Sehenswürdigkeiten

Das Rathaus von Hohenmölsen wurde vermutlich im Jahr 1572 gebaut. Nach Stadtbränden wurde es in den Jahren von 1661 bis 1664 neu aufgebaut. 1837 wurde der Turm mit Uhrwerk und zwei Glocken aufgesetzt. Von 1867 bis 1870 wurden zwei Flügel an die Westfront angebaut. Mit der Bildung des Kreises Hohenmölsen wurden 1952 Ratskeller und Saal in Büro- und Versammlungsräume umgebaut und die Kreisverwaltung bezog das Rathaus. 1987 wurde ein neues Landratsamt eingeweiht und im Rathaus konnte wieder ein Ratssitzungssaal mit den original bleiverglasten Fenstern eingerichtet werden. Seit 1991 ist auch der Ratskeller in seiner alten Schönheit wieder nutzbar. Mit der Neugestaltung des Marktplatzes wurde im Jahr 2000 auch das Rathaus umfassend renoviert.

Einer der drei Türme der Stadtsilhouette ist der Turm der evangelischen Stadtkirche St. Peter im Zentrum der kleinen Stadt. Sie ist ein spätgotisches Bauwerk und wurde 1592 erbaut. Mehrfach wurde sie durch Brände zerstört und immer wieder neu aufgebaut.!987 musste sie wegen schwerer Schäden geschlossen werden. Erst zur 400-Jahrfeier am 31. Oktober 1992 konnte sie mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht werden. Doch die vom Orgelbaumeister Friedrich Ladegast aus Weißenfels 1852 geschaffene Orgel musste wegen großer Schäden noch bis 1998 schweigen. Sehenswert sich die bleiverglasten Fensterbilder und der Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert mit der Marienkrönung und verschiedenen Heiligenbildern. Der stammt aus dem Magdeburger Dom und war ein Geschenk des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels. Weiter erwähnenswert sind der alte Taufstein, die Heiligenfiguren im Chorraum, zwei Altarbilder mit den Heiligenmalereien im Kirchenschiff und der Gedenkraum für die durch den Braunkohlebergbau abgebaggerten Dörfer.

Rathaus (Bild: haros)

Freizeit und Sport

Der 36 Hektar große Mondsee, wegen seiner sichelförmigen Form so genannt, mit dem Freizeitpark Pirkau ist das Naherholungsgebiet bei Hohenmölsen. Es ist ein rekultiviertes Tagebaurestloch und bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung. Rund 100.000 Bade- und Campinggäste werden hier pro Jahr gezählt. Das Zentrum der Anlage des Freizeitangebots ist der auf Rad- und Wanderwegen zu umrundende und bis zu 7 Meter tiefe Mondsee. Der bietet mit flachen Stränden ideale Badebedingungen und eine 86 Meter lange Rutsche erfreut vor allem die jungen Wasserratten. Angler zieht der artenreiche See an und Surfer frönen hier ihrem Hobby.

Tagebau Profen

Östlich von Hohenmölsen erstreckt sich der Tagebau Profen der MIBRAG mit den drei Abbaufeldern Süd/D1, Schwerzau und Profen-Domsen. Westlich von Pegau ermöglicht ein Aussichtspunkt den Blick in den Tagebau. 1941 wurde mit dem Aufschluss begonnen und seit 1944 wird Kohle gefördert. Derzeit liegt die Förderung bei 9 bis 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Dafür müssen 32 bis35 Millionen Tonnen Abraum bewegt und über 45 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Der Tagebau Profen wird voraussichtlich bis 2035 in Betrieb sein.

Archäologen untersuchen auch hier vor den Baggern die Abbaufelder und stießen 2006 im Tagebauvorfeld Profen auf einen Sensationsfund. Sie hoben einen Goldschatz aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Er befand sich in einem von 600 Gräbern, die zwischen 2006 und 2007 ausgehoben und in die Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle gebracht wurden. Aus der Masse der hier gefundenen Bestattungen ragte ein opulent ausgestattetes Grab heraus. Eine prächtig bekleidete und auf einem Bärenfell gebettete Germanin war von Schmuck und Trachtenbestandteile aus Gold mit einem Gesamtgewicht von 430 Gramm sowie mehreren römische Silbergefäßen umgeben. Dieses Grab von Profen ist das bislang reichste Frauengrab der frühen römischen Kaiserzeit, das im Gebiet des freien Germaniens bis heute von Archäologen geborgen wurde. Die schönsten Teile dieses Fundes werden heute im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle präsentiert.

Tagebau Profen (Bild: haros)

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