Früher wurde der Hund vor allem als Jagd-, Wach- oder Hirtenhund eingesetzt und hatte somit eine Aufgabe, die Ihn auslastete und forderte.

Heute wird der Hund eher als Familienmitglied gesehen und nicht selten ist der Hund mit dieser Situation unterfordert und kann sogar verhaltensauffällig werden. Der Hund ist von Natur aus sehr anpassungsfähig und arbeitswillig und besitzt Eigenschaften, die sich bestens im Hundesport integrieren und fördern lassen. Beim Hundesport erhält er eine sinnvolle Beschäftigung, knüpft soziale Kontakte, lernt Regeln und hat in manch einer Diszplizin auch einen Riesenspaß:

Begleithund

Die Begleithundeprüfung ist für Hunde ab 15 Monate und bildet die Grundlage für die Teilnahme an weiteren Prüfungen oder Wettkämpfen. Hier wird der Gehorsam des Hundes (Unterordnung) und sein Verhalten in der Öffentlichkeit, z.B. gegenüber Radfahrern oder Joggern geprüft. Vom Besitzer wird als Vorraussetzung ein Sachkundenachweis verlangt. Dieser beinhaltet Fragen zu verschiedenen Themenbereichen wie z.B. allgemeines Wissen zum Hund und seinem Verhalten, Krankheiten, Hundehaltung, gesetzlichen Bestimmungen zur Hundehaltung. Ein Hundeführer muss diesen Nachweis nur einmal erbringen, kann aber mit verschiedenen Hunden die Begleithundeprüfung machen. Manch einem Familienhund (mit zugehöriger Familie) könnte diese Ausbildung mit Prüfung sicher nicht schaden, würden sich dann wenigstens die Hundeführer über den Sachkundnachweis etwas mit der Theorie der Hundehaltung und Erziehung beschäftigen müssen.

Fährtenhund

HundenaseDen überaus guten Geruchsinn des Hundes macht man sich im Hundesport bei den Fährtenhunden zunutze. Im Vergleich zum Menschen, riecht der Hund ca. 1 Million mal besser. Interessanterweise hängt aber auch beim Hund der Geruchsinn von der Größe des Hundes ab. Ein größerer Hund hat mehr Riechzellen, als ein kleiner.

Bei der Fährtenhundprüfung (FH) werden zwei Stufen unterschieden. Stufe 1 ist eine Strecke von mind. 1200 Schritt mit 6 rechten Winkeln, zwei frische Fährten kreuzen die ursprüngliche Fährte  und 4 abgelegte Gegenstände müssen gefunden werden. Stufe 2 kann erst nach bestandener Stufe 1 in Angriff genommen werden. Hier beträgt die Länge 1800 Schritt mit 7 Winkeln (2 spitzwinklig), ein Bogen, 2 frische Fremdfährten kreuzen und 7 Gegenstände müssen gefunden werden. Auch für den Hund durchaus eine große Herausforderung.

Schutzhund

Schutzhund in AktionBeim Schutzhund wird der angeborene Beutetrieb des Hundes gefördert, bzw. kann dieser vom Hund ausgelebt werden. Im Hundesport wird der Beutetrieb auf den Schutzarm des Helfers fixiert. Das Ganze läuft in fest geregeltem Schema ab, und der Hund wird trotz Ausbildung zum Schutzhund außerhalb des Hundeplatzes nicht irgendjemanden anfallen und beißen. Im Gegenteil, ausgebildete Schutzhunde bleiben auch in Extremsituationen eher nervenstark und Gehorsam.

Die frühere Schutzhundprüfung (SchH 1 - 3) wird in einigen Ländern nun die Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde genannt (VPG 1 - 3). Sie beinhaltet drei Kategorien in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden: die Unterordnung, die Fährte und der Schutzdienst. Auch hier muss erst ein Schwierigkeitsgrad bestanden sein, um bei der nächste Stufe starten zu dürfen.

