Fachbücher über Suchttherapie
Fachbücher für das Sozialpädagogik-Studium zur Weiterbildung in Suchttherapie und MehrgenerationentherapieDie Mehrgenerationentherapie in der Suchttherapie
Es ist schon lange bekannt, dass die Angehörigen von Süchtigen, wie zum Beispiel, Mutter, Vater, Großeltern, Ehepartner und Sonstige, die eine Bedeutung in dem Leben des Süchtigen haben, bei der Therapie der Süchtigen behilflich sein können. Wissenschaftlich untermauert wird dies durch das Buch: "Mehrgenerationentherapie und Genogramme in der Drogenhilfe – Drogenabhängigkeit und Familiengeschichte" erschienen beim Asanger Verlag GmbH Heidelberg & Kröning. Es gibt eine ausführliche Rezension von Jost Leune über das Buch und den Autor: Ruthard Stachowske. Für jeden, der plant sich in Richtung Suchttherapie weiterzubilden, sollte diese Lektüre daher von Wichtigkeit sein. Das Buch ist von einem Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung geschrieben und ist eine Zusammenfassung jahrelanger praktischer Erfahrung. In dieser Einrichtung finden nicht nur Singles Hilfe und Unterstützung, sondern auch gesamte Familien mit ihren Kindern können eine Suchttherapie dort anfangen. Dieses Umfeld bietet natürlich die idealen Vorraussetzungen die Verhältnisse auch wissenschaftlich zu untersuchen. Gerade die Kinder sind schlimm betroffen, wenn ein Elternteil oder beide drogensüchtig sind. Der Fall des toten Kindes Kevin, das mit über 100 Knochenbrüchen in einer Gefriertruhe aufgefunden wurde, belegt die Wichtigkeit des Themas. Noch heute leiden viele Kinder unter der Sucht ihrer Eltern. Sie geraten mit Drogen viel zu früh in Kontakt. Einige schon während des Embryo-Alters im Mutterleib.
Es lohnt sich jedoch nicht die Augen davor zu verschließen und versuchen nicht darüber nachzudenken. Nein, es müssen Taten folgen und das ist oft die Aufgabe der Sozialpädagogen und Juendämter. Sie müssen sehr wachsam sein im Umgang mit den Eltern und darauf achten inwiefern die Kinder in Gefahr sind.
Was hat Suchttherapie mit Geschichte zu tun?
Im Fachbuch zu dieser Thematik gibt es konkrete Handlungsanleitungen und gute Tipps, wie mit der Problematik umzugehen ist. Es sind vier ausführliche Genogramme im Buch wissenschaftlich ausgearbeitet - dies liest sich jedoch überhaupt nich langweilig, sondern ist wirklich spannend und atemberaubend, da es auf wahren Tatsachen beruht. Der Leser wird mitgerissen in die wahre Realität der Süchtigen und erfährt die genauen Zusammenhänge warum es zu einer Sucht kommt. Die Fallbeispiele beweisen welche große Rolle die psychosozialen Zustände der Familie spielen im Leben der Süchtigen. Die geschichtlichen Zusammenhänge spielen dabei ebenfalls eine Rolle, wie zum Beispiel der Nationalsozialismus zu Hitlers Zeiten und die Entwicklung der Pharmazie in Deutschland. Die persönliche Entwicklung eines Menschen ist immer gekoppelt mit der Geschichte seiner Eltern und seiner Ureltern. Diese Erkenntnisse sollen jedoch nicht einfach nur so beschrieben werden, sondern direkt zur Lösung der inneren Konflikte der Drogensüchtigen führen und ihnen helfen sich selbst zu verstehen. Die Therapiewilligen haben so die Chance sich in dem Zusammenhang mit ihrer Umwelt und der Geschichte zu verstehen und lernen selbst Verantwortung zu übernehmen für sich und ihr Tun. Die passive Sucht wird zur aktiven Anti-Sucht.
Erkenntnisse, die Sie aus dem Buch mitnehmen können
Es gibt eine Reihe von Basiserkenntnissen, die in dem Buch ausführlich belegt sind:
"spezifische generationale Prozesse im Micro-System Familie, in denen sich in einem dynamischen, zeitlich eingrenzbaren generationalen Prozess Zusammenhänge entfalten, innerhalb derer sich die Dynamik im System der Generationen entwickelt."
"Fakten der Geschichte im Macro-System Kultur, die in besonderer Weise das Micro-System Familie beeinflussen."
"Der kulturtragende, komplexe Prozess des Tradierens ist für beide Systeme und damit für die Entwicklung drogenabhängiger Lebensentwürfe von Bedeutung."
"Zusammenwirken aller geschichtlichen und familiengeschichtlichen Faktoren werden Erkenntnisse und Erfahrungen, aber auch die Störungen und traumatischen Effekte erlebt und tradiert, die in aktuellen Therapien zu bearbeiten sind.”
Schlussfolgerungen
Die Schlussfolgerung lautet, dass die Zusammenhänge, sowohl geschichtlich, als auch die einzelnen Lebensschicksale der Familie des Süchtigen die Lebensentwicklung genau aufklären können. Es spielen immer viele Faktoren hinein und diese gilt es zu erkunden während der Therapie. Wenn der Süchtige verstanden hat, warum er süchtig ist, kann er auch selbst Wege entwickeln von der Sucht weg zu kommen.
Oft entwickeln sich diese Zusammenhänge über mehrere Generationen und das ist auch der Punkt an dem die Familie mitwirken kann und mithelfen kann. Jeder sollte sagen an welche Vorkommnisse er sich erinnert und auch das Aussprechen, über was er normalerweise nicht spricht.
Bildquelle:
istock/alexsl
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