Fernwandern in Frankreich - die Grandes Randonnées
Alle Infos für Wanderer und Jakobspilger, die in Frankreich längere Wanderungen unternehmen wollen.Karten und Führer
Wer französisch kann, ist mit den Topo Guides gut beraten. Sie enthalten topographische Karten und ausführliche Wegbeschreibungen. Daneben gibt es die Führer mit dem phantasievollen Namen Miam Miam Dodo. Ihr Schwerpunkt liegt auf Angaben zu Preisen, Unterkünften, Adressen, Geschäften und Sehenswürdigkeiten. Auch Karten sind enthalten, die zwar ausreichen, aber längst nicht so gut sind wie die von TopoGuide. Dafür sind die Angaben im Miam Miam Dodo so verständlich, dass man auch ohne Französischkenntnisse einnen Nutzen davon hat.
Welcher Wanderführer für die eigene Tour am besten geeignet ist, lässt sich am besten in Outdoor-Foren herausfinden. Hier werden Vor- und Nachteile diskutiert. Als außerordentlich praktisch haben sich die Führer vom Outdoor-Verlag erwiesen. Sie sind klein, handlich und leicht. Da die Wege gut markiert sind, reichen die Informationen völlig aus. Eine Alternative sind die Büchlein vom Rother Verlag.
Übernachtung
Für Low-Budget-Wanderer sind die zahlreich vorhandenen Gîtes d'étapes zu empfehlen. Das sind günstige Unterkünfte mit Mehrbettzimmern. In der Regel ist eine Küche vorhanden, manchmal gibt es auch einen Wirt, der das Abendessen kocht. Nicht immer gibt es eine Ansprechperson in der Gîte. Der Schlüssel liegt dann in der Mairie (Rathaus), im Office de tourisme (Touristeninfo), in einer Bar oder an der Rezeption eines Campingplatzes. Dort wird auch die Abrechnung vorgenommen. Die Preise liegen zwischen 10-20 Euro, für eine Nacht in Frankreich ist das außerordentlich günstig.
Mehr Komfort bieten die chambres d'hôtes. Das sind Fremdenzimmer, die zwischen 50 und 80 Euro kosten. Der Vorteil liegt darin, dass man mehr Ruhe hat und seine Gastgeber nach praktischen Tipps fragen kann.
Jugendherbergen und Hostels sind in Frankreich vorhanden, aber nicht flächendeckend. Alleine auf sie sollte man sich nicht verlassen. Campingplätze dagegen sind überall zu finden. Sie sind billiger als die gîtes d'étapes. Wer mit einem Zelt unterwegs ist, hat also keine Probleme, einen Schlafplatz zu finden. Privatunterkünfte vermitteln online die Plattformen airbnb und wimdu. Hier empfiehlt es sich, die Übernachtung einige Tage im voraus zu planen, damit sich der Vermieter darauf einstellen kann.
Viele ausländische Wanderer in Frankreich beobachten die Franzosen dabei, wie sie sich am Vortag oder spätestens am frühen Nachmittag telefonisch ihr Zimmer für die Nacht reservieren. Das gilt auch und besonders für die Jakobswege. Dieses Verhalten ist keine Pflicht, scheint aber ein Akt der Höflichkeit zu sein. Es ist auch nicht so verkehrt, eine Reservierung zu haben.
Verpflegung
Wer die kulinarische Seite Frankreichs entdecken will, kann dies auch günstig tun. Das Tagesgericht (plat du jour) in der Dorfschenke gibt es mancherorts für weniger als 10 Euro. Für 14-20 Euro findet man überall etwas Gutes. Wer etwas Geld übrig hat, sollte sich ernsthaft überlegen, auf seiner Wanderung oft essen zu gehen. Gerade auf den Jakobswegen sind die Pilgermenüs sehr nahrhaft, und eine gute Küche gehört zum Erlebnis dieses Landes einfach dazu. Da Lebensmittel im Supermarkt deutlich teurer sind als in Deutschland, ist ein günstiges Tagesgericht im Restaurant- erst recht, wenn man alleine unterwegs ist - gar nicht so viel teurer.
Wer in einer gîte übernachtet, findet in der Regel eine Kochgelegenheit vor. In der örtlichen Epicérie gibt es alles, was für eine gute Mahlzeit notwendig ist. Im ländlichen Frankreich haben Lebensmittelläden am Montag geschlossen. Dafür haben sie oft am Sonntagvormittag geöffnet. Die Qualität von Obst und Gemüse auf Märkten ist in ländlichen Regionen immer hervorragend.
Transport
Der TGV verbindet die großen Städte in Rekordgeschwindigkeit. Fahrpläne und Preise sowie Sonderangebote gibt es auf der Homepage der französischen Staatsbahn (auch auf deutsch). Dafür sind nicht alle ländlichen Gebiete mit dem Zug zu erreichen. Als Ersatz dienen regionale Buslinien, deren Fahrpläne mühsam recherchiert werden müssen. Die Touristeninfo ist da der bessere Ansprechpartner, bevor man sich durch den Dschungel an Informationen im Internet quält.
Eine gute Alternative sind Mitfahrzentralen, die in Frankreich immer beliebter werden. Der Grund dürfte wohl in den enorm hohen Fahrpreisen für Zugtickets liegen. Eurolines bietet Verbindungen zwischen größeren Städten mit Bussen an, die Preise sind moderat. Eine frühzeitige Buchung spart viel Geld.
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)