Über die Entdeckung des Great Barrier Reef

Es war der englische Forscher Captain James Cook, welcher durch Zufall das Riff entdeckte. Es geschah am 19. April 1770, an dem Cook zum ersten Mal das später Australien genannte Land erblickte. Er beschloss zunächst nordwärts die Küste entlang zu segeln. Bald bemerkte er, dass er durch so ruhiges, seichtes Wasser kreuzte, wie man es zwischen einem Riff und der Küste findet. Die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen reichten nicht aus und die Endeavour lief voll auf das Korallenriff auf.

 

In Cooks Aufzeichnungen findet sich folgender Eintrag: "Ein Riff wie das hier bezeichnete ist in Europa weitgehend unbekannt … es ist eine Mauer aus Korallensteinen, die fast senkrecht aus dem unergründlichen Ozean aufragt … die hohen Wellen des riesigen Ozeans treffen hier mit Gewalt auf ein so plötzliches Hindernis, und es bildete sich eine überaus schreckliche, berghohe Brandung … vor allem wenn, wie in unserem Fall, der Passat direkt darauf bläst."   

 

Einen Ausweg aus dem Korallen-Labyrinth zu finden, war eine schwere Aufgabe. Erst beim heutigen Cape Melville gelangte das Schiff wieder aufs offene Meer. Schließlich entdeckte Cook ein sicheres Lagunengewässer.  

 

Great Barrier Reef, Queensland, Australia (Bild: Danielle Gali)

Das Erscheinungsbild des Great Barrier Reef

Eine breite Kalksteinbank ragt an der Küste von Queensland in den Pazifik. Das Salzwasser dort ist klar und gut mit Sauerstoff versorgt, sodass es eine ideale Brutstätte für eine Vielzahl von Steinkorallen ist. Diese Tiere siedeln nur da, wo die Wassertemperatur nie unter 20°C sinkt, auch nicht im Winter. Die Steinkorallen sind verwandt mit den Seeanemonen und haben einen Durchmesser von etwa fünf Millimetern. Um ihr weißes Kalkskelett sitzt ein rindenförmiger, bunter und lebender Körper.

 

Korallen stellen an ihre Umgebung hohe Ansprüche. Trotzdem ist das Great Barrier Reef 2010 Kilometer lang und im Süden rund 320 Kilometer breit. Insgesamt umfasst der Riffkomplex ein 259000 km² großes Gebiet. Neunzig Prozent des Riffes liegen unter Wasser. Aus dem klaren Blau des Meeres ragen zwar nur einzelne Inselgruppen, aber Untiefen machen dieses Gebiet nur für Schiffe mit einem geringen Tiefgang befahrbar. An anderen Stellen ist es jedoch möglich einen Spaziergang durch die Korallenbänke zu machen, da sie dort weiter ausgedehnt sind.

 

Farbenreichtum und Formenvitalität des Riffs überraschen einen immer wieder aufs Neue. Überall wimmelt es von bunten Tieren, welche geräuschlos durch die Korallengärten schwimmen oder getarnt auf Beute warten. Das Riff ist ein Labyrinth aus zahllosen Verästelungen, irisierenden Tentakeln der Korallen und gigantischen Fächern. Im Great Barrier Reef leben über 350 Korallenarten. Zudem bieten diese riesigen Korallenbauten über 1400 Tierarten ein Zuhause wie unter anderem Fischen, Echinodermen, Seegurken und Schlangensterne. Am 26. Oktober 1981 wurde das Riff von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

 

 

Bedrohungen für das Great Barrier Reef

Ein Großteil der Zerstörungen kommt von Schadstoffen, welche durch den jährlichen Monsunregen ins Küstengewässer gelangen und dort ganze Korallenstöcke zerstören. Zudem gelangen Schadstoffe ins Meerwasser durch  vermehrte Bebauung einiger Inseln und der touristischen Nutzung des Riffs. Aber auch unbedachte Taucher richten Schaden an. Zudem war  die globale Erwärmung für das Massenkorallenbleichen verantwortlich. Allein im Jahre 2002 waren 60 % bis 95 % des Riffs geschädigt. Der Großteil des Riffs konnte sich zwar wieder erholen doch trotz der nun aufgestellten Schutzmaßnahmen, wird es Jahre dauern, bis sich das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem wieder erholt hat.

Aber nicht nur wir Menschen zerstören das Korallenriff. Ein natürlicher Feind der Korallen, der giftige Dornenkronen-Seestern, hat über riesige Gebiete hinweg alle lebenden Korallen abgefressen. Es war eine regelrechte Plage. Wissenschaftler haben dieses Phänomen beobachtet und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es schon in der Vergangenheit zu ähnlichen Plagen gekommen ist. Dies gehört anscheinend zum Kreislauf der Natur. Letzten Endes richten die Menschen jedoch mehr Schäden an.

Um das Riff zu schützen wurde ein auf 25 Jahre angelegter Strategieplan ausgearbeitet, welcher das gefährdete Ökosystem intensiv erforschen und wieder ins Gleichgewicht bringen soll.  

 

Tourismus am Great Barrier Reef – Wandern, Tauchen, Fliegen und Fahren

Wenn man als Tourist das Riff bewundern möchte hat man dafür einige Möglichkeiten. Man kann mit einem Katamaran eine Tagestour zum Außenriff machen oder man nimmt stattdessen ein Segelschiff-Törn. "Trocken-Besichtigungen" sind Touren mit Glasbodenbooten oder U-Booten. Es besteht auch die Möglichkeit das Riff von oben zu betrachten. Helikopterflüge werden fast überall angeboten. Wenn Ebbe ist kann man an einigen Stellen durch das Riff spazieren gehen. Und wenn man das Riff noch näher bewundern möchte kann man dort auch Schnorcheln und Tauchen. Es bieten sich einem also genug Möglichkeiten das wunderschöne Farbenspiel zu bewundern.

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