Zimmerpflanzen und Raumklima

Die Luft in Innenräumen ist oftmals stärker als die Außenluft belastet. Den meisten Menschen ist das nicht bewußt. Dafür gibt es vier Hauptursachen.

  • energetisch isolierte Wände, Fenster und Türen
  • der Einbau überwiegend synthetischer Materialien
  • ein geringer Luftaustausch in den Wintermonaten
  • menschliche Ausdünstungen 

 

Zusätzlich kommt es während der Heizperiode noch zu einer geringen Luftfeuchtigkeit. Als Folge trocknen die Schleimhäute aus. Das macht den Bewohner anfällig für Atemwegserkrankungen. Insbesondere Viren haben so ein leichtes Spiel in den menschlichen Organismus einzudringen. 

Der Einsatz geeigneter Zimmerpflanzen kann diesen Zustand verbessern. Diese haben feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, sorgen somit für eine höhere Luftfeuchtigkeit und filtern Schadstoffe. Zimmerpflanzen haben zudem einen entspannenden Charakter, sie senken den Blutdruck und die Pulsfrequenz. Außerdem sorgen diese für eine regelmäßige Atmung. 

Sauerstoffwunder "Pflanze"

Pflanzen gelten als ein Wunder der Natur. Über die Wurzel nehmen diese Wasser auf, durch Spaltöffnungen in den Blättern erfolgt die Kohlendioxidaufnahme. Mit Hilfe des Chloroprhylls wird die Strahlungsenergie der Sonne aufgefangen. Auf diesem Weg produziert die Pflanze Zucker und Stärke, die sie überwiegend für energetische Zwecke benötigt. Sauerstoff ist hierbei ein Nebenprodukt, das durch die Spaltöffnungen in die Atmosphäre abgegeben wird. Nachts, also ohne Einfluß des Sonnenlichts, ist es umgekehrt. Dabei wird Sauerstoff aufgenommen, Wasser und Kohlendioxid werden abgegeben.

Als die wohl größten Lungen der Erde gelten die Regenwälder in Amazonien, Afrika und Zentralasien. Hier werden tagsüber gigantische Mengen an Sauerstoff produziert. Diesen benötigen die meisten Lebewesen zum Atmen, unter anderem wir Menschen. Es dürfte jedem bewußt sein, diese Wälder zu schützen und nicht wirtschaftlichen Interessen zu opfern. Im Kleinen findet dieser Prozeß in einem mit Zimmerpflanzen ausgestattenen Raum statt. Auch hier wird mit Hilfe dieser Pflanzen tagsüber Sauerstoff erzeugt. 

Einige Arten weichen allerdings von dieser Taktik ab, dazu mehr im weiteren Verlauf des Artikels!

Beispiele "gesunder" Zimmerpflanzen

Wichtig ist eine gut überlegte Auswahl an Pflanzen. Dafür sind Kenntnisse von Licht, Temperatur und Wasserbedarf erforderlich. Nur so können Zimmerpflanzen ihre optimale Wirkung entfalten. Berücksichtigen sollte man auch die psychologische Wirkung, dass heißt, die Pflanze sollte dem jeweiligen Betrachter gefallen.

Vitale und großblättrige Arten haben gute Reinigungs- und Befeuchtungsleistungen. Bananen, Zyperngras und Papyrus können die Luftfeuchtigkeit um einiges erhöhen, da diese den größten Teil des aufgenommen Wassers wieder abgeben können. Bei zu hoher Feuchtigkeit verläuft dieser Prozeß in die umgekehrte Richtung, dass heißt, die Pflanze nimmt die Feuchtigkeit wieder auf.

Drachenbaum und Birkenfeige sind in der Lage Schadstoffe wie Kohlenmonoxid und Formaldehyd zu filtern und abzubauen,  Bogenhanf und der Kolbenfaden leisten bei Zigarettenrauch und Autoabgasen, die zum Beispiel an vielbefahrenen Straßen in die Wohnung eindringen, gute Dienste.

Efeu, Einblatt und Schwertfarn filtern Schadstoffe aus dem Mobiliar, Farben und Bodenbelägen. Dabei steht das bereits erwähnte Formaldehyd an erster Stelle, ein Gift, das in vielen Innenräumen in hoher Konzentration vorkommt.

Farne eignen sich gut für Feuchtbereiche in der Wohnung. Diese haben ihren Lieblingsplatz im Badezimmer.

Im Schlafzimmer sollten Pflanzen, die nachts Kohlendioxid aufnehmen und Sauerstoff abgeben, aufgestellt werden. Dazu gehören unter anderem die Echte Aloe und einige Bromelienarten

Buntnessel - trägt zu einem gesunden Raumklima bei

Schimmel und Allergene

Der Einsatz von Zimmerpflanzen kann einige Probleme nach sich ziehen. Diese sollten unbedingt beachtet werden! Einige Arten können Allergene verbreiten. So kann die Birkenfeige Ficus benjamina Juckreiz, Schnupfen oder eine Bindehautentzündung auslösen. Pollenallergiker sollten keine blühenden Pflanzen aufstellen. Gewächse mit einem stark duftenden Charakter können bei empfindlichen Personen zu Kopfschmerzen und Schwindel führen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Jasmin. Staunässe im Pflanztopf kann zu Schimmelbildung führen. Deren Sporen gelten als gesundheitsschädlich. Das Gießverhalten sollte in diesem Fall optimiert werden, schlechte Blumenerde ist durch frischen Boden zu ersetzen. Wichtig ist im weiteren regelmäßiges Stoß-Lüften. Hierbei werden die Fenster mehrmals täglich für wenige Minuten weit geöffnet. Nur so ist ein weitgehend kompletter Luftaustausch gewährleistet.

Fazit

Der Einsatz geeigneter Zimmerpflanzen kann erheblich zu einer Verbesserung der Innenraumluft beitragen. Werden Parameter wie Licht, Temperatur und Wasserverhältnisse beachtet, können diese Schadstoffe wie Formaldehyd und Kohlendioxid eliminieren. Außerdem kann auf diesem Weg die Luftfeuchtigkeit erhöht werden.

 Bei Auswahl bestimmter Pflanzen sollten allerdings  gewisse Risiken bedacht werden. So können einige Arten Allergien auslösen, andere Gewächse tragen bei falscher Pflege zur Schimmelbildung bei.

Last not least überwiegen freilich die Vorteile. Zimmerpflanzen schaffen in der Regel nicht nur ein besseres Klima - dieses ist hinsichtlich unserer energiesparenden Bauweise und dem überwiegendem Aufenthalt in geschlossenen Räumen - von großer Wichtigkeit.

 Zimmerpflanzen tragen ebenfalls zum Wohlbefinden und Entspannung des Menschen bei. Das ist in unserer stressgeplagten Gesellschaft von großer Bedeutung.   

Ashlie, am 03.12.2012
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