warum die Bienen Propolis produzieren

Propolis dient den Bienen neben Bienenwachs als Baumaterial. Eigene Arbeitsbienen sammeln auf ihren Flügen Baumharze, die sie im Bienenstock noch mit Pollen und Drüsensekreten vermischen. Es entsteht eine harzige Masse, weswegen Propolis auch als Kittharz bezeichnet wird. Dieses Kittharz dient den Bienen gleich mehrfach. Zum einen verwenden es die Baumeister um kleine Ritzen und Löcher abzudichten, zum anderen werden totgestochene Eindringlinge in den Bienenstock, die für einen Abtransport zu groß sind, damit mumifiziert. Auch die Alten Ägypter nutzten Propolis für die Mumifizierung ihrer Pharaonen.

In einem Bienenstock, in dem bis zu 60.000 Individuen auf kleinstem Raum leben, wäre die Ausbreitung von Krankheiten verheerend. Deshalb verwenden die Bienen Propolis im Eingang zum Stock auch als Desinfektionsmittel. Die Bienen müssen eine Art Fussmatte aus Propolis passieren. Die Gewinnung von Propollis ist für die Imker eine aufwendige Arbeit. Es darf auch nie alles Kittharz aus dem Stock entfernt werden, da das Bienenvolk Infektionen sonst schutzlos ausgeliefert wäre. Pro Bienenstock lassen sich in etwa nur 100 bis 150 Gramm Propolis pro Jahr gewinnen.

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Zusammensetzung und Inhaltsstoffe von Propolis

Propolis ist nur zum Teil ein Bienenprodukt. Die Grundlage bilden verschiedene Baumharze, die mit Pollen und Sekreten der Bienen vermischt werden. Auf diese Weise entsteht eine einzigartige Mischung aus über 250 chemisch nachweisbaren Inhaltstoffen. Die genaue Zusammensetzung kann von Bienenvolk zu Bienenvolk und je nach Sammelregion varieren. Zu den Inhaltstoffen zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Flavonoide und verschiedene Säuren, von denen wir die Acetylsalicylsäure auch in Aspirin finden.

Anwendungsgebiete für Propolis

Propolis wirkt wie ein Antibiotikum, also antibakteriell. Es hat darüber hinaus aber auch antivirale und fungizide Wirkungen. Zusätzlich ist es schmerzlindernd, entzündungshemmend, wundheilend und immunstimulierend. Vorbeugend gegen Schnupfen und Grippe und bei aktuen Entzündungen des Hals-, Nasenbereiches hat sich Propolis bewährt. Den Inhaltstoffen wird auch eine antidepressive Wirkung zugeschrieben. Auch soll Propolis bei Fieberblasen, einigen Ekzemen sowie bei Hämmorrhoiden helfen. In der Schmerztherapie kann es bei Arthrose und Halsschmerzen eingesetzt werden.

Propolis ist in vielen Anwendungsformen erhältlich. Mittlerweile gibt es Bonbons, die besonders bei Halsweh zu empfehlen sind, Zahncremen gegen Zahnfleischentzündungen, Salben und Cremen für Wunden und Ekzeme, sowie Tinkturen auf alkoholilscher Basis. Propolis ist auch in kosmetischen Produkten zur Hautpflege und in Lippenbalsam enthalten. Vorsicht: Propolistinkturen oder Salben können schwer entfernbare  Flecken auf der Kleidung hinterlassen.

Hinweis

vor der ersten Verwendung ist es empfehlenswert Propolis vorsichtig und in geringer Dosierung zu testen, da es gelegentlich eine starke allergische Reaktion auslösen kann. Wenn Sie auf Bienenstiche allergisch reagieren, sollten Sie Propolis unter keinen Umständen verwenden. Vor allem die Kaffeesäureester werden vom Bundesinstitut für Risikobewertung als allergen eingestuft.

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