Meine Meinung zum Thema und zum Buch

Das Buch "Erziehen ohne Religion" hat mich bei Blog dein Buch sofort angesprochen, da ich, obwohl katholisch erzogen, meine Kinder nicht habe Taufen lassen. Ich persönlich habe den Religionsunterricht vor allem in den weiterführenden Schulen gehaßt. Vor einigen Lehrern hatte ich Angst und brachte kein Wort raus, was dann zu schlechten Noten führte. Für mich ist Religion etwas freiwilliges, was mir nicht von Klein auf aufgedrängt werden soll. Meine Kinder sind also ungetauft, was in der Familie bei Oma doch zu Irritationen und kleineren Familienkrisen geführt hatte. Von diesem Buch erhoffte ich mir, eher in dieser Richtung ein paar Argumente an die Hand zu bekommen, was jedoch hier gar nicht aufgegriffen wird.

Ich habe persönlich nichts gegen Glaube und Religion, finde aber auch, dass man den Glauben nicht benoten sollte. Zudem ist vor allem die katholische Kirche dermaßen rückschrittlich, unmodern und langweilig, dass ich schon Kinder während der heiligen Kommunionsfeier am Altar herzhaft Gähnen sehen sah. Meinen Kindern werde ich das ersparen, es sei denn, sie wollen es ausdrücklich. Wenn man mal genau schaut, geht es doch vor allem um die Geschenke, die es an dem Tag gibt.

Vom evangelischem Glauben, der mir grundsätzlich viel moderner erscheint, habe ich ansonsten keine Ahnung, weshalb ich mich auch nicht dafür entscheiden kann. Darum lasse ich einfach alles offen, und lasse die Kinder selbst ihren Weg finden. Sorgen darum, dass die Kinder ohne die katholische oder sonstige Kirche keine Moral lernen könnten, habe ich mir noch nie gemacht, und in diesem Buch wird dies auch wissenschaftlich bestätigt. Der Anfangsteil ist recht wissenschaftlich aufgebaut und war für mich etwas zäh zu lesen.

Bei den Tugenden und christlichen Werten wird bei den Zehn Geboten gründlich als altbacken und nicht gesellschaftsfähig in vielen Punkten aufgeräumt.

Das Kapitel der Krisenbewältigung ist relativ groß und wie ich finde, relativ allgemeingültig gehalten.

Im Kapitel Feste und Feiern werden alternative Möglichkeiten zu den kirchlichen Festen aufgezeigt. Auch dies ist für mich nicht relevant, da ich im christlichen Bayern die kirchlichen Feste natürlich mitnehme und mir nicht Alternativen dazu überlegen möchte. Nur weil die Kinder nicht getauft sind, heißt das ja nicht, dass wir nicht die Feste feiern dürfen. Da finde ich es viel schlimmer, wenn man einmal im Jahr in die Kirche rennt, weil es sich halt so gehört.

Die Kapitel Kindertagesstätten und Schulen finde ich relativ extrem. Scheinbar ist bei religionsfrei auch gleich alles verpönt, was in irgendeiner Richtung damit zu tun hat. Von Kreuzen in der Schule, die ich nicht für schlimm finde, oder Kirchenbesuchen, wird hier genau erläutert, wie man gegen Lehrer, Schulen oder Kitas vorgehen kann, um möglichst gar keinen Kontakt zu religösen Themen oder Symbolen zu haben. Für mich persönlich einfach zu heftig. Wenn es bei uns keinen Ethikunterricht gäbe, würde mein Kind halt den Religionsunterricht besuchen. Am besten in einem Jahr den kathollischen, und im nächsten den evangelischen. So bekommt er doch von beiden etwas mit und kann sich ein eigenes Bild bilden. In diesem Buch ist man da nicht so tolerant, obwohl es in vorherigen Kapiteln noch gepredigt wurde, doch offen zu sein für alles.

Mein Fazit:

Für Menschen, die wirklich absolut von religiösen Themen Abstand nehmen möchten, mag das Buch ein guter Ratgeber sein. Für Menschen, die einfach das Kind nicht in ein vorgrammiertes Schema (Taufe - Kommunion - Firmung) drängen wollen, gibt es schon einige hilfreiche Tipps, ist es aber im Prinzip viel zu extrem. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit:

Für Menschen, die wirklich absolut von religiösen Themen Abstand nehmen möchten, mag das Buch ein guter Ratgeber sein. Für Menschen, die einfach das Kind nicht in ein vorgrammiertes Schema (Taufe - Kommunion - Firmung) drängen wollen, gibt es schon einige hilfreiche Tipps, ist es aber im Prinzip viel zu extrem. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

Ich bedanke mich bei Blog dein Buch und dem Ernst Reinhardt-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Wollt auch ihr kostenlose Bücher erhalten und darüber schreiben, bewerbt euch mit eurem Blog bei Blog dein Buch.

SusanneEdele, am 22.05.2014
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Bildquelle:
Karin Scherbart (Asterix bei den Pikten – Rezension)

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