Essen und Trinken für Senioren
Im Alter gehen das Leistungsvermögen, die Tätigkeit der Organe und Funktionen des Körpers zum Teil stark zurück. Insbesondere Menschen mit Alzheimer Demenz sind davon betroffen.Das Alter - Altern ist durch abbauende Prozesse und Funktionsverluste gekennzeichnet.
Alle Organe verändern nach und nach ihr Leistungsvermögen. Einige beginnen schon sehr früh zu altern, andere erst später. Nicht immer sind die Fähigkeiten der Organe direkt betroffen. So hat der Organismus zunächst zahlreiche Möglichkeiten, Veränderungen auszugleichen, bevor sich der Alterungsprozess durch nicht mehr zu verleugnende Einschränkungen hin deutlich macht. Angepasstes Essen und Trinken und geistige Aktivität sind wichtige Faktoren für die Erhaltung noch vorhandener Fähigkeiten.
Körperliche Veränderungen - Weniger essen, dafür mehr Vitamine
- Hauptnährstoffe, wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, benötigt der Organismus deutlich weniger. Der Bedarf an lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen aber bleibt gleich. Das birgt ein Problem. Der Körper braucht zwar weniger Kohlenhydrate und Fette, aber gleich viel Vitamine und Mineralstoffe. Dies gilt nicht bei sogenannten "Läufern", die wegen extremer körperlicher Unruhe ständig in Bewegung sein müssen.
- Leber und Bauchspeicheldrüse verringern ihre Größe. Ab dem 85. Lebensjahr so stark, dass die Fettverdauung gestört und die Entgiftungsleistung der Leber eingeschränkt ist.
- Schleimhäute der Verdauungsorgane Mund, Rachen, Magen und Darm bilden sich zurück. Sie trocknen aus, der Wassergehalt sinkt, die Oberfläche wird schuppig. Die normale Produktion von Verdauungsenzymen ist betroffen. Die Veränderungen sind insgesamt aber nicht so gravierend, als dass es zu Verdauungsproblemen führen würde. In fortgeschrittenen Stadien allerdings kann die Verwertung von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen beeinträchtigt sein.
- Verdauungsfördernde Darmbewegungen sind verlangsamt und Verstopfung häufiger anzutreffen.
Steg (Bild: HelgaHenschel)
Bei Kau- und Schluckbeschwerden pürieren
Die Form der Kiefer verformt sich im Laufe der Zeit. Zahnbein und Zahnschmelz unterliegen der Abnutzung. Karies erreicht häufiger die Zahnwurzel und führt zum Verlust des Zahnes. Daraus resultierende Schluck- und Kaubeschwerden und Probleme mit Prothesen führen oft zu mangelndem Appetit. Nur selten erhalten alte Menschen passierte oder pürierte Kost. Dabei spielt bei Kau- und Schluckbeschwerden die richtige Konsistenz der Speisen eine entscheidende Rolle. So können wichtige Nährstofflieferanten, wie Gemüse und Fleisch besser gegessen werden, wenn sie püriert sind.
Riechen, Schmecken und Sehen eingeschränkt
Mit dem Alter nimmt die Leistung der Sinnesorgane ab. Die Prozesse beginnen schon mit 25 Jahren, machen sich aber erst ab dem 55. oder sogar noch später bemerkbar. Betroffen sind Sinne, wie Riechen, Schmecken und Sehen. Medikamente oder Krankheiten, wie zum Beispiel die Alzheimer Erkrankung oder Schlaganfall, können Sinneseindrücke zusätzlich stark vermindern. Besonders die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig sind davon beeinträchtigt. Gerüche werden erst bei deutlich höheren Konzentrationen wahrgenommen. Fatalerweise hat das Zusammenspiel von Geschmack und Geruch Einfluss auf Appetit, Hunger und Sättigung. Gewürze sorgen für Abwechslung und Geschmackseindrücke.
Osteoporose und Gefahr von Stürzen
Vom Abbau der Knochen sind alle Menschen über 50 Jahren betroffen. Bei Frauen kommt es nach den Wechseljahren oft zur Osteoporose. Es wird weniger Calcium eingelagert, der Knochen wird porös. Die Gefahr von Stürzen und Knochenbrüchen steigt. Die Knochenmasse kann im Alter nicht mehr neu aufgebaut werden. Aber der Abbau ist bei ausreichender Calcium-Aufnahme und regelmäßiger Bewegung weniger stark als bei Bettlägerigkeit. Durch Krankheiten wird unter Umständen die Mobilität stark beeinträchtigt. Beschwerliche Einkäufe und Kochunlust führen zu einseitigem Essen und Trinken.
