Mein Dilemma Kliniktasche

Als Mutter zweier Kinder bin ich zweimal in den "Genuss" von Schwangerschaft und Geburt gekommen. Beide Schwangerschaften waren vollkommen unkompliziert. Ich hatte weder mit Übelkeit in den ersten Monaten noch mit Wassereinlagerungen in den letzten Schwangerschaftsmonaten zu kämpfen. Was mir allerdings in beiden Schwangerschaften das Leben schwer gemacht hat, war das Packen der Kliniktasche. Die Ratgeber, die ab der 30. Schwangerschaftswoche zur gepackten Tasche aufriefen, machten mich wahnsinnig. Pünktlich nach Empfehlung stand meine Reisetasche ab dem achten Monate bereit - allerdings komplett leer. Warum? Weil ich nichts von dem, was auf den Checklisten stand, einpacken konnte. Da meine Schwangerschaftsmode keine Schränke füllte, konnte ich auch keine Sachen in die Tasche packen. Sonst hätte ich nichts mehr anzuziehen gehabt. Auch meine Waschtasche konnte ich unmöglich einpacken. Sollte ich mir die letzten 2 Monate die Zähne nicht mehr putzen? Oder sollte ich bis zum Ende der Schwangerschaft aus dem Koffer leben? Meine Tasche stand also leer da. Und das blieb sie auch, bis kurz vor dem Aufbruch in die Klinik. 

Papiere und Dokumente

Nach der Checkliste gehören in die Dokumentenmappe der Kliniktasche Krankenkassenkarte, Mutterpass, Einweisungsschein des Arztes, Personalausweis oder Reisepass, Heiratsurkunde und Stammbuch, bei unverheirateten Paaren die Geburtsurkunden von Vater und Mutter und Geld. Die meisten dieser Dokumente hatte ich sowieso bei mir. Warum sollte ich sie also Wochen vor der Geburt in die Kliniktasche tun? Den Mutterpass trug ich immer in meiner Tasche. Den Überweisungsschein des Arztes hatte ich bereits bei der Vorstellung in der Klinik abgegeben. Einen weiteren Einweisungsschein des Arztes erhält man erst dann, wenn der Arzt nicht mehr zuständig ist und eine Schwangere an die Klinik überweist, das heißt, die Geburt überfällig ist. Heiratsurkunde oder die Geburtsurkunden der Eltern sind für die Geburt nicht notwendig. Sie sind erst notwendig, um das Neugeborene namentlich auf dem Standesamt anzumelden. Das muss nicht direkt nach der Geburt erfolgen, sondern hat bis 7 Tage nach der Geburt Zeit. Sie sollten also lediglich prüfen, ob sie alle Dokumente vollständig beisammen haben. In die Kliniktasche gehören sie nicht zwangsläufig.

Wäsche für die werdende Mutter

Empfohlen werden für die Geburt ein Bademantel, warme Socken und Hausschuhe. Ich habe bei keiner Geburt einen Bademantel gebraucht. Allerdings bin ich auch kein Bademantel-Typ. Ich trage weder zu Hause noch im Urlaub im Hotel einen Bademantel. Hausschuhe habe ich während meiner Krankenhausaufenthalte auch nicht benötigt. Warme Socken hatte ich allerdings bei der ersten Geburt tatsächlich dabei. Ich habe mir meine Schuhe im Kreißsaal dadurch ganz gespart und bin auf Socken rumgelaufen. Außerdem wird ein weites oder altes Hemd oder Shirt empfohlen, da es bei der Geburt beschmutzt werden kann. Ich hatte während der Geburt meiner zweiten Tochter mein bestes Schwangerschaftsoberteil an. Das war so nicht geplant, aber auch nicht weiter dramatisch. Ja, es war danach ziemlich eingefärbt, aber nach einem Bad im kalten Wasser und anschließend in der Waschmaschine ist es so gut wie neu. Man sollte lediglich beachten, dass Blutflecken unbedingt mit kaltem Wasser ausgewaschen werden müssen. Im warmen Wasser gerinnen die Bluteiweiße, wodurch die Flecken danach kaum noch aus Textilien rauszubekommen sind.

Für die Wochenstation raten die Checklisten zu Schlafanzügen, Still-BHs und großen Unterhosen. Hier kommt es auf die persönliche Vorlieben an. Ich persönlich hatte auf der Wochenstation keinen Schlafanzug an. In einer leichten Hose und einem T-Shirt hab ich mich wohler gefühlt, als im Schlafanzug. Der Bademantel-Typ sollte für die Wochenstation vielleicht doch seinen Bademantel einpacken. Große Unterhosen fand ich auch nicht notwendig. Die Vorlagen finden in jeder Unterhose Platz. Und wen die Optik nicht stört, der verwendet die OP-Netzunterhosen, die in der Klinik vorhanden sind. Diese sind alles andere als sexy, aber sie sind praktisch. Und ganz ehrlich - wen interessiert sexy wenige Stunden nach einer Geburt? Und wenn die Netzunterhosen durch den starken Wochenfluss der ersten Tage verschmutzt sind, landen sie einfach im Mülleimer.

