Hawaii (Teil 2) – Big Island, USA
Big Island, die größte der hawaiianischen Inseln, ist mit 10.450 km² etwa doppelt so groß wie alle anderen Inseln zusammen. Erdgeschichtlich ist sie mit 500.000 J. auch die jüngste der Inselgruppe.Hawaiian Island of Hawaii (Big Island) Map - Hawaii Tourist Bureau (Bild: Ruth Taylor White)
Vulkane, Regenwald und Strand
Der Mauna Kea (weißer Berg) ist mit 4200 m der höchste Berg Hawaiis. Von der Basis am Meeresgrund bis zur Spitze misst er über 10.000 m. Der Mauna Loa (langer Berg) ist der massivste Berg der Welt, dessen Gewicht so groß ist, dass er die pazifische Platte messbar deformiert. Drei weitere Vulkane sind der Hualalai, der Kohala an der Nordspitze, und der Kilauea im Süden der Insel, der auch der aktivste Vulkan der Welt ist.
Diese Gebirge schützen den westlichen Teil der Insel vor den feuchten Passatwinden. Der östliche Teil dagegen bekommt viel Regen ab und besteht daher aus üppigem Regenwald. Auf Big Island leben nur etwa 185.000 Menschen, was 13 % der Bevölkerung des Bundesstaates entspricht. Die größte Stadt ist Hilo an der Ostküste. Nach dem Niedergang der Zuckerindustrie in den neunziger Jahren gewann der Tourismus an der Westküste immer mehr an Bedeutung, vor allem im sonnigen Kona, was auch mein Reiseziel war.
Mauna Kea Oservatorium (Bild: Michaela Schöllhorn, pixelio)
Waikoloa Coast und Resort
Das Waikoloa Beach Resort liegt ca. 30 km nördlich von Kona an der Nordwestküste. Es entwickelte sich um die Anaeho'omalu Bay, auch A-Bay genannt. Hier findet man die besten Urlaubsgebiete an der Küste. Palmen, Sandstrand und ruhiges Wasser bieten einen idealen Platz für einen Urlaub. Diverse Wassersportarten wie Windsurfen und Tauchen kann man hier perfekt genießen. Auch Golfspieler finden in dieser Gegend reichlich Möglichkeiten ihrem Hobby nachzugehen. Nördlich der Bucht liegen zwei der besten Hotels der Gegend. Das Hilton Waikoloa Village Resort und das Waikoloa Beach Marriott Resort & Spa. Letzteres war mein Hotel für den Aufenthalt auf Big Island.
Inmitten der schroffen Landschaft aus Vulkangestein wurde hier eine grüne Oase geschaffen die sich harmonisch in die Umgebung eingepasst hat. Zum Hotel gehört eine Salzwasserlagune in der man tropische Fische und Schildkröten beobachten kann. Vor der Lagune liegt ein ausgedehnter Sandstrand, der zum Hotel gehört und zum Baden einlädt. Auf der Hotelanlage wechseln sich vulkanische Gesteinsformen mit üppiger Bepflanzung und den schönsten tropischen Blumen ab. Eine Kombination, wie es sie so auf der Welt kein zweites Mal gibt.
Von der offenen Terrasse auf der Lobbyebene, dem darunter liegenden Restaurant und der Bar kann man abends über der Palmenkulisse am Strand wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten. Das entweder bei einem schönen hawaiianischen Essen oder einem traditionellen Cocktail, wie zum Beispiel ein Mai Tai, der aus Hawaii stammt und hier auch unvergleichlich gut schmeckt. Zweimal in der Woche wird hier ein Luau angeboten, ein Schwein, das auf traditionelle Art und Weise über mehrere Stunden in einem Erdofen gegart wird. Das macht das Fleisch zu einer besonders zarten Delikatesse. Traditionelle Tänze und Musik runden das Ereignis zu einem besonderen Erlebnis ab.
Wer sich am nächsten Morgen für den Tag stärken will, findet hier ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, an dem es an nichts fehlt. Exotische Getränke, wie zum Beispiel Guavasaft, den berühmten Kona Kaffee, ein reiches Obstangebot mit Papaya, Ananas und schmackhaften großen Erdbeeren, sowie diverse Omeletts, Eierspeisen und leckerem Bacon. So gestärkt kann dann der Tag beginnen, ob man es sich am Strand oder am Pool gemütlich macht, Sport treibt oder einen Ausflug unternimmt.
FOTOS: Manfred Sielaff
Frühstück ala Waikoloa (Bild: Manfred Sielaff)
Waikoloa Marriott, Vulkangestein (Bild: Manfred Sielaff)
Waikoloa Marriott, Planzen und Lagune (Bild: Manfred Sielaff)
Shoppen, Essen und Trinken
In unmittelbarer Nähe des Hotels erreicht man in wenigen Gehminuten gleich zwei offene Shopping Malls, wo man so ziemlich alles einkaufen kann, was man im Urlaub so braucht. Neben einem Supermarkt und diversen Geschäften für Wassersport und Freizeitkleidung, gibt es auch einige Restaurants mit unterschiedlichem Angebot von Italienisch, mediterran angefangen bis zur pazifisch, asiatisch. Wir gehen abends in Charly's Thai Cuisine. Auf die Frage, was man von der Karte so empfehlen kann, gibt es nur eine klare Antwort. Alles! Egal was man bestellt, es schmeckt einfach alles richtig lecker und ist von den Portionen auch garantiert so, dass man immer satt wird. Ob Sate Spieße mit Erdnußsauce, Coconut Shrimps oder Glasnudelsalat mit Hähnchen, bei Charly kann man mit seiner Bestellung nichts falsch machen. Auch über die Preise kann man absolut nicht meckern, denn sie liegen bei einer Hauptspeise um die 15 $, was für Hawaii sehr preiswert ist.
