Geschichte der Kosmetik
Kosmetik ist kein Ergebnis des Wohlstandes, sondern sie hat eine lange Geschichte. Die Spuren der kosmetischen Historie führen zurück in die Steinzeit.Kosmetik und ihre Geschichte - Wie alles begann
An einem Tag in der Steinzeit blickte die Frau in den Wasserspiegel und sah ihr krauses, struppiges Haar. Sie verspürte den Wunsch, es zu glätten. Die ersten Knochenkämme betraten das Weltgeschehen. Waschen und Frisieren waren kleine Schritte der anfänglichen einfachen Körperpflege. Die Verbesserung durch Bäder, Massagen und Packungen führten schließlich zur gezielten Kosmetik.
Die Entwicklung der Kosmetik ist sieben Jahrtausende durch den Totenkult der Ägypter nachzuweisen.
Etwa 3500 Jahre v. Chr. glaubten die Menschen schon an ein Weiterleben nach dem Tode. Sie balsamierten ihre Leichen ein, damit die Seele ihren Körper behält.
An Pflegeprodukten benutzte man bereits Olivenöl, süßes Mandelöl, Wollwachs und Honig. Gesichtspackungen aus Kieselerde, Kleie, Hefe, Milch, Honig und Ölen verschönerten weibliche Gesichter.
Von Ägypten drang die Kosmetik in andere Mittelmeerländer, besonders nach Griechenland. Hippokrates, griechischer Arzt und Begründer der klassischen Medizin, verfasste kosmetische Rezepte. Damit verknüpfte er Medizin und Kosmetik.
Den Etruskern, die 800 v. Chr. aus Kleinasien nach Italien einwanderten, war Kosmetik auch schon nicht mehr fremd. Ihre Gewänder waren in feinste Plisseefalten gelegt, die Haare gelockt, Finger- und Fußnägel lackiert. Die tägliche Rasur des Mannes war selbstverständlich und der Zahnersatz bekannt.
Die Lebensart der Etrusker glitt auf das römische Staatswesen über. Nachdem Griechenland römische Provinz wurde, übernahm und verfeinerte Rom den Geist der Körperpflege.
Kosmetik und ihre Geschichte im Mittelalter
Im Mittelalter entdeckte man das Gesichtsdampfbad. Es wurden zu gleichen Teilen Lindenblüten, Fenchel, Rosmarin oder Salbei in kochendes Wasser gegeben und die Gesichtshaut wurde bedampft. Die Kräuterkosmetik fand ihre Verbreitung insbesondere durch die Araber.
Die religiöse Einstellung des Christentums führte dann im Mittelalter zur Vernachlässigung der Körperpflege.
Zu Beginn des Mittelalters hatte man Badestuben in Privathäusern. Später beschränkte man sich auf öffentliche Badestuben. Man träumte bereits im Mittelalter davon, den gealterten Körper wieder zu verjüngen.
Ein neuer Beruf wurde geboren, der Bader. Zu seinen Aufgaben zählten:
- frisieren
- rasieren
- massieren
- baden
- Zähne ausreißen
- Zerrungen mit Kräuteraufgüssen behandeln
- Furunkel schneiden
In Badestuben badeten Männer und Frauen gemeinsam, es wurde kein Anstoß daran genommen.
Die Kreuzzüge brachten erneute veränderte Lebensweise mit sich. Aus dem Orient kamen kostbare Kleiderstoffe wie Seiden und Brokate, Gewürze, Duftstoffe, Edelsteine und Geschmeide. Die Menschen strebten danach, den Körper gesund, fit und schön zu erhalten.
Kosmetik und ihre Geschichte - Barock bis heute -
Das 17. Jahrhundert, die Zeit des Barocks, machte sich auch als "Zeit der Perücke" einen Namen. Die Haut wurde unter einer dicken Puderschicht aus Reismehl oder Weizenmehl verborgen. Leuchtend rote Bäckchen wurden geschminkt um blühendes Aussehen vorzutäuschen, und der Mund wurde tiefrot angemalt. Das Outfit erhielt mit kräftig dunklen Augenbrauen die Vollendung de barocken Maskerade.
Im 18. Jahrhundert waren zartrosa Wangen mit einem kleinen, üppig, rot geschminkten Mund der Megatrend. Es galt, jugendliches Aussehen zu unterstreichen.
Mit der französischen Revolution gingen die Mode- und Kosmetikgesetze zu Bruch. Es entstand Mode ohne Zwang. Übermäßiges Pudern und Schminken wurde verpönt und zum Leidwesen der Gesundheit die Hygiene.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blickte man wieder verstärkter in Richtung Mode und Kosmetik. Das Baden wurde erneut zur Hygiene eingesetzt. Keine "anständige Dame" trug Rouge, Puder oder Lippenstift.
Nach dem 1. Weltkrieg trat die Kosmetik ihren Siegeszug an. Der Herrenschnitt wurde modern, Augenbrauen wurden schmal gezupft und Lidschatten benutzt.
Die Stunde der ersten Kosmetikinstitute war gekommen.
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Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe
(Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)