Group of nurses, Base Hospital #45 (Bild: The Library of Virginia / Flickr)

Als die vier Krankenschwestern 1989 in Haft genommen werden, kommt ein Verbrechen ans Tageslicht, das, auf Grund der Zeitspanne in der es verübt wurde und der immensen Opferanzahl die Aufmerksamkeit internationaler Medien auf sich zog und es in die Berichterstattung der New York Times schaffte.Die Angeklagten hatten über vier Jahre hinweg Patienten mittels Insulininjektionen, Verabreichung von Rohypnol und durch eine subtile Form von Ertränken ums Leben gebracht. Um die 50 Fälle von Tötung konnten nachgewiesen werden. Die Anklage ging jedoch von mindestens 200 Fällen aus. Der Versuch der Täterinnen die Delikte als Sterbehilfe und Gnadenakt zu rechtfertigen wurden von der Staatsanwaltschaft nur in einigen Fällen für bare Münze genommen. Die Hauptangeklagten Wagner und Leidolf wurden zu einer lebenslangen Haftstrafe, die Mitangeklagten Meyer und Gruber zu jeweils 15 und 20 Jahren Strafvollzug verurteilt. Die Lainzer Serienmorde wurde im November 2011 von dem österreichische Filmemacher Peter Kern unter dem Titel " Die Mörderschwestern " künstlerisch umgesetzt, erzielte jedoch nur mäßige Kritiken.Der Fall Elfriede BlauensteinerUngefähr ein Jahrzehnt später erschütterte der Fall Elfriede Blauensteiner die österreichische Öffentlichkeit und erregte wie die Mordserie in Lainz international mediale Aufmerksamkeit. Der Boulevard titelte reißerisch " Die Schwarze Witwe" und " Die Mörder Oma".

Elfriede Blauensteiner hatte mittels Inseraten nach alleinstehenden, betagten und pflegebedürftigen Herren gesucht und diese auch gefunden. 1997 wurde Blauensteiner zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes an Alois P. verurteilt. Die Angeklagte hat dem damals 77-Jährigen durch die Verabreichung eines Cocktails aus einem blutzuckersenkenden Medikament und einem Antidepressivum handlungsunfähig gemacht und infolge erfrieren lassen. 2001 kam es zu zwei weiteren Verurteilungen wegen Mordes. Die Anklage ging allerdings von mindestens sechs Morden aus, die jedoch nicht nachgewiesen werden konnten. Die medizinischen Gutachter sprachen ihr ein hohes Maß an sozialer Intelligenz und die daraus resultierende Fähigkeit auf die Opfer manipulativ einzuwirken zu.
Der Vorwurf der Testament- und Dokumentenfälschung wurde aus Mangel aus Beweisen nicht verhandelt. Es wurde jeoch davon ausgegangen, daß sich Blauensteiner dadurch ein Vermögen von rund einer Million Euro angeignet hatte.Signifikant für den Fall Blauensteiner, die bis zu ihrem Tode 2003 ihre Unschuld beteuerte, war die Inszenierung ihrer Selbst während des Prozeßes. Selbsbewußt, ihre Unschuld demonstrativ mit einem Kruzifix unterstreichend, scherzte sie mitunter mit Richter und Staatsanwalt um sie kurz danach zu maßregeln. Im Nachhinein sprach man von einer Entgleisung der Justiz. Blauensteiner hatte den Gerichtssaal als Bühne istrumentalisiert und der Star dieser Bühne war sie selbst.Sie starb 2003 in der Haftanstalt Schwarzau an einem Gehirntumor im Alter von 72 Jahren.Quellen: zeit.de: Die rüstige Witwe BlauensteinerThe New York Times: Killing of 49 Patients By 4 Nurses

Quellen: zeit.de: Die rüstige Witwe Blauensteiner, The New York Times: Killing of 49 Patients By 4 Nurses

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