Snacks, Musik und Massageöle

Auf vielen Checklisten findet man Müsliriegel, CDs mit der Lieblingsmusik, Massageöle oder ein gutes Buch. Bei diesen Empfehlungen fühlte ich mich an einen Hotelaufenthalt an einem verregneten Nachmittag erinnert. Ich kann dazu nur sagen - ich habe nichts davon gebraucht. An Essen konnte ich unter den Wehen nicht einmal denken. Und hätte mich doch der kleine Hunger gepackt, so wäre ein kleiner Snack problemlos in der Kantine oder am krankenhausinternen Kiosk aufzutreiben gewesen. Ein Buch hatte ich mir tatsächlich mitgenommen. Ich hab genau eine halbe Seite gelesen, mehr war mir nicht möglich. Auch ruhig sitzen oder liegen und Musik hören war eher Wunschdenken als Realität. Und die Massage, die hab ich lieber einige Tage später zu Hause genossen, als im Kreißsaal.

Wäsche fürs Baby

Sofern Sie keine ambulante Geburt planen, ist auch die Wäsche fürs Baby in der Kliniktasche nicht wirklich notwendig. Im Krankenhaus werden die Babys eingekleidet und müssen nicht frieren. Von Windeln bis zum Schlafsack ist alles vorhanden. Erst bei der Entlassung müssen die neuen Erdenbürger ihre eigenen Sachen anziehen. Bis dahin kann der Papa die Babywäsche von zu Hause holen. Ich hatte auf unseren Wickeltisch 2 Stapel Babywäsche hingelegt. Einen für warmes Wetter und einen für kühleres Wetter. Das heißt, einmal etwas luftigere Sachen und einmal etwas wärmere. Hätte der Papa aus dem Kinderschrank die Sachen raussuchen müssen, so hätte er vermutlich den ganzen Schrank oder nichts mitgebracht. Auch den Autositz fürs Baby hatte ich vorbereitet. Am Tag der Entlassung habe ich nur noch meinen Wunsch geäußert, welchen Wäschestapel ich gerne mitgebracht bekommen möchte. Beim zweiten Kind hatten wir eine ambulante Geburt geplant, sodass wärmere und luftigere Babysachen tatsächlich direkt in der Kliniktasche mitgenommen wurden.

Was ist wirklich notwendig

Was man bei der Geburt wirklich dabei haben sollte, ist ein Fotoapparat. Den ersten Moment kann man nicht wiederholen. Es wäre daher sehr ärgerlich, wenn das allererste Babyfoto am fehlenden Fotoapparat scheitert. Natürlich werden mittlerweile viele Bilder mit dem Handy gemacht, aber manchmal muss oder sollte es doch der Fotoapparat sein.

Außerdem fand ich das Kopfhörersystem meines Handys sehr wichtig. So konnte ich telefonieren und hatte beide Hände für mein Baby frei. Und da mich alle im Krankenhaus anriefen und alle Details von Geburt und Baby wissen wollten, war auch das Ladegerät für mein Telefon wirklich wichtig.

Fazit

Machen Sie sich keinen Stress mit der Kliniktasche. Eine Geburt dauert einige Stunden. Selbst wenn die Wehen beginnen, können Sie noch immer mit Ruhe die wichtigsten Sachen einpacken. Ihre Waschutensilien benötigen Sie bis zum Schluss auch noch zu Hause. Ein Handtuch und Duschgel können Sie natürlich schon einige Wochen vor dem Geburtstermin einpacken. Aber Zahnbürste und Haarbürste können Sie auch bei Wehenbeginn noch immer aus dem Badezimmer holen. Wenn Sie genügend Wäsche zur Auswahl haben, können Sie natürlich eine Wechselhose und ein Shirt schon im achten Schwangerschaftsmonat einpacken. Wenn nicht, sind diese auch bei den ersten Geburtsanzeichen noch schnell in die Tasche getan. Und selbst wenn es wider Erwarten ganz schnell ins Krankenhaus gehen sollte. Dann greifen Sie nach Ihrer Handtasche mit den Dokumenten zu Ihrer Person und Schwangerschaft und zum Fotoapparat. Alles andere kann Ihr Partner holen, wenn Ihr Kind auf der Welt ist. Auch Männer sind fähig, im Schrank der Frau zu finden, was dieser fehlt. Meine Wünsche nach der Geburt beliefen sich auf einen warmen Pullover, da mir durch die Hormonumstellung abwechselnd warm und kalt war, und Traubensaft.

Eine fertig gepackte Kliniktasche Monate vor der möglichen Geburt und mit dem kompletten Inhalt diverser Checklisten ist meiner Meinung nach nur dann wichtig, wenn Sie ganz alleine die Geburt Ihres Kindes bestreiten und niemanden haben, der Ihnen möglicherweise fehlende Dinge bringen kann.

Und ist das Baby erst einmal geboren, gibt es unglaublich viele Dinge, die man noch brauchen kann. Bei www.baby-markt.de gibt es alles - und vor allem alles mit dem günstigstem Preis. Natürlich macht Baby shoppen auch vor der Geburt schon Spass. Stöbern auf baby-markt.de lohnt sich also immer.

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