Der Stoff aus dem Königinnen sind - ... die Ernährung macht’s

Nicht nur bei Menschen gilt: "du bist was du isst". Bei Bienen müsste der Spruch jedoch eher lauten: "du wirst, was du isst". Zu Beginn ihrer Entwickltung werden nämlich alle Larven mit dem wertvollen Saft gefüttert, aber nur die ersten drei Lebenstage lang. Sobald sie das dritte Larvenstadium erreicht haben, werden die normalen Arbeitsbienen auf Ernährung mit Honig und Pollen umgestellt. Nur die eine Larve, aus der eine Königin werden soll, wird weiterhin mit Gelée Royale gefüttert. Genetisch hätten alle Larven die Veranlagung zur Königin. Die angelegten Eizellen verkümmern jedoch, sobald die Ernährung der Larven umgestellt wird. Die Königin erhält den Königinnenfuttersaft  ihr Leben lang und erreicht ein für Bienen extrem hohes Alter von bis zu 4 Jahren. Normale Arbeitsbienen hingegen werden nur etwa 6 Wochen alt.

Für die Gewinnung von Gelée Royale müssen Imker zu einem Trick greifen. Dem Bienenvolk wird die Königin entfernt und es werden stattdessen präparierte Königinnenwaben eingesetzt. Diese werden nach 3 Tagen wieder gegen neue Waben ausgetauscht und so fort. Die Ausbeute in dennoch recht gering und der Stress für das Bienenvolk enorm groß. Das erklärt auch den hohen Preis von echtem Gelée Royale, das auch künstlich hergestellt werden kann.

Bild: www.pixelio.de

Was ist Gelée Royale

Gelée Royale ist eine weißliche, gelartige Masse, die eine Vielzahl an Inhaltsstoffen enthält. Die Bienen produzieren diesen Saft aus speziellen Drüsen im Oberkiefer. Gelée Royale besteht zum größten Teil aus Wasser und Zucker und enthält darüber hinaus noch Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine, Biotin, Folsäure, Spurenelemente, Hormone, Mineralstoffe, antibiotisch wirkende Substanzen und vielen weitere Inhaltsstoffen, die zum Teil noch nicht einmal erforscht sind.

Anwendungsgebiete von Gelée Royale

Als Nahrungsergänzungsmittel enthält der Königinnenfuttersaft alle Stoffe, die der Körper braucht, um neue Zellen zu bilden. Gelée Royale stimuliert das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an und entfaltet eine antibakterielle, fungizide und antivirale Wirkung. Es wird von Heilpraktikern unter anderem auch bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt, wobei wissenschaftliche Studien dazu weitgehend fehlen:

  • Diabetes
  • Arteriosklerose
  • Atemwegserkrankungen bis hin zu chronischen Lungenkrankheiten
  • Chronische Nierenunterfunktion
  • Halsentzündungen
  • Immunschwächen
  • Rheumatischer Arthritis
  • Hormonmangel und klimakterische Beschwerden

Gelée Royale ist auch in vielen Kosmetikprodukten enthalten. Es soll eine hautverjüngende Wirkung haben. Erwiesen ist, dass die Durchblutung angeregt wird. Das für kosmetische Zwecke verwendete Gelée Royale wird meist künstlich hergestellt.

Gelée Royale kann allergische Reaktionen auslösen

Bienenprodukte, im besonderen Propolis und Gelée Royale, werden vom Bundesinstitut für Risikobewertung kritisch betrachtet, da sie einige Substanzen enthalten, die allergische Reaktionen auslösen können. Besonders Gelée Royale wird als Substanz mit hohem allergenen Potenzial eingestuft: "Es ist davon auszugehen, dass Personen, die an Atopie (familiär auftretende Überempfindlichkeit von Haut u. Schleimhäuten gegenüber Stoffen aus der Umwelt) oder an Asthma leiden, ein erhöhtes Risiko für die Auslösung schwerer allergischer Reaktionen durch die Substanz tragen." Die Reaktionen können von Hautreaktionen, Schwellungen im Gesicht, Erbrechen und Durchfall bis zu Asthmaanfällen oder Blutdruckabfall, und im schlimmsten Fall durch einen anaphylaktischen Schock zum Tode führen.

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