Wie könnte die Gasbildung auf Mülldeponien minimiert werden?

Wer im heimischen Garten, auf seinem Kompost wirtschaftet, weiß, dass dieser, damit die Wertstoffe von den Mikroorganismen restlos verarbeitet werden können, abgedeckt werden muss. Das ist auch bei einem Deponieabschluss der Fall. Bedauerlicherweise, so erklärt Sonja Bohn, vom Fachgebiet Abfalltechnik, der TU-Darmstadt, werden aus Unkenntnis, zur Abdeckung vor Ort, meist zur Verfügung stehende Materialien genommen. Es wird nicht überprüft ob sich diese für einen Methangasabbau eignen.
Im Verbundprojekt der TU-Darmstadt, MiMethox, wurde die Wirkungsweise der Methan fressenden Bakterien untersucht. Anschließende Überlegungen waren, wie man diese bei ihrer Arbeit, Methangas fressen, unterstützen kann. Wirtschaftlich rechnen sich die Denkübungen und ihre Verwirklichung, denn die Experten ermittelten eine Beschleunigung der Vorgänge um 100 Prozent.

Umweltbewusste merken oft an, dass das anfallende klimaschädliche Methangas in Biogasanlagen aufgefangen und dann genutzt werden kann. Dem steht entgegen, dass ein Teil des Vorkommens in jedem Fall übrig bleibt. Wie in Versuchen festgestellt wurde kann, durch eine spezifische Abdeckung mit angepasster Erde, ein gravierender Abbau des Methangases erreicht werden. Die Wirkungsweise: Natürlich in der Umwelt vorkommende Bakterien bauen, mit Hilfe von Sauerstoff (O2), Methangas in Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) um.

Nicht jeder Boden ist für den Methangasabbau geeignet

Wie bei vielen Dingen im Leben bringt auch beim Abbau des Methangases erst die richtige Mischung, in diesem Fall die aus Sand, Ton und Schluff, den gewünschten den Erfolg. Weitere Komponenten sind die Durchdringung mit Sauerstoff, die Temperatur und der Wasserhaushalt, erläutert Sonja Bohn. Böden die den Methangas Abbau fördern, haben einen geringen Feinkorn-Anteil und ihre Hohlräume im Erdreich sollen mindestens zu 14 Prozent mit Luft gefüllt sein.

Gas kann aus Hotspots entweichen

Selbst wenn alle Vorsorge getroffen ist, kann aus der Deponie, wenn auch minimal, Methangas entweichen. Wie das MiMethox Team heraus fand geschieht dies nicht großflächig, sondern an oft nur Zentimeter großen undichten Stellen, den Hotspots, in der Abdeckschicht. Sie entstehen durch witterungsbedingte Einflüsse, wie Austrocknungsrisse, Ratten und Wühlmäuse und unsachgemäße Lagerung.

Wie können Hotspots saniert werden?

Wird so ein Hotspot erkannt, muss der Gasstrom, eventuell durch das einbringen einer Kiesschicht, auf eine größere Fläche verteilt werden. Mehr Informationen liefert die PDF-Datei: Leitfaden für Deponiebetreiber. ein ergänzender Artikel: Bodenbelebung durch Effektive Mikroorganismen Hier können Deponiebetreiber spezielle Informationen erhalten Wer eine Mülldeponie betreibt oder Altlasten aus Böden entfernen will, braucht oft individuelle Ratschläge. Er kann die Ergebnisse der MiMethox-Studie, die von Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, in den speziellen Leitfäden nachlesen. Wer arbeitete an der MiMethox-Studie? Wer für die Wissenschaft ein aussagekräftiges Ergebnis bekommen will, tut gut daran, vergleichende Studien zu betreiben. Das wurde auch in diesem Fall realisiert. Die Universität und die TU-Hamburg sowie das Ingenieurbüro melchior+wittpohl forschten auf Altdeponien in Norddeutschland, während die Darmstädter Biologin Sonja Bohn, auf einer modernen, aktiven Mülldeponie arbeitete.

Laden ...
Fehler!