Was ist der Unterschied zwischen Nektar- und Honigtauhonig?

Kurz zusammengefasst läuft die Honigproduktion folgender maßen ab: Die Sammelbienen fliegen aus und sammeln durch ihren Rüssel Nektar, den sie in ihrer Honigblase speichern. Die Biene reichert den gesammelten Nektar mit Enzymen und Inhibinen an und transportiert ihre Beute in den Stock zurück. Dort sorgen Stockbienen für die Weiterverarbeitung des Honigs. Der fertige Honig wird in Waben aus Bienenwachs eingelagert und mit einem Deckel aus Wachs verschlossen.

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Wer denkt, aller Honig stamme aus Blütennektar irrt gewaltig. Neben dem Nektarhonig gibt es auch noch den so genannten Honigtauhonig. Honigtau ist die stark zuckerhältige Ausscheidung diverser Blatt oder Rindenläuse an Nadel- oder Laubbäumen. Laut deutscher Honigverordnung ist Honigtauhonig: "Honig, der vollständig oder überwiegend aus auf lebenden Pflanzenteilen befindlichen Exkreten von an Pflanzen saugenden Insekten oder aus Sekreten lebender Pflanzenteile stammt". Auch der Honigtau wird von den Bienen auf dieselbe Art  gesammelt wie der Blütennektar von Pflanzen.

Eine Besonderheit bei den Bienen besteht darin, dass sie blütenstetig sind. Das bedeutet, dass sich ein ganzer Stock auf die zu sammelnden Pflanzen einigt. Befindet sich zum Beispiel ein Rapsfeld in unmittelbarer Nähe des Bienestocks, kann der Imker davon ausgehen, dass er sortenreinen Rapshonig ernten kann. Der Imker kann also durch Standortwechsel seiner Bienenvölker die Ernte auch beeinflussen. Dadurch können unterschiedliche Honigsorten geerntet werden.

Sorten von Nektarhonig - Akazienhonig

Akazienhonig stammt bei uns von Robinien, den falschen Akazien (Robinia pseudoacacia), deren weiße Blütentrauben stark duften. Die Blüten der Akazien sind so ausgiebig, dass sie wie Rapsfelder zu den Massentrachten zählen. Der Geschmack von Akazienhonig ist besonders mild und aromatisch. Aufgrund seiner besonderen Zuckerzusammensetzung kristallisiert Akazienhonig nicht so schnell aus wie andere Honigsorten.

Kleehonig

Kleehonig stammt von den Blüten des weißen Wiesenklees. Er ist sehr mild und hat einen hohen Traubenzuckergehalt. Kleehonig ist fast weiß und von Beginn an cremig. Er kristallisiert auch schnell aus.

Rapshonig

Raps zählt zu den Massentrachten. Auch Rapshonig hat einen hohen Traubenzuckergehalt und kristallisiert deswegen recht schnell aus. Sein Geschmack ist zart aromatisch und die Farbe sehr hell bis weiß.

Sonnenblumenhonig

Auch die Sonnenblume ist eine sehr ergiebige Trachtpflanze. Die leuchtende Farbe der Blüten findet sich auch im Honig wieder. Sonnenblumenhonig schmeckt aromatisch.

Blütenhonig

Als Blütenhonig wird Honig bezeichnet, der aus unterschiedlichen Blüten stammt. Bei Heuschnupfenallergie kann man diesen Honig zur Desensibilisierung verwenden um Beschwerden durch die Allergie zu lindern. Da im Honig ja auch immer Pollen eingelagert sind, führt der Kontakt über die Schleimhäute zu einem langsamen Gewöhnungseffekt.

Sorten von Honigtauhonig

Zu den Honigtausorten zählt der Waldhonig. Waldhonig hat eine dunklere Farbe als die Nektarhonige und bleibt meist länger flüssig. Waldhonig hat einen kräftigeren, würzigen Geschmack. Die Bienen sammeln diesen Honig fast ausschließlich von den Ausscheidungsprodukten der Schild- oder Rindenläuse auf Nadelbäumen. Die Pollen der Nadelbäume wären für Bienen ganz und gar nicht gesund. Waldhonig weist demnach einen geringen Pollengehalt auf. Der Gehalt an Enzymen und Mineralstoffen ist dafür höher als bei reinen Blütenhonigen. In manchen Gegenden kann auch Tannenhonig geerntet werden. Dieser stammt von Weißtannen und hat eine dunklere Farbe als Waldhonig.

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