Gewinnung von Hanföl

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) gewonnen. Hanfsamen haben einen Ölgehalt von 30 – 35 Prozent. Hochwertiges Hanföl wird durch schonende Kaltpressung erzeugt, bei der die wertvollen Inhaltstoffe erhalten bleiben. Sowohl die Samen als auch das Hanföl enthalten kein THC und sind nicht mit dem Haschischöl zu verwechseln, das aus dem Harz der Blüten der weiblichen Hanfpflanze gepresst wird.

Bild: Monika Unger

Inhaltstoffe von Hanföl für die Hautpflege

Das Öl hat eine grünliche Farbe und viele wertvolle Inhaltstoffe, die für seine hautpflegenden Eigenschaften verantwortlich sind. Im Mittelpunkt steht dabei der hohe Anteil – bis zu 90 Prozent - an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Weiters enthält Hanföl Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E, Carotinnoide, Chlorophyll und Phytosterole.

Phytosterole bilden die Vorstufen von Vitaminen und Hormonen. Sie sind Bestandteile von Zellmembranen und wirken regulierend auf zahlreiche Prozesse. Phytosterole wirken unter anderem entzündungshemmend, da sie die Entstehung der für eine Entzündung notwendigen Arachidonsäure blockieren.

Hanföl enthält die beiden essenziellen Fettsäuren Linolsäure und Alpha-Linolensäure in einem Verhältnis von 3:1. Diese Zusammensetzung ist mit dem Fettsäuremuster der menschlichen Haut (4:1) fast identisch.

Die Alpha-Linolensäure verleiht dem Hanföl stark regenerierende und zellerneuernde Eigenschaften.

Die in Hanföl bis zu 3 Prozent enthaltene Gamma-Linolensäure (GLA) ist eine 3-fach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die in Pflanzenölen nur sehr selten vorkommt und eine entzündungshemmende Wirkung aufweist. Außer Hanföl enthalten nur Nachtkerzen-, Borretschsamen- und Johannisbeersamenöl Gamma-Linolensäure.

Einsatz von Hanföl in Kosmetikprodukten

Hanföl kann in Kosmetikprodukten für Cremen, Salben, Massageöle, Haarpflegemittel und Seifen eingesetzt werden. Durch den hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren hilft Hanföl den Feuchtigkeitsverlust der Haut zu mindern. Kosmetische Hautprobleme wie trockene, schuppige oder rissige Haut sprechen auf eine äußerliche Behandlung mit essenziellen Fettsäuren an. Daher ist Hanföl auch sehr gut für die unterstützende Behandlung von Neurodermitis geeignet.

Auch für die Naturkosmetik ist Hanföl hervorragend geeignet, da der Hanfanbau aufgrund der Robustheit der Pflanze wenig bis gar keinen Einsatz von Pestiziden und Herbiziden erfordert. Das Öl enthält daher keine giftigen Rückstände dieser Chemikalien. Hanföl sollte im Kühlschrank aufbewahrt und nicht stark erhitzt werden.

Bild: Monika Unger

Seifenherstellung aus Hanföl

Sie können Hanföl auch für die Seifenherstellung selbst gesiedeter Duftseifen verwenden. Aufgrund seiner hautfreundlichen Eigenschaften sind überfettete Hanfseifen, die noch einen Anteil unverseifter Öle enthalten, ein hochwertiges Pflegeprodukt. Die Verseifungszahl von Hanföl ist: 0,1345. 100 g Hanföl benötigen demnach 13,45 g Natronlauge (NaOH) um komplett zu verseifen (ohne Überfettung).

Die Jodzahl von Hanföl beträgt: 148 – 167. Aus der Jodzahl (Anzahl der Doppelbindungen im Fett) lässt sich vorhersagen, wie hart die Seife aus dem betreffenden Öl wird. Da Hanföl eine relativ hohe Jodzahl hat, wird eine Seife daraus eher weich. Es ist daher anzuraten, bei der Seifenherstellung dem Hanföl noch feste Fette wie Kokosnussöl, Sheabutter oder Bienenwachs zuzusetzen. Kaltgepresstes Hanföl weist einen natürlichen grünen Farbton auf, der je nach eingesetzter Menge in der Seife erhalten bleibt. Dies ist beim Zusatz von Seifenfarben zu berücksichtigen.

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