Firmengründer Julius Maggi und sein soziales Engagement

Julius MaggiDer Schweizer Mühlenbesitzer Julius Maggi hat die bekannte Würze erfunden, die immerhin seit knapp 130 Jahren über die Ladentheke wandert, seit einigen Jahren übers Band an der Supermarktkasse. Aber Flüssigwürze ist nicht alles, was der Konzern herstellt: Rund 300 verschiedene Produkte umfasst das Sortiment der Maggi GmbH, inzwischen ein Tochterunternehmen des weltgrößten Konsumgüter- Herstellers Nestlé, der wegen seiner rigiden Unternehmenspolitik, dem Vorwurf der Umweltzerstörung und Ausbeutung von Entwicklungsländern schon oft in die Schlagzeilen geraten ist.

Der Erfinder der Würze allerdings hatte ein soziales Herz. Er war ein Unternehmer, der Verantwortung für seine Mitarbeiter trug und um ihr Wohlergehen und ihre soziale Absicherung bemüht war. Zur damaligen Zeit hat er als einer der ersten Firmenchefs eine Betriebskantine eingerichtet, eine Krankenversorgung für die Beschäftigten organisiert und Arbeitnehmervertretungen gefördert. Maggi war ein Begriff für soziales Bewusstsein.

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Das Geschmacksgeheimnis des beliebten Würzmittels

Auch Köche ohne jeglichen Stern lassen die Mundwinkel nach unten fallen, wenn die Rede von Maggi-Würze ist, denn die Mixtur aus pflanzlichen Ingredienzien hat wenig mit der kreativen Würzkunst zu tun. Den Erfinder stört das nicht mehr, denn er ist seit mehr 100 Jahren tot. Die Maggi GmbH als Tochter von Nestlé lässt das auch kalt, denn allein in Deutschland wandern 19 Millionen Fläschchen mit der Flüssigwüzre über den Ladentisch oder über das Kassenband in den Supermärkten. Im Stammwerk in Singen werden jährlich 11.000 Tonnen der Würzflüssigkeit hergestellt. Zwar ist das Rezept streng geheim, dennoch bieten andere Hersteller Flüssigwürze an, die es mit Maggi durchaus aufnehmen kann. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich teilweise um original Würze aus Singen handelt, die für Lebensmittelketten in mit anderen Etiketten versehenen Flaschen gefüllt wurde und als Eigenmarke verkauft wird. Julius Maggi hatte die Würze ursprünglich in seiner Mühle im schweizerischen Kempttal bei Winterthur produziert und unter dem Namen "Bouillon Extract" vertrieben. Später wurde dann "Maggi's Suppenwürze" daraus.

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Spezialitäten von Maggi (Bild: Firmin Etienne Bouisset)

Die „Maggianer" im Stammwerk Singen

Julius Maggi hatte einen Hit gelandet, so dass die gesamte Herstellung nach Singen verlegt wurde. Obwohl die GmbH unter das Dach von Nesté schlüpfte, werden auch heute noch etliche Erzeugnisse aus der Maggi-Pallette in Singen produziert. "Aber für den Brauprozess der guten alten Würzsauce haben wir weiterhin eine eigenständige Produktionsstätte", sagt der Leiter des Singener Werkes, Wilfried Trah (Quelle: Welt online). So wie die Opel-Arbeiter sich selbst "Opelaner" nennen, werden in Singen die Mitarbeiter als "Maggianer" bezeichnet. Am 8. Juni 2011 war der 125. Geburtstag der Kult-Würze Maggi. Opel ist 150 Jahre alt und begann 1862 mit einer Werkstatt für Nähmaschinen. Die Automarke unter dem US-Konzern General Motors ist allerdings ins Wanken geraten, in der Singener Würzmittleproduktion ist von Krise nichts zu spüren.

Krimifreundin, am 27.07.2013
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Bildquelle:
Droemer-Verlag ("Wunder muss man selber machen" von Sina Trinkwalder - mehr als ein...)

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