Hund kastrieren ja oder nein?
Mythen und Geschichten ranken sich um das Thema Kastration eines Hundes. Was passiert eigentlich dabei und gibt es Alternativen zur OP?Was passiert bei einer Kastration, was bei einer Sterilisation?
Wenn ein Rüde, also ein männlicher Hund, kastriert wird, dann werden unter Vollnarkose bei einer Operation beide Hoden entfernt. Bei einer Hündin werden unter Vollnarkose beide Eierstöcke entfernt. Es ist in den meisten Fällen nicht nötig zusätzlich auch noch die Gebärmutter herauszunehmen.
Bei einer Sterilisation werden bei einem Rüden die Samenleiter unterbrochen, bei Hündinnen die Eileiter. Bei diesem Eingriff bleiben die Geschlechtshormone und der Sexualtrieb voll erhalten. Besonders bei Hündinnen können nach einer Sterilisation Spätfolgen auftreten, die eine erneute Operation notwendig machen.
Kastrieren - ja oder nein? (Bild: ludi / Pixabay)
Warum kastrieren?
Manchen Krankheiten kann durch Kastration vorgebeugt werden, wie zum Beispiel Zysten, Entzündungen oder Krebs. Zudem bekommen kastrierte Rüden seltener Probleme mit der Prostata. Bei Hündinnen kann durch eine Kastration Entzündungen der Gebärmutter vorgebeugt werden. Zudem entfallen durch diesen Eingriff natürlich auch die Probleme, die durch eine Läufigkeit entstehen. Auch Scheinträchtigkeiten treten nicht mehr auf. Zudem geht es bei einer Kastration (egal ob Hündin oder Rüde) natürlich auch um Geburtenkontrolle.
Ein Hund kann nach einer Kastration deutlich ruhiger werden. (Bild: Nikiko / Pixabay)
Nachteile einer Kastration
Natürlich gibt es auch Nachteile. Eine Kastration ist immer mit einer Operation verbunden, was durchaus ein gewisses Risiko mit sich bringt. Bei einigen Rassen kann sich durch den Eingriff das Fell verändern. Betroffen davon sind lang- und feinfellige Hunderassen. Kurz- und stockhaarige Hunderassen sind nicht betroffen. Kastrierte Hunde sind zudem bessere Futterverwerter. Übergewicht kann aber durch kalorienreduzierte Fütterung und viel Bewegung entgegen gewirkt werden. Bei großen Rassen kann es bei Hündinnen zu Harninkontinez kommen. Diese tritt aber meistens im Schlaf auf. Mit Medikamenten kann man die Erkrankung gut unter Kontrolle halten.
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Vorteile einer Kastration
Wo es Nachteile gibt, da gibt es selbstverständlich auch Vorteile. Manche Rüden werden nach einer Kastration ruhiger und sind weniger dominant. Zudem wird, wie oben erwähnt, dem Krebsrisiko vorgebeugt (das gilt dann im Übrigen auch für Hündinnen). Zudem haben kastrierte Rüden nicht gleich "Fortpflanzung" im Kopf, wenn sie auf eine läufige Hündin treffen, da der Sexualtrieb ausgeschaltet wurde. Auch Hündinnen werden ausgeglichener und anhänglicher und natürlich wird verhindert, dass die Hündin ungewollt trächtig wird.
Was ist der Kastrations Chip?
Als Alternative zur normalen Kastration wird in der Zwischenzeit auch ein sogenannter "Kastrations-Chip für Rüden angeboten. Mit diesem kann man sozusagen "testen" wie der Hund sich nach einer Kastration verändert. Der Chip wird ganz einfach unter die Haut gespritzt und gibt dort nach und nach seinen Wirkstoff ab. Er hält ca. 6 bzw. 12. Monate. Bis er richtig wirkt, dauert es ca. 4-6 Wochen. Vorteil des Chips ist, dass die Kastration nicht endgültig ist. Somit ist eine Art "Probelauf" möglich. Außerdem ist keine Operation nötig. Für Hündinnen gibt es eine Verhütungsspritze. Diese ist aber mit Vorsicht zu genießen. Sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Tierarzt darüber, falls Sie vorhaben, Ihre Hündin spritzen zu lassen.
Leider gibt es immer wieder Grundsatzdiskussionen zum Thema kastrieren oder nicht. Dank des Kastrationschip kann man zumindest bei Rüden "ausprobieren" wie sich der Hund durch so einen Eingriff verändern könnte. Bei Hündinnen kann eine Kastration den gefürchteten Gesäugetumor verhindern und natürlich dient sie auch dazu, vor ungewolltem Nachwuchs zu schützen.
Jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob der Hund kastriert werden soll oder nicht. Aber bitte behalten Sie immer das Wohl Ihres Tieres im Auge.
Bildquelle:
a.sansone
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