Gewalt in der Familie
Gewalt in der Familie nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr zu. Warum lösen sich die Betroffenen nicht aus dem Martyrium?Frauen als Opfer von Gewalt - Ab wann spricht man von gewalttätigem Vorgehen?
In jeder Beziehung gibt es Auseinadersetzungen, Streit. Doch es gibt einen Unterschied zwischen normalen Disputen und nicht zu akzeptierender Gewalt. Doch wann beginnt ein solches Martyrium? Beginnt es schon bei Beleidigungen? Oder spricht man erst von Gewalt, wenn es sich um körperliche Angriffe handelt?
Auch Beleidigungen gehören schon zu einer Art Gewalt, die man sich auf keinen Fall bieten lassen soll. Geht es dann mit Schikanen, gleich welcher Art, weiter, muss man sich zur Wehr setzen. Denn einmal geduldetes Gewaltverhalten zieht immer eine nächste Gewalt nach sich. Die Hemmschwelle sinkt ganz einfach ab. Derjenige, der Gewalt ausüben will, bekommt keine Grenzen gesetzt und "arbeitet" sich immer weiter vor.
Das schwache Geschlecht als Opfer - Sind es immer nur Frauen, die Gewaltopfer sind?
Das sich Täter immer nur an Schwächeren vergreifen, ist zur Genüge bekannt. Doch in den letzten Jahren hat sich auch das gewandelt. Waren es früher immer nur Frauen, so gibt es heute in zunehmendem Maße auch Männer, die Opfer von gewalttätigen Frauen werden. Die berechtigte Frage lautet hier nach dem Warum. Unsere Gesellschaft unterliegt einem Wandel. Frauen sind in nicht unerheblichem Maß heute die Ernährer der Familie. Der Mann rutscht dann in die Rolle, die ehemals der Frau zugedacht war. Er ist der Hausmann, Erzieher. Er verliert in den Augen seiner Frau möglicherweise das Recht als Mann geachtet zu werden.
Ursachen für Gewalt - Unfähigkeit Probleme zu lösen
Immer wieder stellt sich bei den Opfern die Frage, was sie falsch gemacht haben, dass sie diese Gewalt erleben und erdulden müssen. Gewalt ist immer ein Zeichen auch der Hilflosigkeit der Aggressoren. Sie sind nicht in der Lage, Probleme mit einer soliden verbalen Auseinandersetzung zu klären. Meist liegt die Ursache dafür bereits in ihrer eigenen Kindheit. Sie haben selbst nur oder sehr häufig Gewalt erlebt, entweder gegen ein Elternteil oder gegen sich selbst. Diese Erkenntnis soll aber keineswegs das Verhalten entschuldigen, sonder soll vielmehr daruf abzielen, dass gerade die Täter selbst sich ihr Verhalten vor Augen führen sollen. Nur mit der Ehrlichkeit zu sich selbst können sie auch gegen dieses unangebrachte Verhalten vorgehen.
Kampf gegen häusliche Gewalt - Möglichkeiten für Täter und Opfer
In erster Linie müssen sich Opfer von häuslicher Gewalt dazu durchringen, die Täter öffentlich zu machen. Es hilft nichts, die Reue des Täters als Entschuldigung anzunehmen. Jedes Opfer muss eine Gewalttat zur Anzeige bringen. Der Täter muss mit seiner Tat konfrontiert werden, muss dafür bestraft werden. Häufig sind jedoch die Scham und die Angst vor der Öffentlichkeit und weiteren Attacken größer als der Mut. Wichtig an dieser Stelle sind gute Freunde oder Familienmitglieder, die das Opfer bestärken.
Doch nicht nur das Opfer muss etwas gegen die Gewalt tun. Auch der Täter selbst ist sich gegenüber verpflichtet, seine Ausbrüche einzudämmen. Voraussetzung dafür ist, dass er oder auch sie sich dieses Vorgehen gegen andere eingesteht. Meist suchen diese Täter jedoch nach Möglichkeiten, dem Opfer ein schlechtes Gewissen einzureden, um die Tat zu rechtfertigen. Therapien für Opfer und Täter sind notwendig um wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Gerade die Opfer leiden oft im Stillen. Nur eine Auseinandersetzung mit dem Geschehen kann für beide von Nachhaltigkeit geprägt sein.
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(Wer gute Beziehungen möchte, sollte "Giraffensprache" sprechen: Gew...)