Sehenswürdigkeiten

Die 1892 geweihte Holzkirche steht auf einem Natursteinsockel an einem Hang unterhalb des Marktplatzes. Die neugotische Saalkirche ist mit Schiefer verkleidet und hat einen eingezogenen und gerade geschlossenen Chor mit seitlichen Anbauten. Der Kirchturm mit dem Haupteingang trägt die Jahreszahl 1891. Er hat ein Satteldach mit einem oktogonalen Dachreiter. Die zweifarbige Verschieferung und Zwillingsfenster mit Spitzbögen gliedern die Fassade. Der Innenraum mit rund 350 Sitzplätzen ist vollständig holzverkleidet und hat eine dreiseitig umlaufende Empore. Ein sichtbares Hängewerk trägt den Dachstuhl. Die Glasmalerei der Fenster fertigte die Glasmalereianstalt Ferdinand Müller. Das Altarbild ist ein Nachdruck der Kreuzabnahme von Peter Paul Ruben
Die historische Entwicklung der Stadt dokumentiert das Museum Neuhaus am Rennweg. Hier wird das Leben der Wäldler, der Bewohner des Thüringer Waldes, in verschiedenen Erlebniswelten lebendig dargestellt. Das führt durch die Geschichte der Stadt mit ihren Geschichten. Man begegnet verschiedenen Neuhäuser Persönlichkeiten wie dem Vogelsteller oder der Gretel in ihrer Schachtelmacherstube. Am Schluss des Rundgangs ist Neuhaus am Rennweg aus der Vogelperspektive erlebbar.
Ein denkmalgeschützte Schieferhaus im Neuhäuser Stadtteil Igelshieb ist das Geburtshaus von Dr. Heinrich Geißler (1814-1879). Der Sohn eines Glasbläsers gilt als Pionier der Elektrizitätslehre und der Vakuumtechnik.
Er entwickelte um 1857 Niederdruck-Gasentladungsröhren, die nach ihm benannten Geißler-Röhren. Geißler bietet ein Beispiel für die handwerkliche Geschicklichkeit der Neuhäuser Glasbläser, die sich sowohl beim Glasapparatebau als auch bei der künstlerischen Glasgestaltung zeigt. Das Museum Geißlerhaus behandelt die Geschichte der hiesigen Glasbearbeitung bis heute. Das Spektrum reicht von Ampullen über Christbaumschmuck, Empfängerröhren für Rundfunkgeräte, Flakons, Glasfedern, Glasskulpturen bis zu Glasspielzeug und Thermometern. Außerdem stellt das Museum zwei international anerkannte Glasgestalter und Neuhäuser Ehrenbürger mit einer Auswahl ihrer Werke vor: Albin Schädel (1905-1999) und Kurt Wallstab (1920-2002).

 

Kirche in Neuhaus (Bild: haros)

Aktivitäten und Ziele in der Umgebung

Die Umgebung von Neuhaus bietet unzählige Möglichkeiten zum Wandern. Durch Neuhaus führt der Rennsteig-Radwanderweg.

  • Für Wasserratten gibt es das Hallenbad "Schwimmhalle am Rennsteig" mit einem 25 Meter Becken, Kinderbecken, Sauna und Solarium. Im Sommer ist das Naturfreibad Bernhardtsthal geöffnet.
  • Dank der Lage in einer Höhe von rund 800 Meter ist die Schneelage vergleichsweise gut. Rund um Neuhaus gibt es 16 Kilometer gespurte Loipen und 25 Kilometer Skiwanderwege. Für Freunde des Alpinski gibt es am Apelsberg zwei Lifte. Eine familienfreundliche Piste mit Flutlicht ist 270 Meter lang und hat 40 Meter Höhenunterschied.
  • Sommerrodelbahn in Ernstthal am Rennsteig
  • Katzhütte im Schwarzatal ist der Ausgangspunkt der Schwarzatalbahn nach Rottenbach. Dazu gehört die Oberweißbacher Bergbahn nach Cursdorf mit einem Glasapparatemuseum.
  • Sportliche Draisinenfahrten per Muskelkraft oder gemütliche mit Motorkraft sind auf der Max und Moritzbahn bei Schmiedefeld möglich.
  • Deutsches Schiefermuseum in Steinach
  • Schaubergwerk Morassina in Schmiedefeld
  • Glasbläserstadt Lauscha, die Heimat des gläsernen Christbaum- und Weihnachtsschmuckes
  • Pumpspeicherkraftwerk Goldisthal 

Geschichte

Neuhaus ist eine vergleichsweise junge Stadt. Erst in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts wurden die Wälder der Umgebung erschlossen und das Holz für die Glasherstellung und Köhlerei genutzt. Mit der Erlaubnis zur Errichtung der Glashütte Schmalenbuche durch die Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt entstand der Ort. Von 1668 bis 1673 erfolgte der Bau des "Jagdhauses" der Grafen.
1732 wurde Igelshieb gegründet. Er ist aus einer Köhlersiedlung entstanden. Der Ort gehörte zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Die Ortsteile Neuhaus und Schmalenbuche wurden von Schwarzburg-Rudolstadt regiert.
1892 wurde in Neuhaus die neue Kirche geweiht. Sie ist eine der schönsten und größten Holzkirchen in Thüringen.
Die Eingemeindung von Schmalenbuche und Igelshieb nach Neuhaus erfolgte 1923. Ab 1933 erhielt Neuhaus am Rennweg das Stadtrecht.
1952 wurde Neuhaus am Rennweg Kreisstadt. Seit der Gebietsreform 1994 ist Neuhaus am Rennweg eine Stadt im Landkreis Sonneberg.
Am 1. Dezember 2011 wurde Steinheid mit Limbach und Neumannsgrund eingemeindet. Die Stadt hat rund 7.000 Einwohner.

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