgardistische Strömung. Weitere Strömungen waren der Impressionismus, die moderne Epik oder die Heimatkunst.

Bekannte Schriftsteller dieser Zeit waren Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Heinrich Mann, Franz Kafka, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal und nicht zu vergessen Karl May

Die Zentren der Deutschen Literatur waren zur dieser Zeit Berlin und Wien. So spricht man auch von der "Berliner Moderne" bzw. von der "Wiener Moderne".

Expressionismus - etwa 1905 bis 1925

Ob der Expressionismus mit zur Moderne zählt ist genauso umstritten, wie ihn als eigene Epoche zu bezeichnen. 

Jedenfalls gilt der Expressionismus, der übrigens auch zu den avantgardistischen Strömungen zählt, als die letzte große Strömung der deutschen Literatur und auch in Werken späterer Autoren lassen sich oftmals expressionistische Züge erkennen.

Geprägt wurde der Expressionismus hauptsächlich durch den Darwinismus und dem Kulturpessimismus von Nietzsche und Freud.  

Man beschäftigte sich mit der Psyche des Menschen und vor allem mit deren Abgründen. Der moralische Verfall war ein vorherrschendes Thema.

Besonderes Aufsehen erregte der Schriftsteller Gottfried Benn mit seinen Morgue-Gedichten in denen er solche Sachen wie Selektionen, Leichenschauhäuser und Prostitution beschrieb.

Zwei weitere Ausprägungen des Expressionismus war der Dadaismus und die Arbeiterdichtung.

Mit dem Beginn des 1.Weltkriegs veränderte sich der Expressionismus. Die Fronterfahrungen der Autoren spiegelten sich in ihren Werken wieder. Viele expressionistische Schriftsteller kamen in diesem Krieg ums Leben.

 

Literatur der Weimarer Republik - 1918 bis 1933

In der Literatur der Weimarer Republik entwickelt sich eine Richtung, die als "Neue Sachlichkeit" bezeichnet wird. Dieser Stil ist, wie der Name schon sagt, nüchtern und sachlich, fast schon emotionslos. Also ein krasses Gegenteil zum Expressionismus.

Es wurden sehr viele so genannte Zeitromane geschrieben, in denen der Leser umfassend über die Zeit informiert wurde, in der er spielte. Ein bekanntes Beispiel ist der Antikriegsroman Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque.

Auch prägte Berthold Brecht 1927 den Begriff "Gebrauchslyrik". Darunter versteht man Gedichte, die zu einem ganz bestimmten Zweck geschrieben werden. Meistens stellen sie ein Problem dar, auf das der Leser sofort aufmerksam gemacht werden soll. Neben Brecht waren auch Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz Vertreter dieser Lyrik.

Im Allgemeinen war die Literatur der Neuen Sachlichkeit sehr einfach und verständlich geschrieben, damit sie auch von einer großen Bandbreite gelesen und eben verstanden werden konnte.

Erwähnenswert währe noch die Gründung der P.E.N, einer internationalen Schriftstellervereinigung, am 5. Oktober 1921 durch die englische Schriftstellerin Catherine Amy Dawson Scott in London

Trümmerliteratur, Nachkriegsliteratur - 1945 bis 1950

In der Epochenübersicht der deutschen Literatur wird die Zeit direkt nach dem 2.Weltkrieg, also die Literatur der Stunde Null auch als Trümmerliteratur bezeichnet. Es kam zu einer Spaltung. Die einen wollten das Erlebte verarbeiten, andere verdrängten die Grauen der Vergangenheit.

Viele Exilautoren, die in die sowjetische Besatzungszone zurückkehrten fanden großen Anklang mit ihren Aufarbeitungen. Hier entstand die so genannte DDR-Literatur.

Autoren, die in die westlichen Besatzungszonen zurück kamen, wurden mehr und mehr von konservativen Autoren abgelöst, die die Vergangenheit verdrängten.

1947 lud der Schriftsteller Hans Werner Richter erstmalig zu einem Schriftstellertreffen ein, aus dem die Gruppe 47 entstand. Einem Netzwerk von Autoren und Verlegern, die sich zwischen 1947 und 1967 einmal im Jahr für drei Tage versammelten und in dem u.a. junge Autoren ihre unveröffentlichten Werke vorstellen konnten.

Viele namhafte Schriftsteller hatten hier ihr Debüt wie: Ilse Aichinger, Uwe Johnson, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass und Wolfgang Hildesheimer.

Eröffnet wurde das erste Treffen mit einer Lesung der Erzählung "Das Begräbnis" von Wolfdietrich Schnurre

Literatur der Gegenwart

Seit 1950 gibt es zwar immer wieder Tendenzen, die durch das jeweils aktuelle Zeitgeschehen geprägt sind oder Weiterentwicklungen vorangegangener Strömungen. Aber in der Epochenübersicht lässt sich die Literatur der Gegenwart nicht mit einem einzigen Schlüsselwort darstellen wie die vorherigen Epochen.

Text © Monika Rosenbaum

monros, am 06.02.2011
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Bildquelle:
Fotografie Kerstin Schuster (Der Bücherflohmarkt - eine Fundgrube für Schnäppchenjäger und Leser...)

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