Einmal Langschläfer - immer Langschläfer?

Doch nun die gute Nachricht:

Auch bekennende Langschläfer können ihre Schlafgewohnheiten ändern und zum Frühaufsteher werden, ohne gegen ihren Körper zu arbeiten und ohne sich möglicherweise selber zu schaden. Das ist beispielsweise der Fall in folgenden Situationen:

  • Das Schlafverhalten eines Menschen ändert sich im Laufe seines Lebens. Viele von uns können sich noch gut daran erinnern, dass sie früher nächtelang durchfeiern konnten und dass ihnen das nicht das Geringste ausgemacht hat. In fortgeschrittenerem Alter ist das für sie undenkbar, sie sind ja am nächsten Tag schon wie gerädert, wenn der Spielfilm nur mal eine halbe Stunde länger gedauert hat und sich die Zubettgehzeit verschoben hat. Woran liegt das? Nun, das ist der Evolution geschuldet. Man stelle sich eine Horde Steinzeitmenschen vor, die zusammen lebten. Dem natürlichen Rhythmus der Sonne nach schliefen die meisten von ihnen in der Nacht und waren am Tag wach. Allerdings bot gerade die Nacht aber auch Gefahren, vor der es die schlafende Gemeinschaft zu schützen galt. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Jüngeren (weil das meistens die stärksten und agilsten sind) eher nachtaktiv waren und es für sie kein Problem darstellte, die Nacht zu durchwachen. Heute ist es für die Jugend zwar nicht mehr nötig, den Rest der Gesellschaft während der Nacht vor wilden Tieren zu bewachen, das Schlafverhalten ist jedoch noch so im Menschen verankert. Das gibt sich aber im weiteren Verlauf des Lebens.

  • Sie sind vielleicht gar keine echte Eule! Bei der Einteilung in Lerchen und Eulen ist das dennoch nicht so verwunderlich, wie es vielleicht klingt. Denn nur wenige Menschen (max. 10%) sind reine Lerchen bzw. reine Eulen. Die anderen befinden sich in einem gesunden mittelfeld, eventuell mit einer Neigung zum früheren oder eben späteren Aufstehen. Auch diese Menschen haben eine reelle Chance, zum Frühaufsteher zu werden, ohne sich dabei zu sehr zu verbiegen.

Frühaufsteher werden - so kann es gelingen

Nicht jeder hat die Möglichkeit, entsprechend seiner eigenen inneren Uhr aufzustehen. Selbständige und freiberuflich tätige Menschen haben in gewissem Rahmen die Möglichkeit, ihre Zeit selber zu gestalten und könnten ihre Schaffensphase auf die Zeiten lenken, zu denen sie besonders leistungsfähig sind, also entweder auf den frühen Morgen oder auf den späten Abend.

Wer zu der großen Gruppe derer mit moderatem Schlafrhythmus gehört und sich nach den Zeiten seines Arbeitgebers richten muss, kann das frühe Aufstehen lernen. Einige Tipps und Tricks können dabei helfen, ein Frühaufsteher zu werden.

 

  • Die guten Vorsätze sind gefasst, Sie wollen nun endlich Frühaufsteher werden und stellen vor lauter Euphorie den Wecker für morgen gleich auf 4.30? Das wird schiefgehen. Kleine Schritte führen zum Ziel! Also zuerst eine Viertelstunde früher aufstehen als gewöhnlich, ein paar Tage später eine halbe Stunde, wieder ein paar Tage später nochmal eher - und das solange, bis die gewünschte Zeit zum Aufstehen erreicht ist.
  • Eher ins Bett gehen wäre die logische Schlussfolgerung, wenn man Frühaufsteher werden möchte, schließlich braucht man ja seine bestimmte Stundenanzahl an Schlaf und wenn der früh fehlt, muss er eben abends angehängt werden. Doch so einfach ist das nicht. Denn man benötigt nicht jeden Tag dieselbe Menge an Schlaf. Man kann also am Abend vorher schlecht abschätzen, wieviel Schlaf man braucht, um sich zu erholen. Zum anderen würde man ins Bett gehen, wenn man gar nicht müde ist und das wäre reine Verschwendung von produktiver Zeit.
  • Für manch einen Langschläfer empfiehlt sich der Einsatz eines Schlafphasenweckers. Dieser holt einen aus dem Reich der Träumenden, wenn man sich sowieso gerade an der Oberfläche des Bewusstseins befindet. Die Schlafphasen verlaufen wellenartig in einem Zyklus von etwa 90 Minuten. Das Aufwecken erfolgt also nicht so abrupt wie bei einem herkömmlichen Wecker. Wollen Sie beispielsweise um 7 Uhr aufstehen, so stellen Sie den Schlafphasenwecker auf 7 Uhr. Er misst per Manschette am Handgelenk ihre Aktivität und sollten Sie sich bis zu einer halben Stunde vor der eingestellten Weckzeit in einer leichten Schlafphase befinden, so weckt er bereits vor 7 Uhr. Schlafen Sie tief und fest, so weckt er wie ein normaler Wecker zur eingestellten Zeit.
  • Man sollte ins Bett gehen, wenn der Körper signalisiert, dass es Zeit dafür ist, also wenn man müde wird. Dennoch sollte man immer zur gleichen Zeit am Morgen aufstehen, damit der Körper einen gewissen Rhythmus entwickelt. Auch wenn es schwerfällt, ziehen Sie das so lange auch am Wochenende durch, bis sich der Körper daran gewöhnt hat. Der Wechsel vom frühen Aufstehen unter der Woche und dem Ausschalfen am Wochenende bringt den Körper durcheinander und erschwert ihm das regelmäßige frühe Aufstehen.
Sonja, am 06.03.2013
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