Schlittenhunde

Schlittenhunderennen

Schon etwas außergewöhnlicher sind Schlittenhunderennen. Als klassische Schlittenhunde bezeichnet man z.B. die Siberian Husky oder Grönlandhunde, jedoch können in einigen Sportverbänden auch andere Rassen antreten. Wer allerdings die Weltmeisterschaft im Auge hat, sollte auf die klassischen nordischen Rassen zurückgreifen, da nur diese dort zugelassen sind.

Bei den Schlittenhunden handelt es sich um extrem laufwillige Vertreter mit sehr gutem Sozialverhalten, geringem Schmerzempfinden und einem starken Herz-Kreislauf-System, um auch lange Strecken unter extremen Bedingungen durchstehen zu können. Auch dem Hundeführer wird hier einiges abverlangt.

Agility

Kommen wir nun zu den spaßigeren Hundesportarten. Beim Agility handelt es sich um einen Geschicklichkeitsparcours, der fehlerfrei in einer bestimmten Zeit absolviert werden muss. Dabei bilden der Hundeführer und der Hund ein Team und müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Hindernisse sind hier zum Beispiel Hürden, Wippen, Tunnel, Weitsprünge und ein Slalom. Das ganze reißt einen förmlich mit, und die Hunde sind mit Feuereifer dabei. Mancher Hundeführer hat Probleme dabei, mitzuhalten. Als ich diesen Hundesport zum ersten Mal gesehen hab, war ich total begeistert. Sollte ich noch einmal auf den Hund kommen, wäre das meine erste Wahl.

Nicht immer läuft alles rund...

Flyball

FlyballEin mir bisher unbekannter Hundesport ist der Flyball. Es handelt sich um einen Staffellauf gegen eine andere Mannschaft. Jede Mannschaft besteht aus 4 Hunden, welche nacheinander 4 Hindernisse überqueren, den Auslösemechanismus der Flyballbox betätigen, den ausgeworfenen Ball fangen, und diesen zurück über die 4 Hindernisse apportieren müssen. Kommt ein Hund im Ziel an, darf der nächste los. Die Mannschaft, deren 4 Hunde zuerst den Parcours fehlerfrei beendet haben, gewinnt. Bei dieser Hundesportart wird vor allem Spieltrieb, Apportierfreude und Schnelligkeit benötigt und macht bestimmt richtig viel Spaß. Leider ist Flyball noch nicht so bekannt, und deshalb (noch) nicht überall verbreitet.

Dog Frisbee

Dog frisbeeTatsächlich ist auch das Werfen von Frisbee-Scheiben und das Fangen durch den Hund ein richtiger Wettkampfsport. Es werden 3 Disziplinen unterschieden:

Freestyle

Zu passender Musik wird in 2 Minuten eine Dog Frisbee-Kür mit möglichst verschiedenen Wurf- und Fangtechniken vorgeführt.

Mini-Distance

Innerhalb einer bestimmten Zeit müssen möglichst viele Frisbee-Würfe vom Hund gefangen werden. Weite Würfe erhalten mehr Punkte. Die Scheibe muss schnellstmöglich zurückgebracht werden, um möglichst viele Würfe machen zu können.

Long-Distance

Der weiteste gefangene Wurf gewinnt. Jeder hat 3 Versuche.

Dog Dancing

Wenn Hund und Herr perfekt harmonieren, und einen im Takt der Musik mitreissen, heisst das Ganze Dog dancing.

Hier handelt sich um eine recht neue Hundesportart, die aber extrem begeistert. Den Möglickeiten sind keine Grenzen gesetzt. Aber schaut euch einfach dieses fantastische Video an. So was geniales hab ich noch nicht gesehen.

Dog Surfing

Ein Vergnügen, das mir zum Teil etwas zweifelhaft erscheint, ist das Dog Surfing. Das Wellenreiten auf Surfbrettern mit und ohne Mensch. Jedes Jahr findet in Kalifornien an der Küste von San Diego eine Dog Competition für wohltätige Zwecke statt. Im Jahr 2012 wurden sogar 3 Weltrekorde ersurft:

  • Die meisten Hunde in einer bestimmten Zeit auf dem Board
  • Die meisten Hunde mit einem Menschen auf dem Board
  • Die meisten Hunde mit zwei Menschen auf dem Board

Mir erscheinen jedoch nicht alle Hunde restlos begeistert von diesem Hundesport.

