Erfolgreich geisteswissenschaftliche Abschlussarbeiten verfassen
Tipps und Tricks zu Organisation und Motivation beim Verfassen geisteswissenschaftlicher Abschlussarbeiten. Wie man Zeitdruck, Faulheit und Motivationslosigkeit überwindet.Themenfindung
Viele Studenten und Studentinnen tun sich schon schwer, bevor das eigentliche Arbeiten an der Arbeit überhaupt richtig beginnt. Das Verfassen einer Abschlussarbeit nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und wird vor allem in den letzten Wochen vor der Abgabe zum Arbeits- und meist sogar Lebensmittelpunkt der angehenden Absolventen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass ihr ein Thema findet, für das ihr euch interessiert oder bei dem ihr eine intensive Beschäftigung über einen langen Zeitraum hinweg zumindest nicht als unerträgliche Vorstellung empfindet. Überlegt euch: Welche Themen haben mich in bereits belegten Seminaren oder Vorlesungen angesprochen? Womit habe ich mich schon privat beschäftigt und Gefallen gefunden? Hört euch doch auch mal bei Freunden und Bekannten um, welche Themen sie spannend finden oder schaut euch auf der Website eurer Fakultät einmal die Themen der Abschlussarbeiten vergangener Semester an - meist findet ihr dort eine Auflistung.
Eine zweite Methode, ein Thema für eure Arbeit zu finden, ist es, euch vor einem Thema für den Betreuer eurer Bachelor- oder Masterarbeit zu entscheiden. Frau XY war euch besonders sympathisch? Der Dozent, bei dem ihr eure letzte Hausarbeit geschrieben habt, bewertet besonders großzügig? Dann informiert euch über den Forschungsschwerpunkt eures Wunschbetreuers und richtet euer Thema nach den Vorlieben des Dozenten aus. Das ist besonders hilfreich, wenn euch selbst wirklich gar kein Thema einfallen will und ist vor allem empfehlenswert, weil viele Dozenten Abschlussarbeiten ablehnen, wenn sie nicht in ihr Forschungsgebiet fallen. Dadurch erhöhen sich eure Chancen, von eurem Favoriten betreut zu werden.
(Bild: DariuszSankowski / Pixabay)
Zeitmanagement
Wer generell Probleme mit der Zeiteinteilung wissenschaftlicher Arbeiten hat, dem wird es auch nichts nützen, sich vor Arbeitsbeginn einen strikten Zeitplan anzulegen. Oft führt das nur zu stetig wachsender Panik, wenn man merkt, dass man die gesteckten Ziele nicht planmäßig einhalten kann. Für viele Studentinnen und Studenten erweist es sich als viel effektiver, sich immer nur kleine Tagesziele zu stecken und das große Ganze dabei nur grob im Auge zu behalten. Versuche dir das Schreiben deiner Abschlussarbeit wie einen ganz normalen Job mit geregelten Arbeitszeiten vorzustellen: Deine Arbeit beginnt zum Beispiel jeden Tag um 9 Uhr und endet um 16 Uhr, von 13 bis 14 Uhr legst du eine Mittagspause ein. Zusätzlich steckst du dir ein Tagesziel: Heute beende ich die Zusammenfassung eines Buches meiner Sekundärliteratur oder passe die Formalia meiner Abschlussarbeit an die Uni-Richtlinien an. Dabei sollte es immer in Ordnung sein, auch mal früher Schluss zu machen, wenn das Tagesziel erreicht wurde, oder aber auch vom Tagesziel abzurücken, wenn es in der eingeplanten Zeit nicht zu erfüllen ist.
Es ist übrigens sehr empfehlenswert, in der Bibliothek zu arbeiten. Zu Hause wird man viel zu schnell abgelenkt und geht Versuchungen nach. Außerdem unterstützt du damit das Gefühl, einer "ganz normalen" geregelten Arbeit nachzugehen.
Motivation
Ihr kennt das sicher: Die Abschlussarbeit steht an. Topmotiviert macht ihr euch daran, ein Thema zu finden und die ersten Bücher auszuleihen. Nach dem ersten Gespräch mit eurem Betreuer seid ihr euch sicher, dass ihr dieses Mal alles anders machen und es allen zeigen werdet. Doch es dauert nicht lange und eure Motivation und der anfängliche Arbeitseifer lassen nach und weichen mehr und mehr Unlust und Trägheit. Um diesem Szenario vorzubeugen, solltet ihr am besten von Beginn an folgende Tipps beachten: Es ist immer leichter zu zweit oder in einer kleinen Gruppe zu arbeiten als alleine. Trefft euch jeden Tag zu eurer festen Arbeitszeit in der Bibliothek, besprecht Probleme, berichtet euch gegenseitig über eure Fortschritte, spornt euch gegenseitig an, macht aber auch zusammen Pausen und genießt mal eine Auszeit vom Abgabe-Stress.
Außerdem solltet ihr regelmäßig Termine mit eurem Korrektor vereinbaren - nicht nur, weil ihr dadurch von vornherein Missverständnisse und Fehler umgehen könnt, sondern vor allem auch, weil ihr ganz sicher nicht unvorbereitet in die Gespräche gehen möchtet und euch deswegen vor diesen Terminen noch einmal ganz besonders ins Zeug legt, euer Arbeitspensum noch einmal erhöht.
Hilfreich kann es außerdem sein, sich den eigenen Arbeitsbereich neu zu gestalten. Räumt euren Schreibtisch auf, sortiert eure herumliegenden Unterlagen in Ordner ein, kauft euch etwas schönes Neues, das euch bei der Arbeit behilflich sein kann. Wie wäre es mit einer Pinnwand oder einem Whiteboard, auf dem ihr eure wichtigsten Arbeitsziele festhaltet und euch Notizen macht? Eine verschönerte Arbeitsumgebung kann sehr motivierend sein. Ihr beweist euch damit selbst, dass ihr es ernst meint, dass ihr dieses Mal von Beginn an organisiert und strukturiert arbeiten werdet.
(Bild: Unsplash / Pixabay)
Ihr werdet sehen, wenn ihr euch an die Ratschläge haltet, wird euch die Arbeit viel leichter fallen. Wer sich also
1. ein Thema aussucht, das persönlich als interessant genug empfunden wird, sich über einen längeren Zeitraum hinweg, intensiv damit auseinanderzusetzen,
2. an feste Arbeitszeiten hält und selbst gesteckte Tagesziele erfüllt
und 3. regelmäßig Sprechstundentermine vereinbart und die Möglichkeit hat, eine Arbeitsgruppe mit einer oder mehreren anderen Studentinnen zu bilden,
wird Motivationslosigkeit und Zeitdruck künftig viel besser vermeiden können.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei euren Abschlussarbeiten! (-:
Bildquelle:
Reisefieber
(Wo kann man Tourismus studieren?)
TH Aschaffenburg
(Studierende und Unternehmen knüpfen Kontakte)