Gesund und clever essen nach dem Alkoholentzug
Bei der Alkoholkrankheit wird die Ernährung häufig vernachlässigt - wie können die Speicher wieder aufgefüllt werden?Nährstoffe und Defizite
Alkoholismus zieht gesundheitliche Probleme nach sich, die zum Teil auch den Ernährungszustand betreffen. Wissenschaftlich nachgewiesene positive Gesundheitswirkungen sind unter anderem:
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ein geringeres Risiko für koronare Herzerkrankungen.
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ein niedriger Blutzuckerspiegel.
Negative Wirkungen des übermäßigen Alkoholkonsums::
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verstärkt Gichtanfälle,
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begünstigt Bauchspeicheldrüsenentzündungen,
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Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle,
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erhöht das Krebsrisiko,
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führt zu Leberschäden bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs,
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führt zu Bluthochdruck und Übergewicht.
Weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen wirken sich speziell auf den Ernährungszustand aus. So kommt es dazu, dass die Speicherung fettlöslicher Vitamine im Körper und auch die Verarbeitung von Eiweißen eingeschränkt werden. Größere Mengen Alkohol rufen außerdem ein Sättigungsgefühl hervor, so dass der Appetit sinkt und es in der Folge zu Mangelerscheinungen verschiedenster Art kommen kann.
Mit einer ausgewogenen Ernährungsweise können durch Alkoholismus entstehende Ernährungsdefizite ausgeglichen und Folgeerkrankungen vorgebeugt werden. Ein Mangel an
- Vitamin B12 oder auch
- Thiaminmangel (B1)
führt beispielsweise zu
- Nervenschäden,
- Gedächtnisproblemen und
- Orientierungsschwierigkeiten.
Mithilfe dieser Nährstoffe können der Alkohol zügig abgebaut und Fett abtransportiert werden. Deshalb ist es notwendig, den Körper mit ausreichend eiweiß- und zinkreichen Lebensmitteln zu versorgen.
Vitamine, Vitamine, Vitamine (Bild: Cindy Maréchal)
Das braucht die Leber
Bei einer bereits entzündeten Leber ist es ratsam, die Ernährungsweise möglichst
- fettarm zu gestalten und
den Ballaststoffanteil durch Vollkornprodukte (Brot, Nudeln) zu erhöhen.
Im Allgemeinen benötigt eine beanspruchte Leber vor allem
- viel Eiweiß (fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch und Fisch)
- mehrfach ungesättigte Fettsäuren (hochwertige Öle, Nüsse und Samen)
- die Vitamine A, C und E sowie
- Thiamin (B1) und Zink
Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin. Der Körper benötigt es, um die Nährstoffe, speziell die Kohlenhydrate, aus unserer Nahrung zu verstoffwechseln und in Energie umzuwandeln. Vitamin B1 unterstützt zudem unterschiedliche Nervenfunktionen. Es findet sich vor allem in folgenden Lebensmitteln:
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Vollkornprodukte: z.B. Müsli mit Haferflocken. (B1 steckt bevorzugt in den Randschichten von Getreide)
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Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen
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Viel B1 liefert Schweinefleisch,
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Fische mit Vitamin-B1-Gehalt sind Scholle, Lachs
- Walnüsse
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Gemüse: z.B. Kartoffeln, Spargel, Brokkoli.
Zink ist vor allem in
- Pflanzenöl,
- Eiern,
- Vollkornprodukten sowie in
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Fleisch (vorzugsweise Hähnchen und Kalbsleber)
enthalten.
Das braucht der Körper
Insgesamt ist es wichtig, den Körper und vor allem das Immunsystem zu stärken. Auch dies ist durch eine abwechslungsreiche, überwiegend pflanzliche Kost mit hohem Rohkost- und Vollkornanteil möglich. Wer zudem regelmäßig Nüsse, Kerne und Samen auf seinem Teller hat und auch Sprossen und Keimlinge verzehrt, kann vielen Zivilisationskrankheiten vorbeugen, indem er seinen Körper mit wichtigen Nährstoffen in ausreichenden Mengen versorgt.