Dog Diving

In den USA schon als Hundesport etabliert, ist es bei uns noch fast gänzlich unbekannt; das Dog Diving, ein Weitsprung ins Wasser. Hier kann wirklich jeder Hund mitmachen, der den Mut aufbringt, ins Wasser zu springen. Da diese Disziplin völlig unschädlich und gelenkschonend ist, können hier auch schon Junghunde mitspringen. Bis zu 6 m springen geübte Dog Diver einem Spielzeug in den Pool hinterher.

Mantrailing

Beim Mantrailing geht es darum, nach einer Geruchsprobe von einen bestimmten Menschen ausfindig zu machen. Der Hund bekommt meist in einem Plastikbeutel eine Geruchsprobe z.B. in Form eines Schals oder Handschuhs und folgt dem Weg, den die gesuchte Person gegangen ist. Dabei ist es egal, ob im Wald, Feld oder in der Stadt gesucht wird. Der Hund kann die Spur anhand der verlorenen Partikel wie Hautschuppen nachverfolgen. Wird die Person gefunden, gibt es eine superleckere Belohnung. Mantrailing ist eine äußerst artgerechte Beschäftigungsmethode und ist für den Hund durch die Kopfarbeit genauso anstrengend, wie andere körperliche Hundesportarten. Zum Mantrailing trainieren treffen sich im Normalfall mehrere Mitglieder, so können sich die Suchpersonen immer abwechseln. Erfahrene Mantrailer kommen z.B. bei der Suche nach vermissten Personen zum Einsatz oder helfen auch bei Suche nach Vermissten nach Erdbeben oder Lawinen.

Obedience

Eine Steigerung zu den Aufgaben eines Begleithundes findet man bei der Obedience. Hier muss der Hund auch auf Distanz die Grundkommandos beherrschen. Dazu muss er auch verschiedene Gegenstände apportieren, den einen Gegenstand ausfindig machen, den der Hundeführer berührt hat und auch zwischen links und rechts unterscheiden können. Dieser Hundesport für alle Hunderassen geeignet, Vorraussetzung ist nur eine gute Zusammenarbeit als Team.

Rally-Obedience

Da Gehorsamsübungen nicht immer jedem Spaß machen, wurde die Obedience durch die Rally-Obedience noch etwas aufgepeppt. Hier soll das Mensch-Hundeteam durch einen Parcours mit unterschiedlichen Aufgaben gehen. Neben den klassischen Kommandos überwindet man hier z.B. noch Hürden oder Gräben, läuft einen Slalom um Pylonen und vieles mehr...

Canicross

Eindeutig zügig unterwegs sind Hund und Halter beim Canicross. Über eine elastische Leine und einen Bauchgurt ist der Hundehalter mit dem Hund verbunden und rennt sozusagen gezogen vom Hund durchs Gelände. Dieser Sport ist eindeutig für fitte Hundehalter und laufbegeistere Hunde.

Canicross

Canicross (Bild: Canva Design - Susanne Edele)

Dogscooting

Noch dynamischer wird es beim Dogscooting, wo der Hundehalter nicht mehr selbst rennt, sondern sich vom Hund auf einem speziellen Dogscooter ziehen lässt. Menschen mit z.B. Gelenkproblemen können dabei Ihren lauffreudigen Hund trotzdem auslasten.

Sport macht hungrig

Bitte nicht unterschätzen: Hunde im Hundesport bringen Leistung, und müssen dementsprechend auch hochwertig ernährt werden. Um lange Freude an einen leistungsbereiten, gesunden Partner zu haben, sind beim Futterkauf einige Dinge zu beachten. In folgendem Artikel sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Wie erkennt man ein hochwertiges Hundefutter
SusanneEdele, am 02.04.2011
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)

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