Woher kommt Globish?

Der französische Ingenieur Nerrière stellte bei seinen beruflichen, vornehmlich asiatischen Auslandsaufenthalten vermehrt fest, dass Nicht-Muttersprachler bei internationalen Konferenzen sehr gut in einem stark vereinfachten Englisch kommunizierten, das sehr gut funktionierte und für perfekte Geschäftsabwicklungen sorgte. Es erstaunte ihn selbst, dass es britischen bzw. amerikanischen Unternehmen mit perfektem Englisch schwerer fiel z.B. mit Asiaten Geschäfte abzuwickeln als Nicht-Muttersprachler, z.B. Südamerikaner. Er stellte fest, dass ein perfektes Englisch innerhalb englischer Gesellschaften zwar wunderbar ist, nur im Austausch der Kulturen sei ein "entkoffeiniertes" Englisch, wie er es wörtlich nannte, viel erfolgreicher.

Auf niedrigem Sprachniveau läuft die Abwicklung von Geschäften also besser als mit genormten Floskeln? Ja, denn geschätzt wird der kleinste gemeinsame Nenner und bei dem Versuch perfektes Englisch zu sprechen kommt es oft genug bei Abschluss von Verträgen zu teuren Missverständnissen.

Für Ihren Einstieg in Globish
Globish: Die neue Weltsprache?Globish the World Over
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Wodurch zeichnet sich Globish aus?

  • Globish ist eine konstruierte Sprache und wird durch Vereinbarung erweitert.
  • Es enthält keine idiomatischen Redewendungen (also genau das, was Nicht-Muttersprachlern beim Erlernen einer Fremdsprache so schwer fällt.
  • Es besteht aus einer Teilmenge von 1500 Wörtern, die einfach zu schreiben und zu sprechen sind. Diese Wörter werden in einem von Nerriere publizierten Lehrbuch vorgestellt. Nur zum Vergleich, das Oxford English Dictionary enthält 615.000 Wörter.
  • Globish ist kein Primitiv-Englisch sondern eignet sich auch zum Verfassen von technischen Handbüchern, zur Korrespondenz und zur Gesprächführung.
  • Globish übernimmt internationale Wörter (z.B. police, pizza) und Fachtermini.
  • Globish basiert auf den Grundlagen der englischen Grammatik, allerdings stark vereinfach, keine doppelten Verneinungen, keine Doppeldeutigkeiten, keine Metaphern, sachbezogen.
  • In Globish kommt kein Passiv vor. Es wird klar, wer etwas tut. Im schriflichen Globish darf jeder einzelne Satz aus nicht mehr als 15 Wörtern bestehen.
  • Jeder darf Globish mit seinem lokalen Akzent sprechen, was beim Austausch von Nicht-Muttersprachlern meist sowieso unvermeidbar ist. Allerdings muss beim Erlernen der 1500 Vokabel die richtige Silbenbetonung mitgelernt werden.

Machen Sie sich selbst ein Bild

Auf der Website www.globish.com können Sie sich selbst einen Eindruck dieser neuen Sprache verschaffen. Hier werden Globish-Kurse und Lernmaterial angeboten.

Außerdem enthält die Seite unter der Menüoption Globish Words eine Funktionalität, die es ermöglicht, einen englischen Text per Copy & Paste einzugeben und scannen zu lassen. Nicht-Globish-Wörter werden dann farblich hervorgehoben.

Was meinen Sie?

Haben wir es hier nur mit einem vorübergehenden Phänomen zu tun oder wird sich Globish weiter als "Dritter Weg" etablieren? Sollte Globish in Schulen gelehrt werden, vielleicht sogar bevor die englische Sprache mit all ihren Finessen gelehrt wird? Oder braucht die Gesellschaft vielleicht doch kein Globish, weil jeder so gut er kann mit Englisch herumhantiert? Es wäre interessant, Ihre Meinung zu dem Thema zu hören.

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