Und nun das Problem

Mehrere 10.000 Tonnen des Plastiks gelangen jedes Jahr in die Umwelt, wodurch das Ökosystem vergiftet wird. Plastik ist Umweltverschmutzer Nummer 1 - selbst ein Tankerunglück und entsprechende Folgen sind weniger katastrophal.

Um die Flexibilität eines Kunststoffes zu gewährleisten, müssen jenem Material Zusatzstoffe beigesetzt werden. Dabei kommen u.a. Bisphenol A (BPA), welches Bestandteil von Armaturen, Computergehäusen und gar CDs ist sowie weiterhin die Phthalate als Beigabe für Kunststoffe, die weich und anschmiegsam werden sollen, zum Einsatz.

Und genau diese Zusatzstoffe sind Gift für den Körper, da dieses Beigefügte keine feste und dauerhafte Verbindung mit dem Produkt eingehen kann. Dadurch können die Zusatzstoffe schnell mit dem Organismus in Berührung kommen, was die Beeinflussung des Hormonhaushaltes sowie eine Minderung der Fruchtbarkeit zur Folge hat. Zudem stören sie die Entwicklung von Embryos sowie Kleinkindern und können ebenso Zellen zerstören bzw. verändern, wodurch Krebs ausgelöst wird. Aus diesem Grunde wurden seit 2005 beide erwähnten Stoffe als Beigabe für die Herstellung von Kinderspielzeug verboten.

Zu wenig Recycling

Sehr viel Kunststoff landet zudem im täglichen Hausmüll, weshalb es nicht recycelt wird. Selbst unter Licht- und Luftabschluss zerfällt das Plastik nicht in seine Grundbausteine, da es nicht wasserlöslich ist. Auch Mikroorganismen sind nicht in der Lage, das widerstandsfähige Material zu zersetzen. Die Folge ist, dass der Kunststoff während der Lagerung in Mülldeponien giftige Zusatzstoffe abgibt, die anschließend in den Boden sinken und somit ins Grundwasser gelangen.

Die komplette Entfernung giftiger Bestandteile können auch Recyclinganlagen nicht erfüllen. So werden vor allem bei zu geringen Verbrennungstemperaturen Benzole, Biphenyle und Kohlenmonoxid frei, die über Schornsteine in die Umwelt befördert werden. Weiterhin wird bei einem Verbrennungsprozess als Abfallprodukt Kohlen(stoff)dioxid (CO2) ausgestoßen, welches hauptverantwortlich für die globale Erwärmung ist.

Gefahr Plastiktüte

Jeder kennt sie und hat sie unzählige Male in der Hand gehabt – die Müll- und Einkaufstüten. Pro Jahr werden 500 Milliarden von ihnen produziert, doch leider werden sie in den meisten Fällen nicht weiter genutzt und landen entweder in den gewöhnlichen Abfall oder gelangen auf Umwegen in die freie Natur. Die Vergiftung des Bodens nimmt auch hier ihren Lauf.

In einigen Ländern wie Bangladesch verstopfen Plastiktüten ganze Siele, sodass Gefahr aufgrund von Überschwemmungen droht. Auch in anderen Breitengraden werden Probleme mit den knisternden Tüten festgestellt – Wildtiere sterben, weil diese die Kunststofferzeugnisse verzehren. Da nasse Tüten eine ideale Brutstätte für Malariamücken darstellen, kann es zu einem erhöhten Bestand dieser Tiere kommen, was wiederum eine enorme Gefahr bedeutet.

Müll im Meer

Am Meeresgrund der arktischen Gewässer befinden sich etwa 15 Millionen Stücke Plastikmüll, in der Nordsee sogar 150 Millionen. Tendenz steigend – ungefähr 500 Tonnen des Kunststoffmülls landen stündlich im Meer. Dies ist ein großes Problem, denn Tiere halten auch hier die bunten Plastikteile für Nahrung. Fische und andere Meeresbewohner vertilgen so Styroporkugeln, Zigarettenstummel oder Schraubverschlüsse. Der Magen eines gefundenen Albatrosses z.B. war vollständig gefüllt mit unzähligem Kleinzeug (Feuerzeuge, Bestandteile von Kugelschreibern etc.), was natürlich tödliche Folgen hatte.

Auf jedem Quadratkilometer der Weltmeere treiben etwa 18.000 einzelne Plastikstücke, wobei dies nur Mengen sind, die sich auf Größen beziehen, die über die Fläche eines DIN-A-5-Blattes hinausreichen. Von einem noch höheren Anteil schwimmenden Mülls ist also auszugehen.

Was getan werden kann

Nicht nur die Politik muss schnellstens Lösungen finden, die Erde vor Vermüllung zu schützen, sondern auch die Hersteller und Verwerter von Kunststoffen müssen sich Gedanken darüber machen, Möglichkeiten zu schaffen, wodurch Gefahren eingedämmt werden. Verantwortungsbewusst kann und sollte auch jeder Einzelne handeln, indem er möglichst auf Einkaufstüten verzichtet, diese andernfalls weiterhin verwendet oder mindestens eine ordnungsgemäße Mülltrennung vornimmt.

Herumliegender Plastikmüll ist nicht nur Gift für das Ökosystem, sondern führt auch zu einem hässlichen Landschaftsbild.

write-x, am 25.11.2013
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