Queen´s Marketplace Shopping Center (Bild: Manfred Sielaff)
Mai Tai, Hawaii´s traditioneller Cocktail (Bild: Manfred Sielaff)
Mit dem Helikopter über Big Island
Um die größte der hawaiianischen Inseln mit dem Auto zu erkunden würde man mehrere Tage benötigen. Wenn man nur ein paar Stunden zur Verfügung hat, dann ist ein Rundflug mit einem Helikopter die beste Möglichkeit in kurzer Zeit möglichst viel von der Insel zu sehen. Ein Shuttlebus bringt mich zu dem nahe gelegenen Platz von Blue Hawaiian Helicopters. Eigentlich hatte ich einen zweistündigen Rundflug über die ganze Insel gebucht. Witterungsbedingt konnten die Hubschrauber an diesem Tag aber leider nicht in den östlichen Teil der Insel und zum Mauna Kea und Mauna Loa fliegen. Deshalb entscheide ich mich, für den Flug entlang der Nordwestküste bis hin zu den nördlichen Klippen mit seinen Wasserfällen und üppigen Tälern. Hier erwarten den Besucher entlang der Hamakua Coast Klippen, die zum Teil bis zu 600 m hoch sind, von denen schmale Wasserfälle ins Meer oder in die Täler herabstürzen. Das Wasser hier stammt nicht etwa aus irgendwelchen Quellen, sondern ist es reines Regenwasser, das nach den Regenfällen an den Berghängen hinunter läuft und so in die Täler und ins Meer gelangt. Atemberaubend und spektakulär ist auch der Anblick des Waipi'o Valley, das 10 km tief ins Landesinnere hereinragt. Es ist das größte von sieben Tälern an dieser Küste und gilt als das spirituelle Herzstück des alten Hawaii. "Tal der Könige" wird es auch genannt, weil hier früher über 10.000 Menschen lebten und die Könige von hier aus regierten.
FOTOS: Manfred Sielaff
Waipi´o Valley (Bild: Manfred Sielaff)
North Coast (Bild: Manfred Sielaff)
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Big Island
Neben den bereits genannten hat Big Island noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Eine davon ist ganz sicher der Hawaii Volcanoes National Park im Südosten der Insel. Hier befindet sich auch der Kilauea, der derzeit aktivste Vulkan der Welt, wo immer aktive Lavaströme zu beobachten sind. An einer Stelle entlang der Küste kann man normalerweise das atemberaubende Schauspiel sehen, wenn sich diese glühenden Ströme in das Meer ergießen. Leider steht einem aber die Natur nicht immer filmreif zur Verfügung. Da zurzeit keine Lava ins Meer fließt, finden die Touren mit dem Boot oder Helikopter an dieser Stelle nicht statt.
Der Mauna Kea ist wegen seiner Höhe und der klaren Luft ein idealer Platz für das Observatorium. Hier befinden sich die größten Spiegelteleskope der Welt. Mehrere Nationen der Welt, darunter auch Deutschland, betreiben hier eine Beobachtungsstation für den Weltraum und sammeln Daten aus den Aufzeichnungen der Teleskope.
Die Parker Ranch in Waimea ist die größte Rinderranch der USA. Für gutes Steak Fleisch ist daher auf Hawaii immer gesorgt. Die Produktion ist so groß, dass Fleisch und Rinder sogar teilweise auf das amerikanische Festland nach Texas geliefert werden. Es waren einst mexikanische Cowboys, die die Rinderzucht auf Big Island etabliert und auch das Rodeo auf der Insel bekannt und populär gemacht haben.
Historische Stätten wie Pu'uhonua O Honauanau zeigen wie die Menschen vor 1000 Jahren auf der Insel gelebt haben.
FOTO: Klaus Brüheim, pixelio
Hawaiian Flowers (Bild: Manfred Sielaff)
Hawaiian Plumeria Wedding Bouquet (Bild: Manfred Sielaff)
Kona Kaffee - ein Mitbringsel von Big Island
Seit über 100 Jahren gehören die Hänge um Kona zu den großen Kaffeeanbaugebieten der USA. Der nährstoffreiche vulkanische Boden um den mächtigen Mona Loa besitzt ein ideales Mikroklima für den Kaffeeanbau. Auf über 500 kleinen Farmen wird Kaffee der Spitzenklasse angebaut. Das Lebenselixier des Gebietes wird jährlich Anfang November mit dem Kona Coffee Culture Festival gefeiert. Aber es ist nicht nur der ideale Boden, sondern auch die Röstverfahren, die den Kaffee seine intensive Note verleihen. Als Geschmacksnoten werden nach dem Rösten außerdem manchmal Schokolade, Vanille und Macadamianüsse hinzugefügt. Dieser Spitzenkaffee ist garantiert ein außergewöhnliches Mitbringsel von der größten hawaiianischen Insel und immer ein besonderes Geschmackserlebnis.
FOTO: Manfred Sielaff
Mein nächster Bericht führt von Big Island auf die benachbarte Insel Maui und wird in Kürze hier erscheinen.
ALOHA Maui
Waikoloa Sunset (Bild: Manfred Sielaff)
Kilauea Lava Flow Sea Entry, Big Island, Hawaii (Bild: 7392087)
Black Volcanic Sand Beach on Hawaii's Big Island (Bild: Paul Nicklen)
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)