Ganze zehn Bundesländer!!! spielen mit dem Gedanken, Schwerverbrechern bereits nach fünf Jahren Haft einen längeren Aufenthalt außerhalb der Gefängniszellen zu ermöglichen. Wer kam auf diese Idee? Brandenburgs Justizminister Volkmar Schöneburg von der Linkspartei. Bislang mussten Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder und Co. mindestens 10 Jahre am Stück hinter den Gittern ausharren. Ein Lichtblick: Niedersachsen und Bayern wollen definitiv bei dieser bisherigen Regelung bleiben - ein Grund für mich, das Bundesland zu wechseln! Die mögliche Neuregelung wird hingegen von Rheinland-Pfalz, Bremen, Schleswig-Holstein und Saarland sowie allen neuen Bundesländern vertreten. 

Die deutsche Polizeigewerkschaft geht zum Frontalangriff über

Gott sei Dank ist wenigstens die deutsche Polizeigewerkschaft gegen diesen "5-Jahresplan". DPolG-Chef Rainer Wendt sagt gegenüber der "Bild": "Schwerverbrecher nach kürzester Zeit wieder auf Bürger loszulassen, ist skandalös und wäre ein gefährliches Experiment auf dem Rücken der Bürger". Gegen dem gutgläubigen Idealisten Schöneburg lässt der DPoIG-Chef kein gutes Haar: "Der hat nicht alle Tassen im Schrank". Auch der brandenburgische Chef des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, Rainer Krone spricht, zugunsten der Bürger: "Opferschutz muss vor Täterschutz stehen" und weiter: "Dieses Gesetz würde aber nicht die Allgemeinheit schützen, sondern die Schwerstverbrecher". Bernhard Witthaut, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), spricht mir aus der Seele, denn dieses Vorhaben ist ein: "Experiment auf Kosten der Sicherheit"!

Die Meinung der Bürger

Persönlich kann ich nur aus meinem Blickwinkel sprechen, gehe jedoch davon aus, dass der Großteil aller Mitmenschen dieselbe Meinung vertritt. Denn sind wir mal ehrlich - wer von uns möchte im Supermarkt vor einem "Schwerverbrecher im Urlaub" stehen, obwohl dieser gerade einmal 5 Jahre seiner Strafe abgesessen hat?

Schon jetzt habe ich Angst vor dem älter Werden meiner Kinder. Denn irgendwann kommen sie an einen Punkt, alleine rausgehen zu wollen. Auch mal am Abend etwas länger weg zu bleiben. Man hört viel und die Angst, dass die eigenen Kinder irgendwann zum Opfer werden könnten, steigt mit jeder neuen Nachrichtensendung. Wie groß soll die Angst sein, wenn Kinderschänder nach 5 Jahren Haft einen längeren Urlaub antreten dürfen?

Selbst wenn Schwerverbrecher sich hinter den Gittern gut verhalten, bedeutet das noch lange nicht, dass sie sich ebenso zivilisiert vor den Gittern verhalten. Drinne und Draußen sind zwei verschiedene Welten. 

Ich komme nicht aus einer Großstadt, sondern darf mich in einer kleineren, wohl auch friedlicheren Stadt vergnügen. Doch auch hier, bei mir, gab es bereits Todesopfer, die Schwerverbrechern zum Opfer gefallen sind. Nur wenige Mörder, Vergewaltiger und Kinderschänder genügen, um eine ganze Stadt in Aufruhr zu bewegen. Wie sollen die Bürger fühlen, wenn neben den ohnehin gefährlichen Personen noch solche hinzukommen, die nach fünf Jahren einen Hafturlaub erhalten haben?

Nach 5 Jahren Hafturlaub als Chance sehen?

Wenn der Hafturlaub aus Politikersicht eine Chance sein soll, frage ich mich für was? 

  • um die Kosten zu senken?
  • Personal einzusparen?
  • Kapazitäten zu schaffen?

oder im schlimmsten Fall, den Schwerverbrechern die Chance zu geben:

  • einen Fluchtversuch zu wagen?
  • weitere Taten zu begehen?
  • ihre wildesten Fantasien auszuleben?

Hm...aus Sicht der Schlauen von ganz oben soll diese Regelung sicherlich der Resozialisierung dienen, oder einen anderen grandiosen Gedanken verfolgen. 

Hafturlaub für Schwerverbrecher nach 5 Jahren Haft?
Autor seit 13 Jahren
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