Florenz - eine Perle unter Italiens Städten
Neben Rom ist Florenz die wohl faszinierendste Stadt Italiens. Mit ihrer wechselvollen Geschichte und zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist sie ein echtes Schatzkästchen.Florenz - Stadt der Familie Medici - Die Stadt der Politik, Kunst und Wissenschaft
Italien ist ja ohnehin eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Das liegt nicht allein an den beeindruckenden Naturlandschaften, sondern hat seinen Ursprung vor allem in den unzähligen, historisch bedeutsamen Städten. Eine der schönsten Metropolen Italiens ist natürlich Florenz, die Stadt der Medici.
Die Altstadt von Florenz strahlt mittelalterliches Flair aus
Als Hauptplatz der Stadt gilt die Piazza della Signoria, die der perfekte Ausgangspunkt ist, um Florenz und seine vielen Stadtviertel zu erkunden. Die Piazza bildet den Mittelpunkt der Florenzer Altstadt. Um die Piazza herum liegen die wichtigsten Paläste, Museen, Brücken und die allgegenwärtigen Sakralbauten. Die größte Kirche in Florenz und damit Zentrum allen religiösen Lebens der Stadt ist die im romanisch/gotischen Stil erbaute Kathedrale Santa Maria del Fiore, die auch Sitz des Bischofs ist. Ist ihr Inneres schon grandios, der Aufstieg auf ihre 114 Meter hohe Kuppel darf als echtes Erlebnis gelten, nicht nur, weil sie ein Meisterwerk mittelalterlicher Architektur ist, sondern weil der Ausblick auf die Stadt schlichtweg atemberaubend ist.
Ein weiteres Highlight innerhalb der Altstadt ist die berühmte Ponte Vecchio, die sich majestätisch über den Arno erstreckt. Bei einem Spaziergang über die Brücke wird sofort klar, warum Frauenherzen hier höher schlagen. Dicht an dicht gibt es hier Juweliere und Goldläden, die kunstvolle Arbeiten aus dem edlen Metall anbieten.
Auch die wichtigsten Palazzi und Museen finden sich in der Altstadt von Florenz. Allen voran lohnt sich ein Besuch im Palazzo Vecchio mit seinem berühmten "Saal der Fünfhundert". Der 94 Meter hohe Turm des Palazzo Vecchio verleiht diesem ohnehin schon fantastisch anmutenden Bauwerk noch mehr Strahlkraft. Aber auch der Palazzo Pitti mit der privaten Kunstsammlung der Familie Medici ist sehr sehenswert. Die so genannten Uffizien sind ein ganzer Gebäudekomplex, in dem heute verschiedene Kunstsammlungen untergebracht sind. Neben den Überresten einer romanischen Kirche im Erdgeschoss ist vor allem die Gemäldesammlung im 3. Obergeschoss sehenswert. Hier kann italienische Renaissance-Kunst ebenso bewundert werden, wie Gemälde aus dem Zeitraum des 13.-18. Jahrhunderts. Zu sehen sind Werke niederländischer und flämischer Maler, aber auch deutsche und französische Künstler. Eine Etage tiefer erwartet den Besucher die im 17. Jahrhundert begonnene Sammlung von seltenen Zeichnungen und Drucken.
Florenz ist ein Einkaufsparadies und reich an Gärten
Florenz zu erobern, heißt aber nicht nur, sich die berühmten Bauwerke anzusehen, sondern auch die vielen kleinen Gassen zu erwandern, von denen die Stadt durchzogen ist. Denn hier überkommt einen sofort das Gefühl, sich wieder im Mittelalter zu befinden. Auch wenn die von herrschaftlichen Häusern gesäumten Gassen abends sehr gut bevölkert sind, hat man nie das Gefühl, dass sie überlaufen sind. Tagsüber lohnt es sich, hier zu bummeln, denn das reichhaltige Angebot an Geschäften und Boutiquen jeder nur denkbaren Branche scheint kein Ende zu nehmen. Egal, ob Mode, Kunsthandwerk, Schmuck oder Lebensmittel, man findet einfach alles. Die wichtigsten Straßen zum Shoppen auf hohem Niveau sind die Via Maggio und die Via dei Tornabuoni. Es gibt aber auch einige Straßenmärkte, auf denen man einkaufen kann.
Wer sich an gestalteten Gartenanlagen erfreut, der sollte unbedingt in den Giardino di Boboli gehen. Neben dem fantastischen Blick über die Stadt lockt der Garten auch mit einer ganzen Anzahl wertvoller Skulpturen, wunderschön angelegten Gartentempeln und Grotten. Der Giardino di Boboli ist ein perfekter Ort zum Erholen. Weitere schöne Parkanlagen sind der auf der Isola Estate gelegene Parco delle Cascine und der an der Piazzale Michelangelo gelegene Giardino dell'Iris, der für seine mehr als 2.500 verschiedenen Schwertlilien-Arten berühmt ist.
Florenz bei Nacht heißt sehen und gesehen werden
Am Abend ist es lohnenswert, sich auf die Straße zu begeben und sich den so genannten struscio (zu Deutsch: "Umherstreichen") anzusehen. Dieses fast schon traditionelle Geschehen mitzuerleben, ist ein echter Höhepunkt eines jeden Aufenthaltes. Kaum, dass die Sonne untergegangen und die Flut von Besuchern abgeebbt sind, beginnen die Einheimischen mit viel Freude das Spiel aus Sehen und Gesehenwerden. Man trifft sich, tauscht das Neueste aus, feiert und zeigt sich von seiner Schokoladenseite. Das ganze Spektakel vermittelt einem den Eindruck, als würde Florenz nach der Abreise der unzähligen Touristen ein zweites Mal zu neuem Leben erwachen. Beliebte Treffpunkte für den struscio sind vor allem die großen Plätze und Straßen der Altstadt.
Le Giubbe Rosse und Vecchia Bettola – gastronomische Geheimtipps
Zu den beliebtesten Cafés von Florenz zählt das bekannte Le Giubbe Rosse. Es liegt direkt an der belebten Piazza della Repubblica und darf sich mit Recht rühmen, schon so manche berühmte Persönlichkeit beherbergt zu haben. Hier lässt es sich bei einem Cappuccino und leckerem Gebäck wirklich aushalten. Ein guter Tipp für das Abendessen ist die Vecchia Bettola, ein typisch florentinisches Restaurant im Stadtteil San Frediano. Den Gast erwartet rustikales Ambiente, wunderschön verzierte Kacheln und Kupfergeschirr an den Wänden. Eine wirklich einladende Atmosphäre, um die hier angebotene toskanische Küche zu genießen. Auf der Karte stehen neben "Bistecca alla fiorentina", "Penne alla Bettola" mit exzellenter Tomatensauce und Sahne, selbstgemachten "Dolci", eigentlich alle regionalen Köstlichkeiten der Toskana. Dazu gibt es eine Weinkarte, die einen repräsentativen Querschnitt durch die Toskana bietet, aber auch der Hauswein ist eine Probe wert. Was sehr positiv auffällt, ist die nur selten zu findende Tatsache, dass die Preise in der Vecchia Bettola wirklich bodenständig sind. Da das Restaurant nicht allzu groß ist, sollte man allerdings reservieren, besonders am Abend.
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)