Herbstlaub (Bild: HelgaHenschel)
Viel trinken
Das Zwischenhirn steuert das Durstgefühl. Der ältere Mensch empfindet kaum noch Durst, obwohl der Körper Wasser dringend benötigt. Wird nicht ausreichend getrunken, kommt es zur Austrocknung (Dehydratation). Symptome sind: Verwirrtheit, Kreislaufbeschwerden, Zittern, Blutdruckabfall und Schwäche. Zuwenig Flüssigkeit führt aber auch zu Störungen der geistigen Leistung und Wahrnehmung. Ist der Wasserhaushalt erst einmal in Unordnung geraten, dann ist der Ausgleich im Alter wesentlich schwieriger. Es wird dafür viel mehr Zeit benötigt. Besser ist es deshalb, rechtzeitig auf eine tägliche Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern zu achten. Übrigens: Fast alle älteren Menschen sind der Meinung ausreichend zu trinken!! Vielleicht eine verständliche Schutzbehauptung, denn Angst vor nachts aufstehen müssen, Inkontinenz und vor Hilflosigkeit könnten Gründe dafür sein.
Altes Rezept (Bild: HelgaHenschel)
Krankheitsbild Demenz
Dementielle Erkrankungen und Verwirrtheit nehmen mit fortschreitendem Alter zu. Zum Beispiel bei der Alzheimer Demenz bilden sich die Hirnzellen zurück. Demenz Symptome, wie die verminderte Merkfähigkeit, betrifft zunächst nur das Kurzzeitgedächtnis, geht dann aber Zug um Zug auf das Langzeitgedächtnis über. Im fortgeschrittenen Demenz-Stadium sind Betroffene nur noch auf der Ebene der Kindheitserfahrungen zu aktivieren. Kombiniert ist die Alzheimer-Erkrankung mit Persönlichkeitsveränderungen bis hin zum vollständigen Verlust der sprachlichen Fähigkeiten. Hunger und Durst werden nicht mehr wahrgenommen, die motorische Geschicklichkeit versagt. Charakteristisch für das Ernährungsverhalten sind zeitweise hartnäckige Nahrungsverweigerung bis hin zu aggressiven Handlungen gegenüber dem Pflegenden, teilweise auch unkontrollierte Fressattacken. Essen und Trinken wird bei Verwirrtheiten fast ausschließlich von außen gesteuert. Im Umgang mit Demenz kann bei akuten Zuständen vor allem durch ausreichend Flüssigkeit, Vitamine und Mineralstoffe eine deutliche Verbesserung erreicht werden.
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Altes Buch mit bestickter Schürze (Bild: HelgaHenschel)
Einflüsse von Medikamente
Bei den über 70-Jährigen liegt der durchschnittliche Arzneimittelverbrauch bei drei verschiedenen Tabletten pro Tag. In den Pflegeheimen wird von bis zu 10 verschiedenen Medikamenten pro Tag berichtet. Die meisten Abbauprodukte der Medikamente werden durch den Urin ausgeschieden. Sie belasten Leber als auch Nieren. Viele Medikamente verändern nicht nur die Mundschleimhaut, einige können darüber hinaus zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Als Folge kann sich daraus eine Abneigung gegenüber Nahrung schlechthin ausprägen.
Mahlzeiten wichtig für Hochbetagte
Die Essgewohnheiten der derzeitigen Seniorengeneration sind traditionell. Ihre Kindheit war zum Teil von Mangel und Entbehrung geprägt. Ihr Speisenangebot ist nicht so umfangreich, wie wir es kennen. Geschmackserinnerungen werden häufig an bestimmte Ereignisse geknüpft. Während aus der Kindheit vornehmlich die Süßspeisen in angenehmer Erinnerung bleiben, sind es im Alter mehr die herzhaften Speisen. Das beliebteste Getränk ist Kaffee, gefolgt von Mineralwasser und Obstsäfte.
Essen und Trinken bedeutet für jeden eine willkommene Abwechslung. Mahlzeiten prägen den Tages- und Jahresrhythmus. Je leckerer die Speisen angerichtet sind, je besser sie schmecken, desto größer ist der Genuss. Werden Speisen als schmackhaft und bekömmlich empfunden, wird der Appetit geweckt und die aktive Teilnahme am Essen gefördert. Vorlieben und Wünsche spielen bei Hochbetagten eine große Rolle. Die meisten Menschen haben eine positive Einstellung zum Essen. Allerdings gibt es sehr alte Menschen, die dem Essen keinerlei Bedeutung mehr beimessen. "Essen ist doch gar nicht mehr wichtig für mich". Solche Sätze sind immer dann zu hören, wenn ein hochbetagter Mensch durch Krankheiten geschwächt ist und sich auf das Essen nicht mehr so recht freuen kann. Kranke, alte Menschen verlässt oft der Lebenswille, so dass Essen und Teilnahme an ihrer Umgebung nicht mehr wichtig erscheint. Die Kompetenz und viel Phantasie der Pflegenden sind gefragt, um alten und kranken Menschen die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.
Ernährungspyramide nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (Bild: erstellt von HelgaHenschel)
Definition des Alters nach WHO
- alternde Menschen: 50-60 Jahre
- ältere 61-75
- alte 76-90
- sehr alte 91-100
- langlebige > 100 Jahre
Quelle: http://www.pflegewiki.de/wiki/Altersfürsorge vom 12.4.2013
Fit im Alter - gesund essen, besser leben
http://www.fitimalter-dge.de/
Auf dieser Internetseite sind sehr interessante Informationen zum Thema Essen und Trinken für Senioren zu finden.
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